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Seite 2: Das ist Klopps größtes Geschenk

Eine gute Geschichte ist der Tri­umph aber auch, weil diese Liver­pooler Mann­schaft die Final-Nie­der­lage aus dem Vor­jahr auf ein­drucks­volle Weise aus­ge­merzt hat. Weil sie im Halb­final-Rück­spiel gegen FC Bar­ce­lona ein his­to­ri­sches Come­back in die Anfield Road stampften. Weil es ver­dammt nochmal irre Spaß macht, dieser Elf beim Fuß­ball zuzu­sehen. (Außer es ist Finale und Krampf ihr König.)

Am besten wird die Geschichte aber dann, wenn man das Sport­liche nach­rangig betrachtet. Dann bleibt da einer zurück, dessen Syn­apsen heute vor Glück ver­mut­lich gewit­tern, aber auch einer, der noch unlängst sagte: Leider habe auch ich keine Ahnung, wann wir etwas gewinnen werden, aber ich bin sicher, dass wir irgend­wann etwas gewinnen. Bis dahin sollten wir es ein­fach genießen und die beste Zeit unseres Lebens haben. Lasst uns die Welt und vor allem den Fuß­ball genießen.“

Das größte Geschenk

Einer, der sagt, dass das Leben ein Geschenk“ und die Reise wich­tiger als das Ziel ist. Und einer, der diese Sätze auch noch meint und lebt. Der sie sagt, nicht nur, weil sie gut klingen, son­dern weil er davon über­zeugt ist, dass sie stimmen. Weil er eine Hal­tung zu den Dingen ent­wi­ckelt hat. Weil er dazu steht.

Am Ende ist das viel­leicht das größte Geschenk, wel­ches Jürgen Klopp den Men­schen gemacht haben wird. Ein Geschenk, das länger wirkt und dem man sich noch eher erin­nern wird, als seiner Titel: dass da jemand war, der die Men­schen über­zeugt hat, weil er seiner Über­zeu­gung gefolgt ist. Nicht, weil er ihnen nach dem Mund redete oder Mode-Erschei­nungen gefolgt ist, nur um ihnen zu folgen. Damit ist er bei­leibe nicht allein; aber die Strahl­kraft des Unter­hal­tungs­mo­no­li­then Fuß­ball erhöht ganz von selbst auch die Ein­zelner.

Man muss kein Intel­lek­tu­eller, His­to­riker oder beson­ders begabter Beob­achter sein, um fest­zu­halten, dass er damit leider die Aus­nahme ist. Und eben nicht The normal one“. Weil das, was normal sein sollte, nicht normal ist. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Bei Jürgen Klopp hat das mit der Cham­pions League schließ­lich auch eine ganze Weile gedauert.