Dominic Maroh verkleidet sich, Julian Draxler trainiert für „Bloodsport 2“ und Holger Badstuber ist wieder zurück. War nie weg: unsere 11 des Spieltags.
Dominic Maroh
Tolle Idee: Anlässlich des anstehenden 11.11. verkleidete sich Kölns Abwehrkante Dominic Maroh im Derby gegen Leverkusen als Torjäger und erzielte beide Treffer zum verdienten 2:1‑Sieg der Kölner. Einzig am Jubel muss Maroh noch feilen, schließlich sind es oft die Details, die eine Verkleidung abrunden. Ein formvollendeter Salto oder das Mila-Tänzchen an der Eckfahne hätten die Verkleidung erst so richtig perfekt gemacht. Maroh mag es egal sein, zur Feier des Tages gab es, so der Verteidiger, noch „ein paar Kölsch in geselliger Runde“. Gerade während der fünften Jahreszeit wissen wir natürlich alle, was das heißt.
Santiago Garcia
Wer sich fragt, wie zum Geier man aus dem Abstiegssumpf kommt, der sollte sich die elfte Spielminute des Spiels Augsburg gegen Bremen ansehen, in der Bremens Santiago Garcia Augsburgs Raul Bobadilla derart aus der Welt grätschte, dass wir uns spontan im Redaktions-Konferenzraum trafen, um Garcia zu Ehren oben ohne den Haka zu tanzen. Nun ist Bobadilla keiner, den man mal so eben umwichsen kann, üblicherweise braucht man dafür eine Kettensäge oder ein Rudel sibirischer Jagdbären. Umso deutlicher der absolute Siegeswille Garcias. Wir ziehen unsere blutverschmierten Turbane.
Claudio Pizarro
Klar, man kann die gesamte gegnerische Mannschaft samt Trainer, Ersatzbank, Vereinsführung, Hostessen und Busfahrer ins Nirvana grätschen, wenn man niemanden vorne drin hat, der im entscheidenen Moment das Tor macht, dann ist das alles nur brotlose Kunst. Der Sieg der Bremer geht also auch auf das Konto von Altmeister Claudio Pizarro, der einen 40-Meter-Pass Garcias mal eben locker-flockig volley mit der Innenseite ins lange Eck nagelte, als würde er seit Jahren nichts anderes…ach, egal. Den Siegtreffer indes schoss Pizarros Kollege…
Fin Bartels
dem es anscheinend sehr, sehr gut tut, gemeinsam mit so einem Sahnefußballer wie Pizarro auf dem Trainingsplatz zu stehen. Wie Bartels den Ball bei der Mitnahme an Ragnar Klavan vorbeihob, um dann satt ins lange Eck zu vollenden, war schon die ganz große Technikschule. In Spanien hat Neymar übrigens zeitgleich ein ganz ähnliches Tor geschossen. Kein Wunder, dass man ihn den Bartels Barcelonas nennt.
Julian Draxler
Wolfsburgs Julian Draxler ist uns bisher noch nicht als fieser Treter aufgefallen. Ehrlich gesagt ist er uns seit geraumer Zeit eigentlich überhaupt nicht mehr aufgefallen, da er ja leider im Wolfsburger Schwarzen Loch der Bedeutungslosigkeit verschwunden ist. Wie dem auch sei, gegen Mainz trat sich Draxler zurück ins kollektive Gedächtnis, mit einem derart saftigen Kung-Fu-Tritt, dass Draxler nun automatisch für das kommende Kumite nominiert ist. Dort trifft er in der ersten Runde auf Nigel de Jong, wir tickern das natürlich live, per Kopfnuss.
Holger Badstuber
Herzlich willkommen zurück, Holger Badstuber. Münchens Dauerpatient war in den letzten drei Jahren so oft verletzt, dass selbst Mehmet Scholls Krankenakte betroffen mit dem Kopf schütteln würde, wenn sie einen hätte. Nun hat hat Badstuber das x‑te Comeback gefeiert, und damit fast so viele wie die Scorpions. Wollen wir hoffen, dass uns, anders als die Scorpions, Badstuber nun eine Weile erhalten bleibt.