Manuel Neuer wartet nach seinem Mittelfußbruch weiter auf sein Comeback. Und Deutschland wartet mit. Dabei ist es fast egal, wer bei der WM im Tor steht.
Dabei ist Marc-André ter Stegen seit zwei Jahren erste Wahl im Tor des FC Barcelona, einem der drei größten Vereine der Welt. Mit den Katalanen ist ter Stegen seit über 40 Saisonspielen ungeschlagen, stellt nach Atletico Madrid die zweitbeste Defensive der Liga und reist als spanischer Meister und Pokalsieger nach Russland.
Fußballerisch spielt der „Messi mit Handschuhen“, wie die spanische „Marca“ den 26-Jährigen betitelte, mindestens auf einer Stufe mit seinem Konkurrenten im Krankenstand. Gegen Celta Vigo führte ter Stegen die „Blaugrana“ am 33. Spieltag erstmals als Kapitän aufs Feld. Der seit vier Jahren in Katalonien spielende Deutsche bringt also alles mit, um Manuel Neuer adäquat zu ersetzen.
Einer wird’s schon machen
Einen Monat vor Turnierbeginn die Torwartfrage zum Zünglein an der Weltmeisterschaftswaage zu stilisieren, zeugt nicht nur von einem Mangel an Respekt gegenüber der Entwicklung von ter Stegen, sondern in erster Linie von einem Mangel an Aufregerthemen rund um die Nationalmannschaft. Manuel Neuer ist heute zwar ein besserer Keeper als es René Adler 2010 war. Marc-André ter Stegen ist allerdings auch ein besserer Keeper als Manuel Neuer zu eben dieser Zeit.
Entsprechend egal kann es sein, wer am 17. Juni beim WM-Auftakt gegen Mexiko im deutschen Tor steht. Sollte Neuers Fuß nicht mitspielen und ter Stegen morgen unglücklich über das Ladekabel seines Handys stolpern, haben wir immer noch Kevin Trapp. Und Ralf Fährmann. Und Ron-Robert Zieler. Und Timo Horn. (Und: Leno, Ulreich, Kari..) Schließlich sind wir hier nicht in England.