Dass Cristiano Ronaldo zum Weltfußballer gewählt wurde, weiß jeder Balljunge. Aber wer ist eigentlich der Spieler des Jahres in Kroatien, Holland oder Malta? Eine Weltreise zwischen Überraschungen und Namen aus Gold.
Kroatien: Luka Modric. Das kleine Mittelfeldgenie in Diensten von Real Madrid folgt damit auf Ivan Rakitic, der wiederum auf Luka Modric folgte. Womit wir irgendwie eine Ahnung haben, wer das Ding im kommenden Jahr gewinnt.
Australien: Diego Castro. Der Spanier brachte es in der vergangenen Saison auf 13 Treffer in 25 Spielen für Perth Glory. Schaut trotzdem traurig. Wollte eigentlich Bart-Träger des Jahres werden. Aber man muss ja auch Ziele haben.
Chile: Arturo Vidal. Der Titel an sich kommt für uns jetzt nicht so überraschend. Dagegen sehr überraschend: Es ist das erste Mal, dass Vidal in seiner Heimat zum Spieler des Jahres gewählt wurde. Was heißt eigentlich »mia san mia« auf spanisch?
China: Ricardo Goulart. Weil einem der Name eher wenig chinesisch vorkommt, ahnt ihr sicher schon: Der gute Mann ist Brasilianer. Und steht bei GZ Evergrande unter Vertrag. Da brachte es der 25-Jährige in bisher 88 Spielen auf 82 Torbeteiligungen. Oder wie man im Reich der Mitte sagt: Boah.
England: Jamie Vardy. Spielte eine Saison, überraschender als der Brexit. Nur viel, viel geiler.
Estland: Ragnar Klavan. Holt die Trophäe zum dritten Mal in Folge, und zum vierten Mal insgesamt. Rekordtitelträger ist er damit aber noch nicht. Das bleibt mit sechs Titeln vorerst Mart Poom, Torwart-Legende und unlängst von der Uefa zum besten estnischen Fußballer der vergangenen 50 Jahre gewählt. Nimm das, Ragnar.
Färöer: Solvi Vatnhamar. Wer kennt ihn nicht, den Zehner von Vikingur Gota, dem Überraschungsmeister der Färöer? Eben. Zudem nominiert für den Preis »Bester Name für einen Distanzschützen«. Heißester Konkurrent: Gönndir Sverrisson.
Frankreich: Antoine Griezmann. Was hat der Mann ein Glück, dass Lionel Messi und Cristiano Ronaldo weder in Frankreich spielen, noch einen französischen Pass besitzen.
Irland: Daryl Horgan. Spielt für Dundalk, hat einen Marktwert von 100.000 Euro und ist noch ohne Länderspiel-Einsatz. Womit die Lage der einheimischen Liga ziemlich treffend beschrieben sein dürfte.
Israel: Elyaniv Barda. Der erste Titelträger von Hapoel Beer Sheva seit 1975. Damals gewann, klar, Uri Binyamin.
Malta: Roderick Briffa. Der Mann aus Valetta ist 35 Jahre alt und hat 93 Länderspiele auf dem Buckel. Sie hatten wohl einfach keine Rubrik »Lebenswerk«.
Mexiko: André-Pierre Gignac. Der Franzose in Diensten der UANL Tigres hat eigentlich täglich eine Auszeichnung verdient? Warum? Guckst Du hier »>
Namibia: Absalom Limbondi. Spielt für Tigers FC und unterscheidet sich von seinen Vorgängern vor allem dadurch, dass diese die deutsche Vergangenheit des Landes mehr oder minder deutlich in ihren Namen trugen: Heinrich Isaacks, Bradley Wermann oder, Nomen est Omen, Rudolf Bester im Jahr 2007.
Niederlande: Davy Klaassen. 23 Jahre alter Zehner von Ajax Amsterdam. Was die Frage aufwirft: Warum zur Hölle spielt dieser Mann noch in der heimischen Eredivisie? Ist es wirklich so schlecht um den Fußball unseres Nachbarlandes bestellt, dass nicht mal mehr ihre Besten ins Ausland geködert werden?
Norwegen: Rune Jarstein. In Norwegen gewinnt Jahr für Jahr vor allem einer: Der Namensfinder der Ehrung. »Kniksenprisen« heißt die Trophäe, benannt nach dem Spitznamen der norwegischen Legende Roald Jensen.
Österreich: David Alaba. Im Süden nichts Neues. Zum sechsten Mal in Folge und insgesamt gewinnt das bayrische Universal-Genie die Auszeichnung. Was wohl erst passiert, wenn Alaba mal wieder eine wirklich gute Saison spielt?
Portugal: Cristiano Ronaldo. Gewinnt die Wahl zum besten, portugiesischen Spieler im Ausland zum achten Mal. In der heimischen Liga hingegen konnte Jonas von Benfica Lissabon seinen Titel verteidigen.
Rumänien: Denis Alibec. Der Stürmer von Astra Giurgiu hat sich einst erfolglos bei Inter Mailand versucht. Glücklich wurde er erst wieder in der Heimat. Andererseits: Wenn für einen Stürmer acht Tore in 17 Spielen zum Titel »Spieler des Jahres« reichen, ist Rumäniens Nationaltrainer Christoph Daum nicht gerade um seine Aufgabe zu beneiden.
Schottland: Leigh Griffiths. Der Stürmer von Celtic Glasgow (31 Tore in 34 Spielen!) wurde von den Spielern gewählt, hat aber auch die für dieses Jahr noch ausstehende Auszeichnung durch die Journalisten 2013 schon einmal gewonnen. Damals noch im Underdog-Trikot von Hibernians Edinburgh.
Schweden: Zlatan Ibrahimovic. Zum elften Mal (in Folge) holte König Zlatan den sogenannten »Guldbollen«. Was martialischer klingt, als es ist, denn es heißt einfach nur »Goldener Ball«. Angeberwissen am Rande: Zwischen 1947 und 1949 wurden mit Gunnar Nordahl, Bertil Nordahl und Knut Nordahl drei Brüder in Folge zum Fußballer des Jahres gewählt.