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Seite 2: „Nicht das Idealszenario“

Wolfs­burg ist Ihre erste Aus­lands­sta­tion, wie kommen Sie mit der Tren­nung von der Familie klar?

Dass ich 700 Kilo­meter von meiner Familie ent­fernt lebe, ist sicher­lich nicht das Ide­al­sze­nario, aber wir lösen das bisher sehr gut. Meine Frau und die Kinder kommen immer mal wieder hoch, ich fahre in Län­der­spiel­pausen runter. Und mit den Video­te­le­fo­naten hast du ohnehin nie das Gefühl, dass du ganz weg bist.

Fehlt Ihnen sonst irgend­etwas?

Ich ver­binde Länder immer mit den Men­schen, die ich dort kenne. Öster­reich ist für mich nicht Öster­reich, weil es da Berge gibt oder eine bestimmte Küche. Was eher fehlt, ist der per­sön­liche Kon­takt zu der Familie, den Freunden. Es ist einer der Nach­teile, wenn man im Fuß­ball­ge­schäft ist: Da bist du bei Geburts­tagen oder Hoch­zeiten halt oft nicht dabei. Das ist der Preis, den du zahlen musst – und den ich auch zu zahlen bereit bin.

In der ver­gan­genen Saison haben Sie mit Linz die CL-Qua­li­fi­ka­tion erreicht. Den­noch sind Sie trotz eines lau­fenden Ver­trages nach Wolfs­burg gewech­selt. Welche Rolle hat die Anzie­hungs­kraft der Bun­des­liga dabei gespielt?

Als das Inter­esse gekommen ist, habe ich natür­lich über­legt. Ich war vier Jahre in Linz, wir haben gemeinsam eine super Erfolgs­ge­schichte geschrieben. Da fragst du dich: Wo kann es noch hin­gehen, welche Her­aus­for­de­rungen gibt es hier noch? Und welche Her­aus­for­de­rungen gibt es beim VfL Wolfs­burg? Die deut­sche Bun­des­liga ist schon eine andere Kate­gorie als die Liga in Öster­reich.

Der VfL ist sehr eng mit dem Volks­wagen-Kon­zern ver­bunden. Wie nehmen Sie diese Ver­bin­dung in Ihrer Arbeit wahr?

Es ist nicht so, dass ich täg­lich im Werk bin oder umge­kehrt. Als es zur Ver­trags­un­ter­schrift kam, habe ich auch VW-Auf­sichts­räte ken­nen­ge­lernt. In der täg­li­chen Arbeit steht aber natür­lich der Kon­takt mit den sport­li­chen Ver­ant­wort­li­chen beim VfL, mit Jörg Schmadtke und Marcel Schäfer, im Vor­der­grund. Da ist der Aus­tausch viel häu­figer als mit dem Kon­zern VW. Mir ist vor allem wichtig, dass wir alle das gemein­same Ziel haben, den VfL sport­lich erfolg­reich zu machen.

Am Sonntag emp­fängt Ihr Team den 1. FC Union (15.30 Uhr/​Sky). Der Auf­steiger hat zuletzt drei Mal in Folge ver­loren. Wie haben Sie den Klub bisher erlebt?

In der Vor­be­rei­tung haben wir schon gegen Union gespielt und da hat man gesehen, dass das eine sehr kampf­starke Mann­schaft ist. Letzte Woche habe ich mir das Spiel im Fern­sehen ange­sehen und die haben Frank­furt das Leben richtig schwer gemacht. Union kommt über die Physis, die Lauf­be­reit­schaft, die Zwei­kampf­stärke und hat mit Ujah und Andersson zwei extrem robuste Spieler vorne drin. Ich finde, dass sie mit ihrer Art zu spielen und sich als Verein zu prä­sen­tieren, eine abso­lute Berei­che­rung für die Liga sind.