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Seite 2: Als Roland Stein den Kopf hinhielt

Das Spiel begann, und alle war­teten auf das erste Tor der Bayern. Ves­ten­bergs­greuth stand tief und wollte die Münchner nicht zur Ent­fal­tung kommen lassen. Der Abwehr­riegel hielt, und Tra­pat­toni sprang bereits nach 20 Minuten auf, weil ihm das unin­spi­rierte Gekicke seiner Profis sichtbar auf die Nerven ging. Bis zur 40. Minute tat sich wenig. Dann aus hei­terem Himmel ein Angriff der Greu­ther über die rechte Seite. Eine scharfe Flanke nach innen, Roland Stein hielt sein Köpf­chen hin und der Ball ging unhaltbar an Kahn vorbei ins lange Eck. Tor! 1:0 für Ves­ten­bergs­greuth durch den Land­wirt Roland Stein. Ich traute meinen Augen nicht.

Schupp für Hamann

Der Jubel im Sta­dion hielt sich in Grenzen. Sehr viele Bay­ern­fans waren in Hoff­nung auf ein Schüt­zen­fest gekommen. Die Greu­ther Fan­kurve bestand zum größten Teil aus Fans des 1. FC Nürn­berg, die sich in der Nord­kurve mit dem Underdog soli­da­ri­sierten, nach dem Motto: Wir sind gegen die Bayern, also sind wir für Ves­ten­bergs­greuth. Dann gingen die Mann­schaften in die Halb­zeit. Tra­pat­toni brachte Schupp für Hamann, doch die zweite Hälfte zeigte das gleiche Bild: der Außen­seiter mau­erte, die Bayern rannten planlos an.

Beson­ders die Greu­ther Ver­tei­diger Lunz und Koch spielten eine starke Partie gegen den Bay­ern­sturm Papin/​Witeczek, der Ex-Für­ther Harald Ebner sorgte im Mit­tel­feld für Ent­las­tung, und die schnellen Außen Hüttner und Weigl beschäf­tigten oben­drein die Bayern-Vie­rer­kette. Und das alles mit fairen Mit­teln. Schieds­richter Markus Merk ver­teilte den gelben Karton einzig an zuneh­mend gefrus­tete Bay­ern­spieler, denen die Zeit so langsam davon­lief. Die Scha­den­freude, die von den neu­tralen Zuschauern auf das Feld des Fran­ken­sta­dions her­un­ter­wehte, war förm­lich spürbar. Überall lachten die Leute, solange sie keine Bay­ern­fans waren.

Dominik restlos bedient

Tra­pat­toni brachte Mitte der zweiten Halb­zeit Adolfo El Tren“ Valencia für Marcel Witeczek, aber der Kolum­bianer konnte auch nichts mehr bewirken. Die Sekunden tickten her­unter – und dann war sie per­fekt, die Rie­sen­sen­sa­tion! Der FC Bayern aus­ge­schaltet von den Kickern aus der frän­ki­schen Pro­vinz. Ich konnte es kaum glauben. Ungläubig starrte ich meinen Vater an, der lachte nur. Mein Freund Dominik war restlos bedient. Wütend und ungläubig glotzte er minu­ten­lang auf das Spiel­feld. Seinen Bay­ern­schal hatte er auf den Boden geworfen. Das Nürn­berger Publikum fei­erte der­weil fre­ne­tisch den Underdog, der sich auf die ver­diente Sta­di­oneh­ren­runde begab.