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11. Por­tugal – Nord­korea 5:3, 1966

Die Geschichte des nord­ko­rea­ni­schen Fuß­balls bei der WM 1966 ist eine der kurio­sesten. Nur durch eine Reihe von Zufällen nahm der Ver­band über­haupt an dem Tur­nier teil. Eigent­lich hätten sich die Nord­ko­reaner gegen Aus­tra­lien, Süd­korea und Süd­afrika durch­setzen müssen, um dann einen Start­platz gegen drei wei­tere afri­ka­ni­sche Mann­schaften aus­zu­spielen. Doch nach dem Ver­zicht aller afri­ka­ni­schen Ver­bände, dem Aus­schluss Süd­afrikas und einem Pro­test Süd­ko­reas, genügten zwei Siege gegen Aus­tra­lien. Bei der WM sorgte Nord­korea dann für die größte Über­ra­schung, als Pak Doo-ik, ein Mili­tär­zahn­arzt, das 1:0 gegen Ita­lien gelang. Der Titel­fa­vorit schied aus. Und im Vier­tel­fi­nale führten die Nord­ko­reaner bereits mit 3:0 gegen Por­tugal, ehe die Stunde von Eusébio schlug. Im wahrsten Sinne: Inner­halb von knapp 60 Minuten traf der por­tu­gie­si­sche Wun­der­stürmer viermal und berei­tete das 5:3 vor. Dieses Vier­tel­fi­nale gilt bis heute als eines der dra­ma­tischsten WM-Spiele.

10. Deutsch­land – Argen­ti­nien 4:2 i.E., 2006

Wann beginnt eigent­lich ein Fuß­ball­mär­chen? Wenn ein Außen­seiter gewinnt? Wenn der Kapitän einen Pokal in die Höhe stemmt, wäh­rend Men­schen auf der Tri­büne zu weinen beginnen? Oder genügt es, wenn ein Locken­kopf einen Notiz­zettel aus seinem Stut­zen­strumpf nes­telt? Natür­lich, die Euphorie bei der Heim-WM war in Deutsch­land auch schon zu spüren vor dem Errei­chen des Vier­tel­fi­nals, bei dem der Gast­geber auf Argen­ti­nien treffen sollte. Doch erst mit dem epo­chalen Sieg im Elf­me­ter­schießen legte die Natio­nal­mann­schaft auch eine sport­liche Basis für die Schland­fahnen an den Fens­ter­scheiben deut­scher Auto­fahrer.

9. Uru­guay – Ghana 4:2 i.E., 2010

Bis zu wel­chem Moment ist ein Sieg noch ver­dient? Und vor allem: War das, dieser Sieg Uru­guays, noch gerecht? In der 120. Minute hatte Ghanas Dominic Adiyiah aufs Tor geköpft, und Luis Suarez, der auf der Linie stand, klärte den Ball im Stile eines Welt­klas­se­tor­hü­ters mit der Hand. Rote Karte, Elf­meter – eigent­lich war Ghana schon weiter. Allein aus Gerech­tig­keits­gründen. Doch wäh­rend sich Suarez nervös im Spie­ler­tunnel auf die Hände biss, setzte Asa­moah Gyan den Straf­stoß an die Latte. Die Kameras fingen den jubelnden Suarez ein. Was folgte waren noch mehr Elf­meter. Gyan trat sofort wieder an, traf, doch John Mensah und Adiyiah ver­schossen. Für Ghana und Luis Suarez war das Tur­nier beendet, für Uru­guay nicht.

8. Ita­lien – Spa­nien 1:0, 1934

Der WM-Titel von 1934, so ist zu lesen, ist bis heute von Bestechungs­vor­würfen über­schattet. Ita­liens Dik­tator Benito Mus­so­lini hatte das Tur­nier als pro­pa­gan­dis­ti­sches Mittel erkoren, Fuß­ball geriet zur Wer­be­platt­form seines Regimes. Und Ita­lien sollte um jeden Preis gewinnen. Hatte die Squadra Azzurra im Ach­tel­fi­nale noch die USA mit 7:1 bezwungen, galt es eine Runde später eine richtig harte Nuss zu kna­cken: Spa­nien. Nach regu­lärer Spiel­zeit und Ver­län­ge­rung stand es 1:1. Und weil der Fuß­ball das Elf­me­ter­schießen zu dieser Zeit noch nicht kannte, wurde tags­drauf ein Wie­der­ho­lungs­spiel ange­setzt. Ob das Spiel ver­schoben war? Nun ja: Als Ita­liens Giu­seppe Meazza zum Kopf­ball hoch­stieg und das Tor erzielte, stützte er sich klar bei Spa­niens Tor­wart Zamora auf. Danach wurden den Spa­niern zwei Elf­meter ver­wei­gert und zwei klare Tore abge­spro­chen. Pro­tes­tieren konnte der Gast sowieso nicht mit voller Stärke: Drei spa­ni­sche Spieler mussten das Spiel vor­zeitig ver­letzt beenden, Aus­wechs­lungen gab es damals noch nicht, ein Platz­ver­weis gegen die hackenden Ita­liener wurde nicht aus­ge­spro­chen. Noch schlimmer nur: Auf dem Weg zu Ita­liens Welt­meis­ter­schaft war es nicht einmal die dreis­teste Hilfe eines Schieds­rich­ters.