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Seite 2: „Jamaica, land I love“

Wie viel Zeit hatten Sie vor dem Gold Cup?
Es ist das zweite Tur­nier in Folge. Wir sind ein­ge­spielt. Ich konnte schon vor der Copa Ame­rica im Juni zehn Tage mit der Mann­schaft ins Trai­nings­lager gehen und anschlie­ßend sind wir direkt hierher gereist. Zwi­schen­durch blieben sogar noch zehn Tage, um die Taktik ein wenig zu ver­än­dern. Das zahlt sich jetzt aus.

Haben Sie geglaubt, dass es beim Gold Cup für Sie bis ins Finale gehen würde?
Natür­lich.

Wirk­lich?
Aber klar, warum spielen wir denn Fuß­ball?

Na?
Weil wir gewinnen wollen! Ich habe meinen Jungs gesagt: Wir sind hierher gekommen, um den Cup zu holen, denn ihr habt die Klasse, dieses Tur­nier zu gewinnen. Und ich bin froh, dass uns auf dem Weg ins Finale auch keine strit­tige Schieds­rich­ter­ent­schei­dung helfen musste, son­dern wir diesen Erfolg aus eigener Kraft geschafft haben.

Was macht Ihr Team so stark?
Es herrscht ein unglaub­li­cher Zusam­men­halt. Auch die Spieler aus Eng­land, bei denen nur die Vor­fahren aus Jamaika stammen, wollen ihre Insel glück­lich machen. Sie haben ver­standen, dass sie über dieses Team welt­weit in den Fokus rücken können. Es ist ein unglaub­li­cher Stolz vor­handen. Nach den Spielen singen sie: Jamaica, land I love“. Sehr bewe­gend. Wenn Sie das hören, ver­stehen sie, warum sich die Jungs in jeden Schuss des Geg­ners werfen.

Erkennen Sie Par­al­lelen von diesem Team zu Ihrer KSC-Elf in den späten Acht­zi­gern?
Es sind beides Mann­schaften, die viel Cha­rakter besitzen. Wir wussten damals beim KSC auch, dass es schwer gegen den FC Bayern wird. Den­noch wollten wir immer gewinnen. Und es ist uns auch einige Mal gelungen. Mir ist es uner­klär­lich, wenn ich – wie in der letzten Saison mehr­fach – Bun­des­li­ga­trainer höre, die ihre Mann­schaft loben, weil sie nur knapp gegen die Bayern unter­legen waren.

Wie würden Sie den Cha­rakter Ihrer Jamaika-Elf beschreiben?
Die Spieler besitzen eine tiefe Liebe zum Fuß­ball in Ver­bin­dung mit dem unbän­digen Willen, gewinnen zu wollen. Ein Bei­spiel: 1987 kam der 19-jäh­rige Gun­ther Metz aus Kai­sers­lau­tern zu mir. Ein robuster Hand­werker, aber sicher kein begna­deter Fuß­baller. Auf den konnte man sich ver­lassen, der ist für die Mann­schaft durchs Feuer gegangen. Am Ende hat er fast 300 Spiele für den KSC in der Bun­des­liga gemacht. Solche Typen braucht man. Und die habe ich auch in Jamaika.