Derzeit machen Berichte die Runde, die Uefa würde eine Legalisierung von Pyrotechnik im Europapokal vorbereiten. Allein: Die Sache ist alles andere als heiß.
Sie sind wieder da. Beim Champions-League-Gruppenspiel in Amsterdam traten die Ultras von Borussia Dortmund zum ersten Mal seit der Corona-Pause wieder als Gruppen im Stadion auf. Sie beflaggten den Block mit ihren Zaunfahnen, schwenkten Schwenkfahnen, präsentierten Doppelhalter und organisierten den Support. Und sie zündeten Pyrotechnik. Gelbe und rote Bengalos erleuchteten den Gästeblock zu Beginn des Spiels.
Wenig später zogen auch die Fans von Ajax Amsterdam nach und feuerten gleich ein ganzes Arsenal an Feuerwerkskörpern ab. Es rauchte und leuchtete und knallte und blinkte. Szenen, wie man sie in Zeiten vor Corona häufig gesehen hat. Szenen, die in aller Regel Geldstrafen für die Vereine nach sich ziehen. Doch künftig vielleicht nicht mehr?
Am Dienstag machten Berichte die Runde, dass derlei Automatismen schon bald der Vergangenheit angehören könnten. Die Uefa plane, so berichtete zuerst das griechische Portal To10.gr, die Legalisierung von Pyrotechnik in ihren Vereinswettbewerben.
Dabei gehe es um das Zünden von pyrotechnischen Erzeugnissen am Spielfeldrand zu genau definierten Zeitpunkten unter strengen Sicherheitsauflagen. Ein Pilotprojekt könnte sogar noch innerhalb eines Monats an den Start gehen, hieß es. Und das, obwohl die Uefa sich beim Thema in der Vergangenheit äußerst restriktiv gezeigt hatte. Noch 2017 hatte der Verband nach einer Studie zu den Auswirkungen von Pyrotechnik im Stadion betont: „Es kann keine sichere Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen in Zuschauerbereichen von Fußballstadien geben.“
Dementsprechend radikal wirkt der vermeintliche plötzliche Kurswechsel, schnell machte die Nachricht darüber die Runde. Zahlreiche weitere griechische Medien griffen die Meldung auf. Bei der Uefa, heißt es in den Artikeln, hätten sie eingesehen, dass ein Fußballspiel kein Theater oder Musical sei. Auch einschlägige Portale wie ultras-tifo.net und Faszination Fankurve berichteten.
Beim Verband selbst stoßen diese Berichte jedoch auf Verwunderung: An der Sache sei nichts dran, heißt es aus Uefa-Kreisen. Zwar befinde man sich in einem stetigen Austausch mit Fanvertretern, doch explizit über eine mögliche Legalisierung von Pyrotechnik sei dort zuletzt nicht gesprochen worden. Auch von etwaigen Pilotprojekten könne keine Rede sein.
So bleibt wohl vorerst alles bei den alten, verhärteten Fronten: Die Fans zünden, die Verbände verhängen Strafen. Am Mittwoch gab die Uefa bekannt, dass sie wegen der Vorfälle beim Spiel zwischen Ajax Amsterdam und Borussia Dortmund entsprechende Ermittlungen eingeleitet habe.
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