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Der Vor­name:
Um als Jérôme erfolg­reich durchs Leben zu wan­dern, muss man, zumin­dest für kurze Zeit, der beste Innen­ver­tei­diger der Welt gewesen sein. Das hat Jérôme Boateng geschafft. Riecht also nach einem Punkt für den jün­geren der beiden Halb­brüder. Ande­rer­seits rie­chen Punkte nicht, außerdem kommt man gegen einen Dop­pel­namen, in dem eines der beiden Glieder Prince“ lautet, nur schwer an. Wenn man sich dann noch vor Augen führt, das Kevin-Prince eigent­lich Kelvin-Prince hätte heißen sollen (bzw. heißen müssen!), die Men­schen, die seine Geburts­ur­kunde aus­füllten, das aber nicht auf die Kette bekamen, dann ist die Sache ziem­lich ein­deutig. 1:0 für den Prinzen.

Der Prinz: 1
Sein Halb­bruder: 0

Die Brillen:
Horn­brillen mit Fens­ter­glas (aka aus Sty­le­gründen) seien der Wahn­sinn, haben sie gesagt. Sie würden dem Gesicht eine natür­lich Auto­rität ver­leihen, hieß es. Ein­fach auf­setzen, durch­gu­cken, gut fühlen, so die Exper­ten­mei­nung. Aber: Pus­te­ku­chen. Zu einem klei­der­schrank­großen Mann mit täto­wiertem Rücken und aus­ra­siertem Nacken passt ein­fach keine Lese­hilfe. Oder ist die Jérôm­sche Brille (in all ihren Varia­tionen) doch der so drin­gend not­wen­dige äußer­liche Bruch mit der kli­schee­über­frach­teten Figur des stumpfen Fuß­ball­stars? Der sanfte Riese mit Sinn für Sartre, harte Schale, bebrillter Kern? Wir wissen es nicht. Wir wissen nur, dass der Prinz wenn über­haupt glit­zernde, mit Sicher­heit sünd­haft teure Son­nen­brillen trägt. Und dass das gut so ist. Unent­schieden. Für Kevin-Prince.

Der Prinz: 2
Sein Halb­bruder: 0

Das Ver­hältnis zu Jay‑Z:
Details der Bezie­hung sind uns nicht bekannt, wir haben ledig­lich Fotos gesehen, auf denen Jay‑Z und Jérôme Boateng sehr nah bei­ein­ander stehen und nach deren Ansicht sich zumin­dest nicht demen­tieren lässt, dass Jay‑Z unge­fähr weiß, wer Jérôme Boateng ist. Was wir beein­dru­ckend genug finden. Ande­rer­seits würde sich Kevin-Prince wahr­schein­lich nicht als Mar­ken­bot­schafter vor den Jay-Z-Karren spannen lassen, son­dern wenn über­haupt Jay‑Z vor den Kevin-Prince-Karren spannen. Ist zwar nur eine Ver­mu­tung, reicht aber für die Punk­te­tei­lung.

Der Prinz: 3
Sein Halb­bruder: 1

Die Sus­pen­die­rungen:
Jérôme Boateng in dieser Kate­gorie mit weißer Weste. Von Hertha ging es rei­bungslos nach Ham­burg, von dort rei­bungs­loser nach Man­chester und dann am rei­bungs­lo­sesten nach Mün­chen. In der Natio­nal­mann­schaft gab es auch nie Ärger. Geht in Ord­nung.
Kevin-Prince Boateng wurde dagegen auf Schalke raus­ge­worfen, aus der DFB-U21, bei Tot­tenham gab es eben­falls mal Pro­bleme, außerdem ist er wohl der ein­zige Fuß­baller, der es jemals per Foul geschafft hat, von einem ganzen Land sus­pen­diert zu werden. Das spricht für seinen Schneid.

Der Prinz: 4
Sein Halb­bruder: 1

Den Okocha-Trick als Sechs­jäh­riger in Gum­mi­stie­feln schaffen:
Wer im Berlin der Neun­zi­ger­jahre auf­ge­wachsen ist und auch nur ent­fernt mit Fuß­ball in Berüh­rung kam, wird die Geschichte kennen: Es gebe da einen in der Hertha-Jugend, so raunten es sich die Jugend­li­chen zu, der konnte schon mit sechs Jahren richtig tricksen. Zum Bei­spiel den Okocha. In Gum­mi­stie­feln. Der werde mal ein ganz Großer werden. Erst Berlin, dann die Bun­des­liga und dann die Welt erobern, im Sturm natür­lich. Und was sollen wir sagen: Irgendwie hat es Kevin-Prince Boateng geschafft. Über den sechs­jäh­rigen Jérôme wissen wir nur, dass wir über ihn als Jugend­li­chen nicht viel mehr wussten, als dass er einen Bruder hat, der schon mit sechs Jahren den Okocha konnte. In Gum­mi­stie­feln. Aber wir mögen Under­dogs. Anschluss­punkt.

Der Prinz: 4
Sein Halb­bruder: 2

Unterm Strich eine klare Sache für den älteren der beiden Boatengs. Sollten die Bayern das Spiel in Frank­furt gewinnen, dreht sich das 11FREUNDE-Fähn­chen aller­dings sofort im Wind, um schleu­nigst wieder auf der Gewin­ner­seite zu wehen. Inso­fern gilt in diesem Duell wei­terhin: Alles ist mög­lich.