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Seite 2: Portugals Golden Boy

Renato San­ches, 19 Jahre

Jüngst mit dem Golden Boy Award aus­ge­zeichnet, ist der 19-Jäh­rige eine der Neu­ent­de­ckungen der ver­gan­genen Spiel­zeit. Der Hype um ihn begann bereits vor der EM 2016, als er mit nur 18 Jahren zum Stamm­per­sonal des ein­hei­mi­schen Spit­zen­klubs Ben­fica Lis­sabon gehörte. Die Bayern hatten Glück, dass sie den San­ches-Deal bereits vor dem Tur­nier ein­ge­tütet hatten, da ansonsten sein Preis beim Wett­bieten der Spit­zen­klubs in die Höhe getrieben worden wäre.

Erst Recht, als San­ches auf dem Weg zum EM-Titel zum Helden avan­cierte. Spielte er im Klub noch meist im Zen­trum, wurde er bei der Natio­nal­mann­schaft in einer etwas anderen Rolle ein­ge­setzt: Im 4−3−3 der Por­tu­giesen, das sich im Spiel gegen den Ball häufig zum 4−4−2 ver­wan­delte, spielte San­ches einen Hybrid aus Achter bei eigenem Ball­be­sitz und Flü­gel­spieler im Defen­siv­spiel. Diese Rolle brachte ihm zwei Man-of-the-Match-Awards in der K.O.-Runde und die Aus­zeich­nung zum Nach­wuchs­spieler des Tur­niers ein. Es schien also nur eine Frage der Zeit, ehe San­ches Mün­chen im Sturm erobern wird. Der Euphorie folgte jedoch Ernüch­te­rung. 



Wäh­rend er bei Ben­ficas auf Konter aus­ge­legter Spiel­weise seine Stärke als phy­sisch robuster Mit­tel­feld­spieler ein­bringen konnte, sind bei den Bayern nun andere Anfor­de­rungen gestellt. San­ches muss sich aktiver ins Spiel ein­bringen und gedul­diger spielen – sowohl mit, als auch ohne Ball. Seine Schwä­chen in der Posi­ti­ons­fin­dung bei eigenem Ball­be­sitz, indem er sich bei­spiels­weise zu nah am eigenen Mit­spieler frei­läuft und den Pass for­dert, fallen in der Ball­zir­ku­la­tion des Rekord­meis­ters mehr ins Gewicht als noch in der Heimat. 

So war er für das Ball­be­sitz­spiel der Münchner nicht immer för­der­lich. In dieser Saison stand der Por­tu­giese bei 19 Ein­sätzen nur sie­benmal in der Startelf. Viel­leicht ist er aber auch nur ein Opfer seines eigenen Hypes. Fakt ist, dass er zukünftig weniger über seine Physis und mehr über das spie­le­ri­sche Ele­ment kommen muss, wenn er bei den Bayern richtig Fuß fassen will. Es ist wichtig, dass er sich eben in jenen Punkten ver­bes­sert, um seinem Ruf als eines der größten Talente gerecht zu werden.

Rodrigo Ben­tancur, 19 Jahre 

Spiel­ma­cher bei den Boca Juniors? Den meisten würde bei dieser Frage wohl als erstes der Name Juan Romàn Riquelme in den Sinn kommen. Bekann­ter­maßen hat dieser jedoch seine Lauf­bahn mitt­ler­weile beendet und den Staf­fel­stab an die nächste Gene­ra­tion wei­ter­ge­reicht. Doch so richtig zu ver­glei­chen sind Rodrigo Ben­cantur und Riquelme im Grunde nicht. 

Der 19-jäh­rige Uru­gu­ayer spielt weniger extra­va­gant, ver­lässt sich nicht aus­schließ­lich auf seine feine Technik und steht etwas defen­siver als der Ex-Spiel­ma­cher. Seit der Spiel­zeit 2014/15 gehört der U20-Natio­nal­spieler schon zum Stamm­per­sonal bei Boca und zieht dort die Fäden im Mit­tel­feld. 

Ben­tancur ist beid­füßig, pass­stark und strahlt eine große Ruhe am Ball aus – wohl auch wegen dieser Fähig­keiten wird er seit Jahren mit allerlei Top-Klubs in Europa in Ver­bin­dung gebracht. Juventus Turin wird aller Vor­aus­sicht nach den Zuschlag erhalten. Die Bian­co­neri halten seit dem Ver­kauf von Carlos Tévez nach La Boca ein Vor­kaufs­recht für Ben­tancur.

Bis zum 20. April hat die Alte Dame“ noch Zeit die Kauf­op­tion für Ben­tancur in Höhe von 9,4 Mil­lionen Euro zu ziehen. Geschäfts­führer Beppe Marotta sagte im ver­gan­genen November dazu: Wir haben immer noch Zeit, zu eva­lu­ieren und zu ent­scheiden, was wir machen. Aber ich denke, dass er ein inter­es­santer Spieler ist. Des­halb werden wir alles tun, damit er nächste Saison bei uns spielt.“