Malick Thiaw ist anständig, Silas Wamangituka nicht ganz so und Hansi Flick und Jamal Musiala haben den gleichen brillanten Gedanken. Hier kommt die 11 des zehnten Spieltags – musikalisch untermalt von Roland Kaiser.
Michael Langer
Manch einer muss ja doch etwas länger warten auf sein erstes Mal. Michael Langer zum Beispiel, Schalkes nominell dritter Torwart, durfte (oder vielleicht besser: musste) nach über drei Jahren im Klub nicht nur sein ersten Pflichtspiel für den Verein bestreiten, sondern durfte (oder vielleicht besser: musste) erst stolze 35 Jahre alt werden, um sein erstes Bundesliga-Gegentor überhaupt zu kassieren. Und? Wie war es nun, das erste Mal? Langer: „Es tut verdammt weh.“
Malick Thiaw
Wenn doch nur alle so anständig wären wie Schalkes Malick Thiaw. Der wurde gegen Leverkusen von Bayers Aleksandar Dragovic quasi zum Eigentor geschubst. Doch kein Lamentieren, kein Klagen von Thiaw. Stattdessen: Selbstkritik: „Ich denke, ich habe mich ein bisschen dumm angestellt, auch wenn er mich ein bisschen schiebt. Man kann es pfeifen, muss man aber nicht. Ich muss mich da besser verhalten, mich seitlich hinstellen, um den Ball wegköpfen zu können.“ Anstand halten. So wichtig in diesen Tagen.
Silas Wamangituka
Womit wir beim Aufreger des Wochenendes wären: Stuttgarts Silas Wamangituka nämlich, der sich nach einem Missverständnis zwischen Ömer Toprak und Jiri Pavlenka aufreizend viel Zeit ließ, den Ball im leeren Tor unterzubringen. „Unanständig“ mögen das manche finden oder gar unsportlich. „Eigentlich ganz geil“ findet das bestimmt Karl-Heinz Rummenige.
Davie Selke
„Respektlos“ fand es indes Davie Selke. Noch auf dem Spielfeld knöpfte er sich Wamangituka vor. Nach Schlusspfiff polterte er bei Sky weiter: „Der Junge macht ein gutes Spiel, macht zwei Tore. Dann soll er den Ball einfach reinschieben und sich über sein zweites Tor freuen und hier nicht rumlaufen wie sonst einer.“ Böse Zungen behaupten indes, der letzte Teil dieses Satzes sei so oder so ähnlich auch schon bei Werder-Fans gefallen – in Bezug auf Davie Selke.
Collinas Erben
Um das Thema abzuschließen, bleibt nur noch die Frage zu klären, warum Silas Wamangituka eigentlich die Gelbe Karte sah. Die Schiedsrichter-Experten von Collinas Erben klären auf: Am unsportlich erzielten Tor selbst kann es nicht gelegen haben, sonst hätte der Treffer gar nicht gezählt. Nein, vielmehr sei es in diesem Fall eine „Verwarnung für die moralische Mitverantwortung Wamangitukas an der Gesamtsituation“ gewesen. Und vielleicht ist das die schönste Begründung für eine Gelbe Karte seit immer.