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Seite 2: Karim essen Gegner auf

Noch fiel Karim Rekik der breiten Masse nicht als spek­ta­ku­lärer Ver­tei­diger auf. Dem­entspre­chend finden sich in den Best Of-Videos die glei­chen drei Kopf­ball­tore, vier sau­beren Grät­schen und drei elf­me­ter­wür­digen Fouls, mit denen er davonkam. Aber er ist ein unan­ge­nehmer Gegen­spieler. Einer der Sorte, gegen die man ein­fach nicht spielen möchte. Beid­füßig ein­ge­sprun­gene Flug­rät­schen, Ellen­bo­gen­ein­satz und die phy­si­sche Prä­senz eines 40-Ton­ners: Mit Rekik macht Her­thas Abwehr wieder Angst.

Er ist keiner der Marke Ter­rier“, eher ein Pit­bull. Er ist kein Waden­beißer, son­dern frisst seine Gegner gleich ganz auf. Seine reso­lute Zwei­kampf­füh­rung schlägt sich in einer Quote von 61 Pro­zent nieder, bei 17 Fouls und drei gelben Karten. Und in seinem Spitz­namen, den er in seiner nie­der­län­di­schen Heimat ver­liehen bekam: Der Bre­cher“.

Pas­send zu seiner Spiel­weise sagt Rekik über sich selbst: Ich sehe mich nie als Underdog.“ Zurecht, möchte man ant­worten. Er erin­nert an Typen wie Daniel van Buyten, seinen Lands­mann Jaap Stam oder sein Vor­bild Paolo Mal­dini. Bedin­gungs­lose Kämp­fer­na­turen, ehr­liche Arbeiter und kluge Ver­tei­diger. Er ist ein sehr intel­li­genter Fuß­baller“, sagt auch Pal Dardai über ihn. 84 Pro­zent Pass­quote in der Spiel­eröff­nung bestä­tigen das.

Karim ist der Beste.“

Hinten hält der Linksfuß mit Niklas Stark als Partner den Laden dicht (Hertha hat auf Platz 12 die sechst­beste Abwehr der Liga), vorne sorgt er bei den für Hertha so wich­tigen Stan­dards für Tor­ge­fahr, traf zwei Mal selbst und legte drei Mal auf. Seine 1,86 Meter sind nicht über­trieben groß, seine Kopf­ball­technik ist dafür umso größer. Eben­falls groß: Die rie­sige Freude nach seinem ersten Bun­des­li­gator gegen den HSV, inklu­sive frei­hän­digen Ban­den­sprungs und kol­lek­tiver Fan-Ekstase.

Her­thas Gegen­tor­sta­tistik wäre ver­mut­lich noch besser, wäre Rekik nicht vom 17. bis zum 25. Spieltag ver­letzt aus­ge­fallen. Nur, um dann gegen Schalke direkt durch­zu­spielen. So wie gewohnt: resolut im eigenen Spiel und intel­li­gent als Abwehr­chef.

Obwohl sein Ver­treter Jordan Tor­u­na­righa seinen Job in der Zwi­schen­zeit gut machte, ist Rekik unter Dardai gesetzt. Zu seinem Kon­kur­renten möchte er sich nicht äußern: Ich rede nicht über andere Spieler, ich schaue nur auf mich“, erklärt Ehren­mann Rekik. Sein Trainer hin­gegen hat eine ein­deu­tige Mei­nung: Ich finde, Karim ist von den drei Innen­ver­tei­di­gern der beste.“ Seit dem vor­letzten Spieltag beweist er das auch wieder auf dem Platz. 

Sein ehe­ma­liger San­ges­bruder und PSV-Kol­lege Jef­frey Bruma steht übri­gens mitt­ler­weile in Wolfs­burg unter Ver­trag. Genau wie sein Vor­gänger Brooks. Nach dem kräht bei der Hertha dank Rekiks Leis­tungen kein Hahn mehr. Anders als er selbst, damals, bei der Meis­ter­feier in Eind­hoven.