Lauterns Lauf hält an, der SV Meppen meldet sich eindrucksvoll zurück und ein Stadtduell im Münchner Olympiastadion. Drei Thesen zum 22. Spieltag der 3. Liga.
Die 3. Liga ist zurück aus der Winterpause. Und während das obere Tabellendrittel nach einem Lauterer Sieg in der Vorwoche enger zusammengerückt ist, wird die Luft unten merklich dünner. Hier sind drei Thesen zum kommenden Spieltag.
1. Der Lauf von Kaiserslautern hält an
Das 4:0 gegen den SV Meppen war eine Machtdemonstration der Lauterer, die mit dem Sieg auf den zweiten Tabellenplatz und damit zum ersten Mal in dieser Saison auf einen Aufstiegsplatz vorrückten. Sowieso: Die Formkurve des Traditionsvereins zeigt steil nach oben, seit dem 31. Oktober hat die Mannschaft von Marco Antwerpen kein Pflichtspiel mehr verloren. „Wenn man erfolgreich ist, weckt man Erwartungen. Und wir haben die Erwartung geweckt, dass es vielleicht möglich ist, diesen ganz großen Sprung zu schaffen“, sagt Trainer Antwerpen über die Hoffnungen der Fans, zurück in die 2. Liga zu kehren. Am Samstag gegen Viktoria Berlin ist seine Mannschaft erneut der Favorit. Warum erneut drei Punkte dabei herausspringen werden? Weil der 1. FC Kaiserslautern die beste Defensive stellt: Lediglich 13 Gegentore sind Ligabestwert. Gegen Meppen traf Lautern sehr früh doppelt und ließ hinten überhaupt nichts zu. Ein Erfolgsrezept, das auch gegen den Aufsteiger aus Berlin aufgehen könnte.
2. Der SV Meppen meldet sich zurück
0:5 gegen Waldhof Mannheim, 0:5 gegen Eintracht Braunschweig, 0:4 gegen den 1. FC Kaiserslautern, 2:3 gegen den 1. FC Magdeburg. Wer die letzten Ergebnisse des SV Meppen gegen die Spitzenteams betrachtet, käme nicht auf die Idee, dass die Emsländer tatsächlich Aufstiegshoffnungen hegen. Doch der SVM steht auf dem vierten Tabellenplatz, punktgleich mit Braunschweig und Kaiserslautern. Nach der Klatsche zum Auftakt auf dem Betzenberg ist die Stimmung gedämpft, da kommt der nächste Gegner gerade recht. Der FSV Zwickau hat mit den Auswirkungen des Coronavirus zu kämpfen. Weil sich ein Großteil des Kaders weiterhin in Quarantäne befindet, muss Trainer Joe Enochs wohl mit einem Rumpfkader von 14 Spielern zum Auswärtsspiel reisen. Unter der Woche trainierte Enochs mit sieben Mann, anschließend duschten die Spieler zeitversetzt, um Kontakte zu reduzieren. Ätzende Zeiten. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch: Einen gelegeneren Gast könnte es aus Sicht der Meppener, dem zweitstärksten Heimteam der 3. Liga, kaum geben.
3. Das Münchner Derby: Türkgücü gegen 1860
Wenn 1860 München ins Olympiastadion zurückkehrt, werden Erinnerungen wach: An Werner Lorant im Infight mit einer Werbebande, an die Wildmosers, an Trikots mit Löwenbräu-Aufdruck oder einfach nur an Harald Cerny. Doch im Stadtduell mit Türkgücü geht es für beide Klubs um sehr viel mehr. 1860 will den Aufwärtstrend – zuletzt drei Siege in Folge – bestätigen. Um Türkgücü wurden in dieser Woche wieder Meldungen laut, dass Präsident Hasan Kivran seine Anteile nach einem geplatzten Börsengang verkaufen will. Dabei ist das Spiel gegen die Löwen umso wichtiger, immerhin dürfte der TSV nach dem DFB-Pokalspiel mit schweren Beinen zu kämpfen haben. Ein echter Gradmesser also. Sollte Türkgücü als Tabellensiebzehnter und mit acht Spielen ohne Sieg aber auch dieses Spiel verlieren, dürfte schwere Zeiten anbrechen für den Retortenklub.