Fußballprofis eröffnen nach der Karriere Soccerhallen oder werden TV-Experte. Langweilig, findet Ronaldinho – und dreht mit Jean-Claude van Damme ein Remake des Films „Kickboxer“.
Rob Hickman, Produzent von „Kickboxer: Retaliation“ ist von der Besetzung begeistert, schließlich bringe Ronaldinho „zusätzlich zu seinem Charisma 66 Millionen Social Media-Follower aus der ganzen Welt mit sich“. Diese Zahlen seien etwas, das viele traditionelle Filmstars nicht bieten können. „Wenn wir den Film vertreiben, wird es von unschätzbarem Wert sein“, sagt Hickman.
Ronaldinho ist natürlich nicht der erste Fußballer, der sich in der Filmbranche versucht. Erinnert sei hier an Paul Breitner, der sich 1976 in „Potato Fritz“ versuchte und über den ein Filmkritiker schrieb: „Einziger Wermutstropfen für alle Breitner-Fans: Sein Pferd war noch besser.“ Außerdem gab es: Carlo Ancelotti („Don Camillo“), Pelé („Escape to Victory“), Berti Vogts („Tatort“) oder Vinnie Jones („Bube, Dame, König, Gras“). Ein ehemaliger Zweitligaprofi aus Belgien wurde nach seiner Karriere sogar Pornostar.
Kein gewöhnlicher Fußballrentner
Auch Ronaldinho ist nicht komplett unerfahren, was das Filmgeschäft angeht. Allerdings spielte er stets sich selbst, etwa in der TV-Serie „Avenida Brasil“.
Vor einem Jahr hat er seine Karriere als Fußballer beendet, zuletzt kickte er in seiner Heimat Fluminense. Er hätte an der Copacabana seine Wohlstandsplauze spazieren führen können. Er hätte Matt Groening Beschwerdebriefe schreiben können, weil dieser schon den portugiesischen und den brasilianischen Ronaldo in einer Simpsons-Folge integriert hat, aber ihn, Ronaldinho Gaucho, noch nie. Und wenn das alles zu anstrengend gewesen wäre, hätte er das tun können, was Fußballrentner für gewöhnlich so tun: nichts.
„Gott gab mir einen tollen Körper“
Aber er spielt in einem Film mit, der ihm als Sportler noch mal einiges abverlangen könnte. In dem er (hoffentlich) waagerecht durch die Luft fliegt und (wahrscheinlich) Betonwände mit Kickboxtritten zertrümmert.
Wir können auch das nicht verifizieren, aber vermutlich ließ er sich von Jean-Claude van Damme zu diesem Schritt überreden. Der wusste schon Ende der achtziger Jahre: „Gott gab mir einen tollen Körper, und ich habe die Pflicht, mich um diesen Tempel zu kümmern.“