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Alex Raack

Is ett wenigs­tens ´ne Stürmer?“, soll FC-Trainer Hennes Weis­weiler gefragt haben, als ihm sein Manager Karl-Heinz Thielen von einem auf­stre­benden Ber­liner Talent namens Pierre Litt­barski erzählte. Der bejahte, Litti ging nach Köln.

Alex Raack
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Bilder aus einem frü­heren Leben: Gemeinsam mit seiner ersten Frau freut sich Litt­barski über die Geburt seiner ersten Tochter. Inzwi­schen ist die Ehe zer­bro­chen, Litti lernte in Japan eine neue Frau kennen. Mit ihr hat er heute zwei Kinder.

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Ein unglei­ches Paar: Sturm-Hüne Horst Hru­besch hat sich Pierre Litt­barski (1,68 Meter) gepackt. Szenen von der WM 1982 in Spa­nien. In Erin­ne­rung geblieben ist aller­dings vor allem der Zusam­men­prall von Toni Schu­ma­cher mit Frank­reichs Patrick Bat­tiston. Litt­barski: Toni machte alles falsch, was man falsch machen kann: Statt Mit­ge­fühl zu zeigen, stand er reglos im Tor und wirkte dabei so auf­rei­zend unbe­tei­ligt.“

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Gute Freunde. In seiner Anfang der Neun­ziger erschie­nenen Bio­grafie rech­nete Litt­barski noch hart mit Toni Schu­ma­cher ab, heute sagt er über seinen Trau­zeugen: Alles ver­geben und ver­gessen. Toni war damals einer der här­testen Typen im Welt­fuß­ball.“

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Herr­li­ches Bild: Frank­furts Bre­cher Bruno Pezzey und Kölns Hoff­nung Pierre Litt­barski ver­lassen den Rasen. Das Flut­licht sagt leise Servus.

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Geiler Style: Litti avan­ciert mit blon­dierter Mähne und Gold­kett­chen zum deut­schen Fuß­ball-Pop­star der Acht­ziger. Litti über seinen Look: Schon zu meiner Schul­zeit bewun­derte ich die Mähne meines Mit­schü­lers und spä­teren Hertha-Spie­lers Robert Jüttner. Der kam eines Tages mit einer wasch­echten David-Bowie-Frisur in die Klasse und konnte an keinem Spiegel mehr vor­bei­gehen. In Köln bin ich dann irgend­wann zu einem Sze­ne­fri­seur, um mir auch eine spek­ta­ku­läre Mähne machen zu lassen. Nach dem ersten Färben war die Hälfte meiner Haare blond wie Stroh. Ich saß bis acht Uhr abends in diesem Laden, um die Frisur noch halb­wegs zu retten – zwecklos. Natür­lich haben sich meine Mit­spieler kaputt­ge­lacht. Da sagte ich mir: Jetzt lässt du die Haare erst recht so.“

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Voller Ein­satz. Mit mar­tia­li­schen Gesichts­aus­druck jagt der Edel­tech­niker Litt­barski in des Geg­ners Schien­beine. Allein aus Selbst­schutz legte sich Litti eine raue Schale zu, vor der WM 1986 in Mexiko trat er Mexikos Natio­nal­held Hugo San­chez („Den unfairsten Spieler, den ich je erlebt habe!“) ins Kran­ken­hause – der Emp­fang in Mexiko gestal­tete sich erwar­tungs­gemäß etwas durch­wachsen.

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Der größte Erfolg auf Ver­eins­ebene: 1983 gewinnt der 1. FC Köln den DFB-Pokal. Im reinen Kölner Finale gegen Orts­kon­kur­rent For­tuna…

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…erzielt Litti das ent­schei­dende Tor der Partie.

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Schä­fer­hund? Check. Fünf Koffer? Check. 1986 macht sich Litti auf dem Weg zur WM nach Mexiko…

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Die gute Laune täuscht. Die Mann­schaft ist zer­stritten, Litti ist einer der wenigen Spieler, der zwi­schen den ver­fein­deten Clans aus Mün­chen, Ham­burg, Köln und Stutt­gart inter­ve­nieren kann. In seiner Bio­grafie fasst er die Erleb­nisse an die WM in einem Satz zusammen: Es war grausam.“

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Ein kurzer Aus­flug: Nach der WM 1986 geht Litti zu Racing Paris, wird dort aber nicht glück­lich: Eines Tages prangte ein großes Haken­kreuz auf meinem Gar­ten­zaun, ver­mut­lich war das aber nur ein ein­zelner Fana­tiker. Dass ich nur ein Jahr in Paris blieb, hatte sport­liche Gründe. Ich fand in Frank­reich ein­fach nicht zu meiner Form.“

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Schon 1987 kehrt Litt­barski zurück zum FC. Gemeinsam mit Tor­wart Bodo Ill­gner wird Litti 1989 Vize­meister und reist 1990…

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…zu seiner dritten Welt­meis­ter­schaft. In Ita­lien hat Litti schnell die Rolle des Klas­sen­clowns inne, sitzt zum Teil sogar auf der Bank. Gleich im ersten Grup­pen­spiel gegen Jugo­sla­wien saß ich draußen, schaute nach rechts, schaute nach links, sah Andy Möller, Olaf Thon, Karl-Heinz Riedle, diese ganzen Gra­naten und dachte: Du kannst froh sein, wenn du bei diesem Kader auch mal spielen darfst.“

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Legen­däre ist seine spon­tane Dingsda“-Parodie mit Thomas Häßler auf einer der Pres­se­kon­fe­renzen. Wenn er wollte, hat er sie alle ver­arscht“, sagt Litti-Kumpel Häßler.

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Trotz Ersatz­bank, trotz Dingsda“: 1990 reicht es end­lich zum Titel! Nach zwei Vize­welt­meis­ter­schaften will Litt­barski den Pokal bei den Fei­er­lich­keiten gar nicht mehr her­geben. Erst auf der Party zu später Stunde im Team­hotel muss er sich von der gül­denen Tro­phäe trennen: Als DJ hat er alle Hände voll zu tun.

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Zurück in Köln kann Litti das Glück das Welt­meis­ters nicht halten – 1993 gibt er seinen Abschied bekannt. Die Kölner Kult­band De Höhner“ geben Litti die Ehre, der rockt auf Nim­mer­wie­der­sehen…

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…in Richtun Japan. Sein alter Mit­spieler Yasu­hiko Oku­dera hat ihn zum Wechsel der Kul­turen über­redet. Zunächst ist Litt­barsku skep­tisch, doch dann sagte ich doch zu, auch. Mit zwei großen Kof­fern reiste ich nach Tokio, in einem waren Kla­motten, in dem anderen Lebens­mittel. Butter und Scho­ko­lade. Als ich ankam, waren es 40 Grad, meine Win­ter­jacke zog ich aus, die Butter war geschmolzen. Dafür war­teten 5000 Fans und Dut­zende Jour­na­listen auf mich. Ich war völlig geplättet, mit so einer Euphorie hatte ich nie im Leben gerechnet. Ich dachte nur: Woher kennen die dich?“

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In Japan wird Litt­barski zum Volks­held. Und Japan ist nicht nur aus sport­li­cher Sicht eine neue Erfah­rung. Heute sagt er: In Japan wurde ich neu­ge­boren.“ Erst 2001 taucht er wieder in Deutsch­land auf. Als Assis­tenz­trainer von Berti Vogts bei Bayer Lever­kusen. Warum? Alte Ver­pflich­tungen. Berti hatte mich als U‑21-Trainer einst zum A‑Nationalspieler geformt, jetzt bat er um eine kleine Gegen­leis­tung. Rainer Cal­mund rief mich an und sagte: ›Der Berti will nur Trainer werden, wenn du sein Assi wirst!‹ Ich flog nach Lever­kusen, ließ mich von Calli bequat­schen und blieb da.“

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Beim MSV Duis­burg über­nimmt Litti noch im selben Jahr den Chef­trai­ner­posten. Glück­lich wird er, den Erin­ne­rungs­fotos zum Trotz, dort nicht: Duis­burg war zwar von Beginn an eine Tod­ge­burt – der Verein war pleite.“

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2002 endet sein Come­back in Deutsch­land, Litt­barski tin­gelt als Trainer durch die Welt, coacht in Japan, Aus­tra­lien, Iran und Liech­ten­stein, ehe er 2010 als Assis­tent von Steve McClaren beim VfL Wolfs­burg ver­pflichtet wird. Nach der Ent­las­sung von McClaren muss Litt­barski sogar kurz­zeitig als Inte­rims­trainer aus­helfen – von fünf Spielen gehen vier ver­loren. Er bleibt in Wolfs­burg und ist mitt­ler­weile Bot­schafter des Ver­eins. Er sagt: Ich werde nie wieder einen Verein in Deutsch­land trai­nieren.“

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Trai­nieren mit einem Welt­meister

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Das Beste kommt wie immer zum Schluss. Des­halb haben wir zum Ende des dies­jäh­rigen Tags der Ama­teure gemeinsam mit unserem Partner Volks­wagen eine ganz beson­dere Aktion auf die Beine gestellt. Kein Gerin­gerer als Welt­meister Pierre Litt­barski besucht einen aus­ge­wählten Club, leitet eine Trai­nings­ein­heit und stellt Euer Team best­mög­lich auf’s nächste Spiel ein. Im Gepäck hat »Litti« jede Menge Erfah­rung von Trai­ner­sta­tionen auf der ganzen Welt und ein 11FREUNDE-Video­team, das die gesamte Aktion begleitet. Was Ihr dafür tun müsst? Schickt uns eine E‑Mail mit dem Betreff Trai­ning mit einem Welt­meister“ und Eurem Ver­eins­namen an info@​tagderamateue.​de. Erzählt uns in der Bewer­bung Eure Geschichten und Erleb­nisse vom dies­jäh­rigen Tag der Ama­teure und wieso gerade ihr eine Trai­nings­ein­heit mit Pierre Litt­barski gebrau­chen könnt. Ein­sen­dungen können gerne mit Bil­dern oder Videos unter­legt werden. Unter allen Bewer­bungen suchen wir die krea­tivste und beein­dru­ckendste Ein­sen­dung aus. Ein­sen­de­schluss ist der 20.10.2020. Ver­an­stalter des Gewinn­spiels ist die 11 FREUNDE Verlag GmbH & Co. KG. Bei einer Teil­nahme gelten unsere Teil­nah­me­be­din­gungen als akzep­tiert. Unsere Daten­schutz­hin­weise findet Ihr hier.