Heute wird Youssoufa Moukoko 16 Jahre alt, ab jetzt darf er für die Profis spielen. Auf sich aufmerksam gemacht hat er mit unglaublichen Torquoten in der Jugend. Bloß: Viele Tore im Jugendfußball sind keine Garantie für eine große Karriere – wie diese ehemaligen Torjäger-Talente beweisen.
10. Nico Empen (26 Tore in 24 Einsätzen für St. Pauli in der Saison 14/15)
Einer aus der Kategorie „Hm, naja, hm“. Ist in der Regionalliga Nord kleben geblieben und steht aktuell (wieder) bei Weiche Flensburg unter Vertrag. Hat es in dieser Saison bisher auf acht Einsätze gebracht – sich in den vergangenen Jahren allerdings auch immer wieder schwerer verletzt. Wir drücken die Torjubel-Daumen.
9. Marc Brasnic (27 Tore in 26 Einsätzen für Bayer Leverkusen in der Saison 14/15)
Leverkusen, Paderborn, Fortuna Köln, Victoria Köln, BFC Dynamo, Rot-Weiß Erfurt, Berliner AK, FC Düren – für einen 24-Jährigen hat Brasnic schon einiges an Vereinen durch. Unterm Strich müssen wir aber festhalten: Versandet die Karriere weiterhin so dramatisch, muss man in Zusammenhang mit Brasnic demnächst leider von Desertifikation sprechen.
9. Felix Schröter (27 Tore in 26 Einsätzen für Schalke 04 in der Saison 14/15)
Für Schröter, 2015 gemeinsam mit Brasnic Torschützenkönig der Bundesliga West, lief es seitdem bedeutend besser. Nach 16 Regionalliga-Toren für Illertissen wechselte er im Sommer 2019 zu Unterhaching, wo er sich in der 3. Liga als Stammspieler etablierte und im vergangenen Jahr sogar vom Aufstieg in die 2. Liga träumen durfte. 11FREUNDE-Orakel: Von Schröter wird noch zu Hören sein.
7. David Otto (27 Tore in 22 Einsätzen für Hoffenheim in der Saison 17/18)
Konnte sich in Sinsheim im Jahr nach seiner Fabelsaison (neben 27 Toren legte er auch 14 auf) nicht durchsetzen und wechselte deswegen im Sommer 2019 den Verein. Oder er wollte raus aus der Provinz und endlich in einer großen Stadt spielen. Was auch immer der Grund für den Schritt war, Otto pendelt in Heidenheim zwischen Startelf und Bank. Fun Fact: Er könnte auch Otto David heißen.
6. Federico Palacios (29 Tore in 14 Einsätzen für Wolfsbug in der Saison 13/14)
2013 legte Palacios vier moukoko-mäßige Monate hin – zwischen August und Dezember knipste er in der Bundesliga Nord/Nordost alle Lichter aus und traf in 14 Spielen gleich 29 Mal. Nach einem Sechserpack (!) gegen die U19 von Union Berlin lockte Red Bull den jungen Mann nach Leipzig – wo er in den folgenden viereinhalb Jahren immerhin 152 Minuten für die erste Mannschaft spielen durfte. Glückwunsch an alle. Über Nürnberg (zwei Erstligatore) landete er in Regensburg, wo der Motor etwas ins Stottern geraten ist.
5. Tolgay Arslan (30 Tore in 26 Einsätzen für Borussia Dortmund in der Saison 08/09)
Man kann Tolgay Arslan sicherlich vorwerfen, dass er im Verlauf seiner Karriere etwas an Torgefahr eingebüßt hat (was auch an der Umschulung zum defensiven Mittelfeldspieler liegen könnte). Man kann Tolgay Arslan aber sicherlich nicht vorwerfen, dass er ein Hasenfuß wäre. Denn sonst wäre er wohl kaum im Sommer 2018 von Besiktas Istanbul zu Fenerbahce Istanbul gewechselt. Spielt mittlerweile für Udinese Calcio in der Serie, oft sogar von Anfang an. Würde uns wer nach einer Schulnote für die Laufbahn fragen, wir würden sagen: Eine ganz klare 3+. Oder vielleicht doch eher eine 2-?
4. Borut Semler (30 Tore in 25 Einsätzen für Bayern München in der Saison 03/04)
Wer als 19-jähriger Zehner 30 Tore für die A‑Jugend des FC Bayern schießt und im gleichen Jahr mit der Mannschaft die deutsche Meisterschaft gewinnt, erwartet vom Leben wahrscheinlich mehr als ein Karriereende beim USV Hengsberg in der Österreichischen Unterliga-West (welche in etwa der deutschen Landesliga entspricht). Aber: Was wissen wir schon? Fest steht: Semler, 2001 aus Kroatien nach München geholt, hat es immerhin auf sieben Länderspiele für Slowenien gebracht und fast zehn Jahre Profifußball in Osteuropa gespielt.
2. Johannes Eggestein (33 Tore in 26 Einsätzen für Werder Bremen in der Saison 15/16)
Kommt mittlerweile auf 46 Bundesliga-Spiele und immerhin fünf Tore für Werder. Muss allerdings ein bisschen aufpassen, dass seine Karriere keinen Knick bekommt. Vermutlich auch deswegen hat er sich im Sommer nach Linz ausleihen lassen, wo er in dieser Saison in bisher drei Spielen an vier Toren direkt beteiligt war.
2. Haluk Türkeri (33 Tore in 26 Einsätzen für den VfL Bochum in der Saison 04/05)
Ballerte sich 2004/2005 einmal quer durch die U19-Bundesliga West (unter anderem drei Dreier- und ein Viererpack) und schaffte es in der Saison darauf auch in den Kader der ersten Mannschaft. Auf einen ersten Kurzeinsatz in der 2. Liga (acht Minuten bei einem 4:0 gegen Saarbrücken, Torschützen: Doppelpack Edu, Doppelpack Misimovic) folgte allerdings kein weiterer. Sondern nur noch eine Saison in der zweiten Mannschaft in der Oberliga Westfalen. Tingelte danach erst durch Deutschland (KSC II, Rot-Weiss Essen, Elversberg, Darmstadt, Duisburg) und dann ab 2011 durch die Türkei (u. a. Denzlispor, Samsunspor, Aydinspor, insgesamt sechs Erstligatore). So richtig rund lief es für Türkeri allerdings nur bei Menemenspor (13 Hütten in der 2. Liga) – und seit Sommer 2019 beim Klub mit dem großartigen Namen Kahramanmarasspor. Dort hat der mittlerweile 34-Jährige in der vergangenen Saison immerhin neunmal getroffen (ebenfalls in der 2. Liga). Außerdem gibt es in der Stadt, Wikipedia zu Folge, dieses großartige Klebe-Eis. Unterm Strich kann man wohl trotzdem sagen: Da war mehr drin. Anderseits können auch nicht viele Spieler von sich behaupten, für 15 verschiedene Vereine in immerhin zehn verschiedenen Ligen aktiv gewesen zu sein. Größter Erfolg (laut transfermarkt.de): Torschützenkönig der A‑Junioren Bundesliga 2004/2005. Größter Erfolg (laut uns): acht Minuten gemeinsam auf dem Platz mit Dariusz Wosz.
1. Youssoufa Moukoko (34 Tore in 20 Einsätzen für Dortmund in der Saison 19/20)
Moukoko ist 16 Jahre alt und wird in einer der besten Mannschaften Europas schon bald seine ersten Einsätze bekommen. Viel mehr muss man dazu wohl nicht sagen. Außer: Er sollte jetzt nicht nach Leipzig wechseln.