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Seite 2: Was eigentlich vernünftig wäre

Eine Mann­schaft ist in Füh­rung gegangen und weil sie ihre Füh­rung auf keinen Fall ver­lieren will, kon­zen­triert sie sich nur noch aufs Ver­tei­digen. Aller­dings ist auch des­halb die Wahr­schein­lich­keit eines Gegen­tref­fers um 20 Pro­zent höher als wenn es Unent­schieden steht. 

Natür­lich hat der Umstand auch damit zu tun, dass der Gegner auf den Aus­gleich drängt. Doch bei eigener Füh­rung spielt noch ein mit der Ver­lust­aver­sion eng ver­wandtes Phä­nomen eine Rolle: die Risiko-Aver­sion. Wenn wir zwi­schen unter­schied­li­chen Mög­lich­keiten wählen können, ent­scheiden die aller­meisten Men­schen sich für die ver­meint­lich weniger ris­kante. 

Cruyff gegen die Bun­des­liga

Also stellen wir uns im Fuß­ball eher hinten rein als weiter munter anzu­greifen, weil das angeb­lich weniger ris­kant ist. Dabei wäre es die rich­tige Stra­tegie, den Gegner mög­lichst weit vom eigenen Tor weg­zu­halten, weil das die Wahr­schein­lich­keit eines Gegen­tores deut­lich redu­ziert. Und wenn man selber den Ball hat, kann die andere Mann­schaft sowieso kein Tor schießen.

Johan Cruyff, der große hol­län­di­sche Weise des Fuß­balls, wech­selte früher sogar mit­unter offensiv, um eine knappe Füh­rung über die Zeit zu bringen. Er nahm also einen Mit­tel­feld­spieler oder gar Ver­tei­diger vom Platz und brachte dafür einen Stürmer. So etwas pas­siert in der Bun­des­liga fast nie, weil es alle für ver­wegen halten, dabei wäre es oft genug ein­fach nur ver­nünftig.