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Seite 2: Minder begabte Cousins

4. Die Neuen über­zeugen noch nicht

Manager Chris­tian Heidel und Trainer Markus Wein­zierl hatten vor der Saison die Pro­blem­zonen des Schalker Spiels eigent­lich kor­rekt aus­ge­macht. Es krankte im Vor­jahr am Spiel­aufbau, die Abwehr wackelte und auf den Außen­bahnen lahmte es. Die Schalker holten mit Naldo einen erfah­renen Innen­ver­tei­diger, zwei Spieler auf der Sechser-Posi­tion und besetzten die Außen neu. Mit dem Ergebnis: Nun krankt es am Spiel­aufbau, die Abwehr wackelt und auf den Außen­bahnen lahmt es.

Die Neu­zu­gänge im Mit­tel­feld haben ihre große Ver­an­la­gung bereits ange­deutet, doch durch ihre leichten Ball­ver­luste offen­baren sie ihre Schwie­rig­keiten mit dem Tempo der neuen Liga. Naldo hin­gegen bestä­tigt ein schon lange bekanntes Phä­nomen, wonach Neu­zu­gänge mit Betreten des Schalker Sta­dions nur noch wie ihre minder begabten Cou­sins wirken.

Im Heim­spiel gegen Köln stand Naldo oft falsch und war an allen Gegen­toren betei­ligt. Sehr böse Beob­achter ver­gli­chen ihn da schon mit Felipe San­tana, weniger böse sagten: Naldo hat sich ein­fach her­vor­ra­gend in Schalkes Abwehr inte­griert.

5. Eine Frage der Men­ta­lität

Chris­tian Heidel will mit seinen Mann­schaften gerne Meister der Lauf­leis­tung“ werden, Markus Wein­zierl for­dert von den Spie­lern 120 Kilo­meter pro Spiel. In den ver­gan­genen drei Spielen war Schalke weit davon ent­fernt. Einzig Bene­dikt Höwedes ackert derart moti­viert, als müsse er alleine die 120 Kilo­meter schaffen. Schalke bewegt und ver­schiebt sich nicht geschlossen, die Abstände zwi­schen den Spie­lern sind sowohl in Angriff als auch Ver­tei­di­gung zu groß.

Noch ein Geist der Ver­gan­gen­heit scheint zurück: Nach einem Gegentor ver­liert die Mann­schaft jeg­liche Selbst­si­cher­heit, die Spieler senken den Kopf, als würden sie die Zahl ihrer Schien­bein­schoner zählen. Heidel stellte fol­ge­richtig die Men­ta­li­täts­frage: Der Zeit­punkt ist gekommen, um ein paar Dinge fest­zu­stellen. Dem ein oder anderen ist offenbar noch nicht bewusst, wo wir zurecht stehen.“

Die Mut­ma­cher am Schalker Markt sind zwar rar, aber es gibt sie: Die Mann­schaft hat in den ersten Spielen gut gegen den Ball gear­beitet, sie hat gegen Nizza und Bayern mehr als ordent­liche Spiele gezeigt. Die Neu­zu­gänge wie Baba und Ben­taleb haben ihr großes Poten­zial ange­deutet. Und: Das Umfeld wirkt noch ruhig. Die Fans haben in einer Mischung aus Trotz und Gal­gen­humor einen alten Gesang aus dem letzten Jahr unter Felix Magath her­vor­ge­holt. Er lautet: Wir sch… auf die Meis­ter­schaft, wir sch… auf die Schale, wir sind der FC Schalke und wir holen zwei Pokale.“ Sie gehen zum Lachen über, im Keller.