Andere Länder, andere Sitten. Das ist die eine Formulierungsweise. Die andere ist: Haben die keine anderen Sorgen? Die Iranische Fußball-Föderation (FFI) möchte nicht, dass die Fußballer ihres Landes lange Haare tragen. FFI-Funktionär Ali Pur begründet diese Entscheidung damit, dass Spieler mit langen Haaren die islamische Kultur untergraben und ein schlechtes Beispiel für die Jugend seien. Außerdem sollen sie bei Fernseh-Zuschauern und Stadionbesuchern negative Aufmerksamkeit erregen. Sollten die iranischen Kicker also die Frechheit besitzen, ihre Haarpracht weiterhin lang zu tragen, können Spielsperren für die iranische Liga sowie die Nationalmannschaft ausgesprochen werden.
Auslöser des Vorhabens war ein Erstliga-Spiel zwischen Persepolis und Etseqlal Teheran. Persepolis-Profi Ali Ansarian trug einen Samurai-ähnlichen Pferdeschwanz, was zu heftigen Diskussionen unter den oberen Sportfunktionären des Landes geführt hatte. Ansarian erklärte daraufhin, dass seine Frisur seine persönliche Angelegenheit sei.