Gleich mehrere Spieler setzten am Bundesliga-Wochenende sichtbare Zeichen gegen rassistische Polizeigewalt in den USA. Und bekamen prominente Unterstützung.
Das erste Zeichen der Solidarität mit dem von Polizisten getöteten Afroamerikaner George Floyd setzte Weston McKennie: Der US-Amerikaner lief beim Spiel gegen Werder Bremen mit einer Armbinde mit der Aufschrift „Justice for George“ auf. Dem Forbes-Magazin sagte er nun, dass Schiedsrichter Felix Zwayer ihn sogar aufgefordert habe, die Binde abzunehmen. Doch McKennie weigerte sich – und ist offenbar auch bereit, Sanktionen durch den DFB zu akzeptieren, sollte dieser denn tatsächlich welche verhängen: „Wenn ich die Konsequenzen tragen muss, um meine Meinung zu äußern, meine Gefühle auszudrücken, für das einzustehen, woran ich glaube – dann muss ich das tun.“
Beim Samstagabendspiel war es dann Marcus Thuram, der das nächste Signal sendete. Nach seinem Treffer zum 2:0 gegen Union Berlin ging er auf die Knie und senkte den Blick in Richtung Boden. So wie es schon der Football-Profi Colin Kaepernick getan hatte, der mit seinem Knien während der US-Nationalhymne in der NFL gegen Rassismus und Polizeigewalt protestiert hatte.
Unterstützung bekam der Stürmer von seinem Trainer. Nach der Partie sagte Marco Rose: „Wir tragen das komplett mit, Tikus hat es auf den Punkt gebracht. Wenn jemand den Kampf gegen Rassismus unterstützt, sind wir komplett auf dessen Seite.“
Auch Matthias Ginter stellte sich hinter seinen Mitspieler: „Wenn man mitbekommt, was in Amerika so los ist, finde ich es gut, dass er sich da so klar positioniert.“
Und auch international gab es Support für Thurams Geste.
Es war nicht das erste Mal, dass sich Antonio Rüdiger zu dem Fall äußerte.
Am Sonntag folgte dann Jadon Sancho. Nach seinem Tor zum 2:0 zog sich der Engländer sein Trikot vom Leib und präsentierte darunter ein T‑Shirt mit der Botschaft „Justice for George Floyd“.
Sein Teamkollege Achraf Hakimi tat es ihm gleich.
Auch hier gab es Unterstützung vom eigenen Verein.
Und von Mitspieler Axel Witsel.
Bayerns Vorstand Oliver Kahn ermutigte die Spieler ebenfalls. „Ich würde mir wünschen, dass die Spieler häufiger solche Verantwortung übernehmen. Denn wir alle wissen, was für eine Wirkung sie haben“ sagte er am Samstagabend bei Sky90.
Und tatsächlich setzte Anthony Modeste am Montagabend das nächste Zeichen.
Und auch er wurde von seinem Verein in seinem Handeln bestärkt.
Auch weitere Bundesligaklubs bezogen eindeutig Stellung. Hier Hertha BSC.
Hier Eintracht Frankfurt.
Hier Werder Bremen.
Jerome Boateng machte ebenfalls schon vor Tagen auf den grausamen Mord an George Floyd aufmerksam.
Und auch international gab es Solidaritätsbekundungen. Der FC Liverpool ging kollektiv auf die Knie.
Und auch Chelsea…
… Tottenham…
… und der FC Barcelona positionierten sich.