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Län­der­spiel­pause. Als wäre die Unter­bre­chung der Top­ligen an diesem Wochen­ende nicht schon schlimm genug, kommt sie in Europa sogar gänz­lich ohne Län­der­spiele daher. Klar, Nord- und Süd­ame­rika sowie Asien tragen WM-Qua­li­fi­ka­ti­ons­spiele aus und der Afrika-Cup geht mit den Vier­tel­fi­nal­spielen in die heiße Phase. Doch wer auf der Suche nach bester Fuß­ball­un­ter­hal­tung ist, wird auch hier­zu­lande fündig. Denn nach einer langen Win­ter­pause geht es für die Kicker der Regio­nal­liga Nordost an diesem Wochen­ende wieder zurück in den Lig­aalltag. Nach zuletzt zwei abge­bro­chenen Spiel­zeiten besteht in diesem Jahr trotz hoher Infek­ti­ons­zahlen die Hoff­nung, dass die Saison bis zum Ende aus­ge­tragen werden kann. Das wäre wün­schens­wert, denn es bahnt sich ein packendes Finale um die Meis­ter­schaft an.

Der dies­jäh­rige Meister der Regio­nal­liga Nordost tritt gemäß der DFB-Auf­stiegs­re­ge­lung von 2019 gegen den Meister der Regio­nal­liga Nord an, um im ein­zigen Auf­stiegs­spiel den vierten Auf­steiger in den Pro­fi­be­reich zu ermit­teln. 2021 schnappte sich der mit Inves­to­ren­geld auf­ge­motzte FC Vik­toria Berlin den lang­ersehnten direkten Auf­stiegs­platz. Die Liga ist seit Jahren voll von Ver­einen mit Dritt­liga-Ambi­tionen und der jet­zige Auf­stiegs­kampf ver­spricht Span­nung, Span­nung, Span­nung! Wir werfen einen Blick auf die Kan­di­daten und wagen sogar eine Pro­gnose.

FC Carl Zeiss Jena: Tabel­len­platz 5, 21 Spiele, 40 Punkte, 41:22 Tore

In Jena gab es zu Beginn des Jahres Auf­re­gung um Theodor Berg­mann. Berichten zufolge soll sich der Spieler erst skep­tisch gegen­über der Imp­fung gegen das Corona-Virus geäu­ßert und das Impf­an­gebot des Ver­eins aus­ge­schlagen haben, nur um dann einen unre­gel­mä­ßigen“ Impf­pass vor­zu­legen. Zu dem Verein, der seit dem Sommer sogar auf dem Trikot für das Impfen wirbt, passt solch ein Ver­halten wenig. Die Ver­ant­wort­li­chen lösten den Ver­trag auf.

Sport­lich läuft es dahin­gegen gar nicht mal so schlecht für den FCC. Die Thü­ringer legten im Herbst einen schwa­chen Start in die Saison hin, kämpften sich dann aber bis zur Win­ter­pause auf Platz fünf. Das Nach­hol­spiel gegen Lok Leipzig ver­loren die Jenaer jedoch am ver­gangen Samstag mit 2:3. Die kom­menden Spiele werden rich­tungs­wei­send sein: Am Samstag gas­tiert der FCC in Cottbus und in einem wei­teren Nach­hol­spiel geht es gegen die spiel­starke VSG Alt­glie­nicke. Sollte die Mann­schaft dort jeweils punkten, könnte in Jena nochmal Euphorie ent­stehen.

1. FC Lok Leipzig: Tabel­len­platz 4, 20 Spiele, 42 Punkte, 44:19 Tore

Mit dem Sieg in Jena klet­terte Lok auf Platz vier in der Tabelle. Sollten die Leip­ziger die zwei Nach­hol­spiele gegen Lucken­walde und Rathenow gewinnen, stünden sie auf Platz zwei, nur einen Punkt hinter Tabel­len­führer BFC Dynamo. Almedin Civa, für den es erst die zweite Trai­ner­sta­tion ist, lässt einen anspre­chenden Offen­siv­fuß­ball spielen – wahr­lich keine Selbst­ver­ständ­lich­keit in der Regio­nal­liga. Ins­be­son­dere Loks Stürmer Djamal Diane sorgte mit 14 Tref­fern in nur 16 Par­tien für viele Punkte.

Nach der bit­teren Erfah­rung in den Auf­stiegs­spielen 2020, als die Sachsen mit zwei Remis am SC Verl schei­terten, scheint Lok wieder hungrig zu sein. Wenn die Blau-Gelben wei­terhin in Form bleiben, könnte es ein span­nendes Finale um den Auf­stieg geben. Womög­lich sogar am vor­letzten Spieltag: Da spielt Lok im Stadt­derby bei Chemie.

Ber­liner AK 07: Tabel­len­platz 3, 21 Spiele, 44 Punkte, 36:23 Tore

Der Ber­liner Ath­letik Klub ist der ein­zige Verein im dies­jäh­rigen Auf­stiegs­rennen ohne Erst­li­ga­er­fah­rung. Fans zieht die Mann­schaft aus Moabit trotzdem an. Das liegt vor allem an Kapitän und Influencer Nader El-Jin­daoui (über dessen Geschichte wir bereits breich­teten), der tau­sende jugend­liche Fol­lower zu seinen Spielen mobi­li­siert. Die bekommen im Post­sta­dion eine merk­wür­dige Saison des BAK zu sehen. Im November waren die Ber­liner nach 17 Spielen noch Tabel­len­führer – dann brach in der Mann­schaft Corona aus. Nach der Zwangs­pause standen vier Pflicht­spiele in elf Tagen an, von denen alle drei Liga­spiele ver­loren gingen. In Jena bra­chen zudem zwei Spieler, die gerade eine Infek­tion durch­ge­macht hatten, nach der Partie zusammen.

Als die Regio­nal­li­gisten dann in die Win­ter­pause gingen, warb der Dritt­li­gist Hal­le­scher FC auch noch den Erfolgs­trainer André Meyer ab. Sein Nach­folger, Ben­jamin Duda, kommt wie­derum vom Liga­kon­kur­renten VfB Ger­mania Hal­ber­stadt. Der BAK ist aus diesen Gründen eine Wun­der­tüte. Findet die Mann­schaft mit dem neuen Trainer wieder ihre Spiel­weise aus der Hin­runde, kann sie durchaus weiter oben mit­spielen. Ein Auf­stieg in die 3. Liga wäre der größte Erfolg in der Ver­eins­ge­schichte.