Platinum-Partner des FC Bayern München. So darf sich Qatar Airways in Zukunft nennen. Was die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch davon hält, scheint an der Säbener Straße niemanden zu interessieren. Denn es gibt Geld zu verdienen.
Freundlicherweise schlug die Menschenrechtsorganisation den Bayern mögliche Schritte vor, um dem drohenden Imageschaden entgegenzuwirken. Der vielleicht wichtigste davon: Die Vereinsspitze solle öffentlich für Arbeitsrechtsreformen in Katar einstehen und ihre klare Erwartung an den katarischen Staat formulieren, dass der repressive und menschenverachtende Umgang mit den Arbeitskräften aus Asien, Afrika & Co. beendet wird.
Passiert ist in München herzlich wenig. Karl-Heinz Rummenigge wird nicht müde zu betonen, zuletzt im Januar dieses Jahres, der FC Bayern würde in vertraulichen Gesprächen auf seine Partner aus Doha einwirken. In der Hauptstadt des Wüstenstaats kenne man die Werte und Überzeugungen des Rekordmeisters, was freilich alles und nichts heißen kann.
Solange der Preis stimmt
Tatsächlich hat sich die Lage für die ausländischen Arbeitskräfte im Land seit 2016 verbessert. Wenigstens auf dem Papier und selbstverständlich dort, wo in Katar prestigeträchtig gebaut wird. Beispielsweise an den Spielorten für die Fußball-Weltmeisterschaft 2022.
Wenzel Michalski, Direktor von Human Rights Watch Deutschland, bemängelte im Interview mit der Deutschen Welle, die Organisation erhalte keine Besuchsgenehmigung für Baustellen, die außerhalb des internationalen Interesses liegen. Was also wirkliche Veränderung und was bloß Lippenbekenntnis ist, bleibt unklar.
Die Offenlegungen von Josimar sind nur ein weiterer Grund, um an der Nachhaltigkeit der katarischen Bemühungen zu zweifeln und ein weiterer Fleck auf der ohnehin schon reichlich besudelten Weste all derjenigen, die so tun als wäre nichts, solange der Preis stimmt.