Joachim Löw wird den DFB nach der Europameisterschaft verlassen. Die nationale und internationale Presse ist erstaunt und sich trotzdem einig: Der Abschied hat nur Vorteile.
Spiegel: „Joachim Löw gibt nach 15 Jahren sein Amt als Bundestrainer auf. Es ist eine für alle Seiten richtige Entscheidung. Löw selbst eröffnet sich jetzt noch einmal die Chance eines würdigen Abgangs.“
Bild: „Löw interessiert das Projekt Neuaufbau nicht mehr, sondern nur noch Siege. Gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche EM!“
Süddeutsche Zeitung: „Seit 15 Jahren ist Joachim Löw der Trainer der deutschen Fußballnationalmannschaft – nun kündigt er für diesen Sommer seinen Rücktritt an. Bleibt die Frage: Wer folgt ihm nach?“
Kicker: „Löws Entscheidung, seine DFB-Tätigkeit einzustellen, ist die richtige. Sie hilft allen Beteiligten, der Nationalmannschaft, dem Verband sowie ihm selbst. Die Diskussion über seine Person drohte weiterhin permanent und bei jeder kleinsten Gelegenheit aufzuflackern.“
Focus: „Löw mag geahnt haben, dass es im Sommer – so oder so – nicht weitergehen wird beim DFB. Holt er den Titel, wäre der Gipfel erreicht; scheitert er früh, würde ihn das Fuß(ball)volk vom Hof jagen. So ist ein freiwilliger und vorzeitig kommunizierter Rückzug folgerichtig, da gesichtswahrend.“
FUNKE: „Joachim Löw wäre besser nach der WM 2018 zurückgetreten. Er ist kein Mann für die Zukunft. Seine Verdienste bleiben unbestritten.“
Die Zeit: „Sein Rücktritt nun erfolgt spät, aber besser spät als nie. Und so kann er Energien freisetzen für ein letztes großes Turnier. Der Trainer Löw hat nun nicht mehr viel zu verlieren, er muss nicht mehr taktieren. Er kann endlich Thomas Müller zurückholen, ohne Autorität einzubüßen.“
Tagesspiegel: „Im Sommer wird eine Ära enden, nach dann 17 Jahren Joachim Löw beim DFB. Der deutsche Fußball hat Löw einiges zu verdanken. In seiner Hochzeit als Trainer war er gut und mitunter stilbildend. Bleibt ihm zu wünschen, dass er noch mal zu großer Form aufläuft und die Mannschaft ihm bei der EM einen schönen Abgang verschaffen kann. Einen schönen und prominenten Platz in der deutschen Fußballgeschichte hat er jetzt schon sicher. Allein schon wegen des legendären 7:1 im WM-Halbfinale gegen WM-Gastgeber Brasilien.“
Sportschau: „Nicht, dass die Nation kollektiv in Tränen ausbricht. Löw ist kein Guardiola, kein Cruyff, kein Lobanowski, kein Sacchi. Löw ist gut, vor allem als Trainer einer Mannschaft, die nur ein paar Mal im Jahr zusammenkommt.“
Marca: „Offiziell: Löw wird das deutsche Team verlassen. Der Trainer hatte einen Vertrag mit der „Mannschaft“ bis 2022, hat sich aber dazu beschlossen, seinen Abschied vorzuverlegen.“
Sun: „Joachim Löw verkündet Abschied als Deutschlands Trainer – 15-jährige Ära inklusive WM-Triumph 2014 endet.“
Daily Mail: „Löw kündigt seinen Abschied als DFB-Chef nach der EURO 2020 an. Er wird seinen Vertrag vorzeitig auflösen. Die Blamage gegen Spanien und die Tatsache, dass einige Spieler ihn öffentlich in Frage gestellt haben, haben ihren Teil dazu beigetragen. Nimmt Jürgen Klopp jetzt seinen Platz ein?“