Wir bauen unsere Seite für dich um. Klicke hier für mehr Informationen.

Als im Oktober 2008 erst­mals Laser­pointer in deut­schen Fuß­ball­sta­dien auf­tauchten, war die Auf­re­gung groß. Der Bun­des­ver­band der Augen­ärzte warnte etwa, dass den betrof­fenen Spie­lern Netz­haut­schäden, im schlimmsten Fall gar die Berufs­un­fä­hig­keit drohten. Flo­rian From­lo­witz war im Spiel Han­nover gegen Bremen von einem Laser­pointer im Auge getroffen worden. Ich hatte einen leichten Schmerz im Gehirn“, sagte der dama­lige 96-Keeper.

Der DFB wer­tete diese Laser­at­tacke als ein­malig“. Medi­en­di­rektor Harald Stenger sagte: Wir müssen aber im Schul­ter­schluss mit den Klubs und der DFL sehen, dass das kein Phä­nomen wird.“ Und Schieds­richter Her­bert Fandel ergänzte: Bis­lang ist das eine Sel­ten­heit.“ Die weisen Männer haben sich geirrt, eine Sel­ten­heit ist das heute nicht mehr. Laser­pointer gehören zu man­chen Fuß­ball­fans wie wei­land Yps-Urzeit­krebse zu ange­henden For­schern. Erst ges­tern Abend wurde Bay­erns Mario Gomez Opfer einer Laser­at­tacke. Er ver­schoss anschlie­ßend einen Elf­meter.

Doch wer sind diese Leute, die mit Laser­poin­tern auf Fuß­ball­spieler zielen? Das 11FREUNDE-Inves­ti­ga­tiv­team hat einen Mann (Name der Redak­tion bekannt, d. Red.) aus der Szene getroffen. Nach etli­chen Tele­fo­naten lud er uns in seinen Bas­tel­keller ein, der sich in einem schmu­cken Rei­hen­haus in einem kleinem Dörf­chen in der Nähe des hes­si­schen Eiter­feld befindet. Der Mann, nennen wir ihn Kai-Uwe Örger, brei­tete dort seine Welt vor uns aus. Wir fühlten uns wie Heinz Siel­mann in Afrika. Eine Expe­di­tion ins Laser­reich.

Da lagen nicht nur sieb­zehn ver­schie­dene Laser­poin­ter­mo­delle, son­dern auch: Eine Handy-Gür­tel­ta­sche, die Reihe Lus­tige Taschen­bü­cher“ (unvoll­ständig), einen Atari 2600 (inter­net­fähig), eine Kra­watte (Modell: Kla­viatur), Scherz­ar­tikel wie Furz­kissen, Toi­let­ten­pa­pier mit WC-Witzen, Steck­na­deln, eine Bart-Brillen-Nase-Kom­bi­na­tion, eine Plas­tikaxt im Kopf, ein Plas­tik­messer im Kopf, ein Mit­glieds­aus­weis im ört­li­chen Junker-und-Gaukler-Verein und drei alte Kekse. Wenn ihm lang­weilig ist, sagt Kai-Uwe Örger, lasert er die Kekse oder blon­dierte und mini­berockte Stö­ckel­stuten aus der Nach­bar­schaft. Als wir ihm mit der Staats­an­walt­schaft und Vera Int Veen drohten, lächelte er nur und zeigte auf das Plas­tik­messer im Kopf.

Ent­setzt: Das 11FREUNDE-Inves­ti­ga­tiv­team.

Dann zeigte er uns sein Foto­album und berich­tete stolz davon, wen er bisher gela­sert hat: Diego Mara­dona, Cris­tiano Ronaldo, Messi und Jose Mour­inho. Wir nickten. Wir sagten: Ganz toll gemacht, Kai-Uwe Örger!“ Wir klebten uns den fal­schen Bart an und ver­schwanden mit den besten Bil­dern im Nebel eines nahe gele­genen Wald­stücks.