Helene Fischer, Kanye West, David Guetta – die Playlists der meisten Profis sind erschreckend einfallslos. Der Argentinier Dario Dubois hingegen schockte seine Mitspieler mit Black Metal.
Dubois liebte das Spiel, doch er hasste die Strukturen. Als der Verband ihm verbot, geschminkt aufs Feld zu rennen, trug er Shirts von Heavy-Metal-Bands unter seinem Trikot. Und weil ihm die fortschreitende Kommerzialisierung des Sports nicht gefiel, klebte er schwarzes Panzerband drüber oder bedeckte den Schriftzug mit Matsch und Erde. Die Sponsoren und Klub-Offiziellen mahnten ihn zur Räson, doch Dubois hörte nicht auf sie, und wenn sie ihn zu sehr nervten, zog er einfach weiter.
„Por siempre loco“, für immer verrückt
Einige Male bot er den Vereinsvorderen direkt die Stirn. Bei Victoriano Arenas bot ihm der Klubpräsident etwa Geld für eine Niederlage, doch Dubois spuckte ihm ins Gesicht und sagte: „Ich fresse lieber den Rasen, als Ihr Geld zu nehmen.“ Ein anderes Mal sollen einem Schiedsrichter während des Spiels 500 Pesos aus der Hose gefallen sein. Dubois war sich sicher, dass es sich um Bestechungsgeld handelte und so hob er das Geld in Windeseile auf und rannte davon. Sofort folgte ihm ein Pulk aus Spielern, Trainern, Schiedsrichter und Klub-Offiziellen. Als sie ihn stellten und an ihm zerrten, schrie der Schiedsrichter: „Das ist doch mein Gehalt, du Hurensohn!“
Mit 34 Jahren beendete Dubois seine Karriere, weil er einen Bänderriss erlitten hatte und die Operationskosten nicht bezahlen konnte. Danach verliert sich seine Spur. Dubois soll in einer neuen Cover-Gruppe und einer Metal-Band musiziert haben, großes Geld verdiente er immer noch nicht, wenngleich er weiterhin bekannt war. Seine Fans nannten ihn Che Dario, und sie trugen Shirts mit der Aufschrift „Por siempre loco“, für immer verrückt.
Ermordet im Alter von 37 Jahren
2008, Dubois war gerade mal 37 Jahre alt, feuerte ein unbekannter Mann zwei Gewehrschüsse auf ihn ab. Über den Grund weiß man nichts, der Täter konnte nie ermittelt werden. Dubois soll noch am Tatort gestorben sein.
Schon wenige Tage nach seinem Tod gründete sich die Ambient-Band The Dario Dubois Duo. Die Gruppe aus Buenos Aires macht Musik, mit der man ganz hervorragend Kunstinstallationen auf „Arte“ vertonen könnte.