Arturo Vidal ist in München angekommen – und verzückt seine Landsleute in der chilenischen Heimat. Ein Transfer mit vielen Profiteuren.
20 Kurzmeldungen über Twitter inklusive Fotos aus seiner ersten Münchner Pressekonferenz in weniger als 30 Minuten: die großen chilenischen Tageszeitungen „El Mercurio“ und „La Tercera“ folgten am Dienstagmittag Schritt für Schritt den ersten öffentlichen Auftritt des „Kriegers“ Arturo Vidal als Neuzugang des FC Bayern München. Der Münchener Pressestelle sei Dank. Die schickte zwischen 11:31 und 12:14 Uhr jede einzelne Stellungnahme des Mittelfeldspielers während sein erstes deutsches Pressetermin auf Spanisch durch die medialen Kanäle – und die chilenischen Fußballfans nahmen das dankbar an.
Bier, Brezel, Weißwurst
„Ich freue mich sehr für dich, Arturo. Jetzt spielst du in einem Land von Gewinnern“, schrieb in der Lesercommunity vom „Mercurio“ ein Mann namens Antonio Alday. David Castillo, ein weiterer Leser, erinnerte Vidal daran, dass die Deutschen ihm nicht ohne weiteres seine berühmt-berüchtigten Eskapaden tolerieren werden. Trotz der mahnenden Worte überwiegt bei den meisten Chilenen der Stolz, dass ihr Landsmann den Bayern mit angeblich 35 Millionen wert war. Nur vier Spieler in der Geschichte der Bundesliga waren teurer.
Für „24 Horas“, der bekanntesten Nachrichtensendung des Landes, war Vidals erster Presseauftritt in München einer von insgesamt vier Aufmachern. Ein siebenminütiger Beitrag brachte den Zuschauern die bayrische Hauptstadt und ihre Spezialitäten Bier, Brezel und Weißwurst näher, anschließend horchten die Reporter bei den Fans vor Ort nach. „Er ist ein guter Spieler, aber den Schweini wird er nicht ersetzen können!“, erboste sich im Beitrag ein Bayern-Fan. Die Nachricht, dass Chiles Fussballheld ein stolzes Jahresgehalt von knapp zehn Millionen Euro verdienen wird, sparten sich die Macher immerhin bis zum Schluss auf.