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Das Video ist kurz, doch die Bot­schaft ist klar: Callum Hudson-Odoi, Chel­seas lange ver­schmähtes Stürmer-Juwel und Bay­erns erklärter Wunsch­transfer, ist auf dem Weg zurück. Nur zwei Monate nach seinem Achil­les­seh­nen­riss, erlitten in einem Heim­spiel gegen Burnley, twit­terte der Super-Dribbler einen Clip aus der Reha. Darin zu hören: ham­mer­harter Rap. Zu sehen: min­des­tens ebenso hartes Trai­ning mit dem Ball.

Etwa zur selben Zeit in Ita­lien, am Rande der U21-Euro­pa­meis­ter­schaft: Chelsea-Eigen­ge­wächs Tammy Abraham sitzt in einem Pres­se­kon­fe­renz­raum und strahlt Vor­freude aus – nicht auf die wei­tere EM, denn seine Eng­länder sind aus­ge­schieden. Viel mehr blickt der 21-Jäh­rige, zuletzt aus­ge­liehen an Pre­mier-League-Rück­kehrer Aston Villa, auf die kom­mende Saison im eng­li­schen Ober­haus. Dann will Abraham, ebenso wie Hudson-Odoi, end­lich zeigen, was er kann – und zwar beim Stamm­verein Chelsea.

Die Chancen stehen gut für Youngster wie Hudson-Odoi, 18 Jahre alt, Abraham oder den 23-jäh­rigen Ruben Loftus-Cheek, denn ihr Klub wird in naher Zukunft ver­mut­lich mehr auf den eigenen Nach­wuchs setzen. Setzen müssen. Der Welt­ver­band FIFA belegte Chelsea im Februar mit einer Ein­kaufs­sperre für die lau­fende und die nächste Trans­fer­pe­riode (im Januar), weil die West-Lon­doner wie­der­holt gegen Regu­la­rien bezüg­lich der Ver­pflich­tung min­der­jäh­riger Spieler aus dem Aus­land ver­stoßen hatten.

Für mich und die anderen Jungs ist die Sperre super“

Artikel 19 des Regu­la­tivs unter­sagt EU-Klubs die Ver­pflich­tung von Spie­lern aus dem Nicht-EU-Aus­land, wenn diese noch nicht ihr 18. Lebens­jahr voll­endet haben. Es sei denn, die Eltern des Spie­lers sind aus Gründen in das jewei­lige Land ein­ge­wan­dert, die nichts mit Fuß­ball zu tun haben – etwa wegen poli­ti­scher Ver­fol­gung oder wegen einer Job­ver­än­de­rung. Chelsea trickste häufig, um diese Bestim­mung zu umgehen, aber scheinbar nicht gut genug.

Letzt­lich waren es also Ver­stöße der eigenen Nach­wuchs­ab­tei­lung, die dieser künftig grö­ßere Gel­tung beim Abra­mo­vich-Klub ver­schaffen dürften. Für uns junge Spieler ist die neue Situa­tion eine fan­tas­ti­sche Chance“, sagt Tammy Abraham ganz unver­blümt. Es gibt wohl keine bes­sere Zeit für einen Nach­wuchs-Profi bei Chelsea als hier und jetzt. Sicher ist die Trans­fer­sperre nicht das, was der Klub sich gewünscht hat. Aber für mich und die anderen Jungs ist es super.“

Unter dem schei­denden Chelsea-Chef­trainer Mau­rizio Sarri mussten sich Talente aus dem eigenen Stall weit hinten anstellen. Hudson-Odoi absol­vierte ledig­lich zehn Liga­spiele, meist Kurz­ein­sätze. Dabei zeigte er in der abge­lau­fenen Europa-League-Saison durchaus, was er kann: Vier Tore und zwei Assists gelangen dem Eng­länder mit gha­nai­schen Wur­zeln in neun Par­tien.