Im Elfmeterschießen – ausgerechnet! – gewinnt Italien das EM-Finale gegen England. Die internationale Presse ist voll der Superlative und des Mitgefühls für Southgate und seine Mannschaft.
La Repubblica: „Europa ist unser. Zoff, Riva, Rivera und Mazzola haben ihre würdigen Erben gefunden. Nach 53 Jahren zermürbenden Wartens kehrt Italien endlich auf den Thron Europas zurück. Vielleicht ist es kein Zufall, dass es dies an einem 11. Juli tut, einem Datum, das im Herzen aller geblieben ist, weil die Azzurri am gleichen Tag 1982 (bei der WM) in Spanien triumphierten.“
Gazzetta dello Sport: „Italien, wir lieben dich wie verrückt: Wir sind Europameister. Football is coming home. Das können wir singen, oder sogar schreien, ohne Majestätsbeleidigung zu riskieren. Weil der Fußball auch in Italien zu Hause ist, einem wunderschönen azurblauen Haus. Wir sind auf dem Dach Europas.“
Corriere dello Sport: „Italien ist Europameister! Azurblauer Rausch im Wembley gegen England. Mancini in Tränen, die azurblaue Party beginnt. ‚It’s coming home.‘ Der Pokal kommt nach Italien. Wir erwarten ihn mit offenen Armen. Ein Märchen, der zweite EM-Triumph nach 1968. Ein verrückter Ritt, nach dem Tiefpunkt der verpassten WM 2018 nun der Triumph in Wembley.“
Tuttosport: „Legendär! Italien ist Europameister! England im Elfmeterschießen besiegt. Die Realität ist noch süßer als die Träume. Das Dunkel von 2018 ohne WM und ohne Hoffnung ist eine weit entfernte Erinnerung: Die Nationalmannschaft blüht in Wembley wieder auf.“
The Guardian: „Für Gareth Southgate mussten es die Elfmeter sein. Die persönliche Story von Englands Manager wurde geprägt von seinem entscheidenden Fehlschuss gegen Deutschland damals 1996 in diesem Stadion im Halbfinale dieses Wettbewerbs. Nun, nach 120 nervenaufreibenden Minuten von Englands erstem großen Männerfinale seit dem WM-Sieg 1966, kochte es einmal mehr zu einem letzten Nerventest hoch.“
Daily Star: „Nicht schon wieder! Ein mutiges England verliert im herzzerreißenden EM-Finale im Elfmeterschießen gegen Italien.“
Mirror: „Englands zerbrochener Traum. Unerträgliche Schmerzen – die heldenhaften Three Lions verlieren im Elfmeterschießen.“
Daily Mail: „Das Land in Tränen, nach dem nächsten Elfmeter-Fiasko.“
The Sun: „Schon wieder Herzschmerz für die Löwen. Eine Qual, als England im Elfmeterschießen verliert. Aber die Löwen haben uns stolz gemacht.“
BBC: „Es schmerzt für England. Das ist normal. Aber das bleibende Gefühl für England ist Stolz. Von den Spielern und auf die Spieler.“
The Times: „Elfmeterfluch verweigert England seinen Traum von der EM 2020.“
Spiegel: „Kaum ein Team spielte besseren Fußball bei der EM als Italien. Der Titel ist der herausragenden Arbeit von Trainer Roberto Mancini zu verdanken – und einem Giorgio Chiellini, der selbst im Zweikampf sein Lächeln bewahrte.“
Bild: „ItaliEM feiert! Wembley weint nach Elfer-Drama“
Kicker: „Nach quälend langen 53 Jahren steht Italien mal wieder an der Spitze Europas – und das ohne einen ganz großen Ausnahmekönner. Vielmehr machte die Summe aus Alt und Jung den großen Erfolg am Ende aus.“
Süddeutsche Zeitung: „Wie viele Traumata kann eine Nation in nur einem Turnier besiegen? Vielleicht nur eins. Erst warfen die Engländer Deutschland raus im Achtelfinale – nun aber war Schluss. Um Southgate herum verstummten die englischen Fans. Kann ein ganzes Stadion in Schockstarre verfallen?“
Taz: „England trifft halt noch schlechter. Italien ist Männerfußballeuropameister. Im Elfmeterschießen wurde Elfer um Elfer verschossen. Italien traf ein Mal mehr.“
Marca: „Italien verewigt sich in Wembley. Die Azzurra präsentiert ihren eigenen Maracanaço, indem sie England in der Kathedrale des Fußballs schlägt, um die zweite Europameisterschaft ihrer Geschichte zu gewinnen. Sie musste seit 1968 warten, aber es war die Mühe wert.“
AS: „Das Italien, das nicht zur WM fuhr, das sich in einer Rekordzeit wieder aufgebaut hat, das seit einer Weile nicht mehr da war, hat die Europameisterschaft in Wembley mit dem bekannten Charisma wie gehabt, mit dem bekannten günstigen Schicksal und mit den Elfmetern auf seiner Seite gewonnen. Keulenschlag für England (…) Europa ist blau nach dem von Donnarumma gehaltenen Elfmetern, dem Helden der Nacht.“
El País: „Wembley macht Italien keine Angst. Die Azzurra, widerstandsfähig und mit aufgekrempelten Ärmeln, holt ihre zweite Europameisterschaft und lässt ein England scheitern, das nur sein Tor aus der zweiten Minute sichern wollte. Der Trainer zerschellt aufs Neue in Wembley, wie im Halbfinale 1996, als er Spieler war.“
L’Équipe: „55 Jahre nachdem es daheim die einzige Trophäe seiner Geschichte in die Höhe gestemmt hat, den Weltmeisterpokal 1966, hat England während fast drei Stunden auf eine neue Krönung gehofft, bevor es nach einer unerträglichen Spannung im Elfmeterschießen nachgeben musste.“
Le Figaro: „53 Jahre nach ihrer ersten Krönung hat La Nazionale am Sonntag die Europameisterschaft auf Kosten Englands gewonnen. Die Belohnung für eine großartige Wiedergeburt.“
Kurier: „Am Ende sollte ein Elfmeterschießen entscheiden. Seit jeher die erklärte Angstdisziplin der Engländer. Und wieder einmal scheiterten die Engländer vom Elfmeterpunkt. Italiens Torhüter Donnarumma hielt den Elfmeter von Saka und sicherte Italien den zweiten EM-Titel nach 1968.“
Blick: „Es ist ein italienischer Sommer – un’estate italiana! Der EM-Pokal bleibt nicht in London, er geht nach Italien. Die Azzurri siegen im Elfer-Krimi!“
Tagesanzeiger: „2017 war die italienische Nationalmannschaft so tief gesunken wie nie. Heute spielt das Team attraktiver denn je und gewinnt den zweiten EM-Titel.“
ESPN: „Mancini versprach Italien einen Wandel. Und er hat geliefert.Italien hatte nicht die besten Spieler, aber Roberto Mancinis Beharrlichkeit, alles auf seine Art zu machen, hat dafür gesorgt, dass sie ihre erste Europameisterschaft seit 1968 gewannen.“
The Athletic: „Am Sonntagabend war England von Beginn an aggressiv, und als Shaw in der zweiten Minute nach einer Flanke von Kieran Trippier traf, waren sie auf dem Weg zum Ruhm. Und dann hörten sie auf zu spielen.“