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Es gibt eine Simpsons“-Folge, in der Homer auf seinen ver­schollen geglaubten Bruder trifft. Dieser Bruder hat es, im Gegen­satz zu Homer, zu einem einigem Reichtum gebracht. Nun will er ein neues Auto für den Durch­schnitts­ame­ri­kaner bauen. Er legt die Ver­ant­wor­tung für die Ent­wick­lung in die Hände seines Durch­schnitts­bru­ders aus Spring­field.
 
Ein paar Wochen später ist es schließ­lich so weit: Homer prä­sen­tiert der Öffent­lich­keit sein Spe­zi­al­ge­fährt.

Kraft­voll wie ein Gorilla, doch leicht wie ein Feder­ball“

Es ist ein Auto, in dem er alle Jugend­träume ver­wirk­licht hat, auch wenn sie noch so bizarr erscheinen: Der Wagen, der eher einem Miniatur-Raum­schiff gleicht, hat drei Hupen, von denen eine La Cuca­racha“ spielt. Es gibt einen ver­glasten Git­ter­käfig für die Kinder und wenn man den Motor startet, dröhnt es so laut, als gehe die Welt unter. Homer sagt: Mein Leben lang habe ich nach einem Auto gesucht, mit einem ganz beson­deren Fee­ling. So kraft­voll wie ein Gorilla, und doch sanft und leicht wie ein Feder­ball.“
 
Wir können es nicht veri­fi­zieren, aber wir sind uns ziem­lich sicher: So in etwa wurde auch der zweite Teil des Films Kick­boxer“ geschrieben. Da gibt es zunächst einen Regis­seur, Dimitri Logo­thetis, der, wenn über­haupt, bis­lang nur durch mit­tel­mä­ßige B‑Produktionen auf­ge­fallen ist. Seine größten Erfolge fei­erte er mit ein paar Folgen für Serien wie Mike Hammer“ oder Air Ame­rica“.

USA! USA! USA!
 
Dieser Logo­thetis sitzt also vor einiger Zeit in seinem Büro und schaut sich mal wieder den Film Kick­boxer“ aus dem Jahre 1989 an. Die Hand­lung ist schnell erzählt: Ein ame­ri­ka­ni­scher Kick­boxer fliegt nach Thai­land, weil es in seiner Heimat keine eben­bür­tigen Gegner mehr gibt.

Bei einem Kampf gegen einen thai­län­di­schen Böse­wicht wird der US-Fighter aber so schwer ver­letzt, dass er fortan quer­schnitts­ge­lähmt ist. Glück­li­cher­weise ist sein Bruder aus den USA mit nach Süd­ost­asien gekommen – und kann ihn rächen. Die Haupt­rollen spielen: Dennis Alexio und Jean-Claude van Damme.


 
Logo­thetis denkt also (zu recht) Wahn­sinns­film!“ oder Super Hand­lung!“, und er setzt sich daran ein Remake zu erar­beiten. Als Böse­wicht enga­giert er Hafþór Júlíus Björnsson, bekannt aus Game Of Thrones“, den Helden besetzt er mit Alain Moussi, und Jean-Claude van Damme spielt einen Kickbox-Groß­meister, schließ­lich ist er mitt­ler­weile 55 Jahre alt. Außerdem dürfen Mike Tyson und Paige VanZant (Top­star der ame­ri­ka­ni­schen UFC, Ulti­mate Fighting Cham­pi­on­ship) mit­spielen.

Mr. Miyagi anno 2016
 
Und weil das Ganze noch ein biss­chen zu gewöhn­lich ist, schreibt er eine wei­tere Figur in das Dreh­buch. Sie heißt Ronaldo – und wird gespielt von: Ronald­inho. Ja, genau, der Ex-Fuß­baller, Bar­ce­lona, Milan, Bra­si­lien, Cham­pions-League-Sieger, Welt­meister, und so weiter.
 
Ronald­inho soll aber nicht irgend­eine Neben­rolle über­nehmen, in dem er sich selbst spielt oder gar einen abge­half­terten Fuß­baller, der an einer Strand­pro­me­nade ein paar Bälle jon­gliert, nein, Ronald­inho spielt einen Gefäng­nis­in­sassen, der zugleich Mar­tial-Arts-Experte ist. Bekannt ist er für einen Spe­zi­al­kick, der so hart ist, dass er damit den Eif­fel­turm zer­treten könnte. Er muss diesen Kick dem Helden des Films Kurt Sloan (Alain Moussi) bei­bringen, damit dieser den End­gegner (Björnsson) schlagen kann. Quasi ein Mr. Miyagi anno 2016.