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Krys­tian Bieli. Max Bird. Jason Knight. Louie Sibley. Jack Stretton. Es sind gerade einmal fünf Spieler, die Trainer Wayne Rooney zum jet­zigen Zeit­punkt für die neuen Saison zur Ver­fü­gung stehen. Alle anderen Ver­träge bei Derby County laufen aus und der Verein darf momentan keine Ver­hand­lungen führen. Doch die Zeit drängt: Schon am 30. Juli startet die dritt­klas­sige League One in die neue Saison. Bisher ist voll­kommen unklar, wer dann für den Tra­di­ti­ons­verein auf­laufen wird. 95 Pro­zent der Spieler würde ich behalten. Ich kann ihnen aller­dings nicht sagen, wie hoch das Gehalt sein wird“, sagt Rooney. Die andau­ernde Trans­fer­sperre kann erst gelüftet werden, wenn der Verein ver­kauft wurde – und daran hakt es gerade.

Seit über einem Jahr möchte der Inhaber von Derby County, Mel Morris, den Verein los­werden. Im ver­gan­genen Winter schei­terte eine Über­nahme durch einen Inter­es­senten aus Abu Dhabi, nachdem dieser zu lange mit einer festen Zusage gezö­gert hatte. Im Früh­jahr 2021 galt dann der Spa­nier Erik Alonso als sicherer Nach­folger von Morris, doch hatte Schwie­rig­keiten, die nötigen Mittel auf­zu­treiben. Auch dieser Deal platzte. Nach einigem Hin und Her dachte Morris nun, mit dem ame­ri­ka­ni­schen Unter­nehmer Chris Kirchner end­lich den rich­tigen Mann gefunden zu haben, doch die Frist der Insol­venz­ver­wal­tung vom 31. Mai ver­strich und das Geld Kirch­ners ist bis heute nicht ange­kommen. Nach einer ner­ven­rau­benden Saison herrscht nun erneut große Unruhe im Verein und so man­cher Fan mag sich an den letzten Sommer erin­nert fühlen.

Roo­neys Chaos-Jahr

Denn für Trainer Rooney ist es nicht das erste Mal, dass er mit einem dezi­mierten Kader arbeiten muss. Nach finan­zi­ellem Miss­ma­nage­ment erlegte die Eng­lish Foot­ball League dem Verein im Juli 2021 eine Trans­fer­sperre auf. Dar­aufhin ver­ließen viele Spieler den Verein und Rooney stand zwei Wochen vor Sai­son­be­ginn mit neun Pro­fi­spie­lern da. Um die Vor­be­rei­tung zu ermög­li­chen stieg Rooney selbst nochmal ins Trai­ning ein und ver­letzte prompt einen seiner Stamm­spieler.

Zwei Monate später war der Verein gezwungen, Insol­venz anzu­melden und erhielt einen Abzug von zwölf Punkten, wodurch das Team auf den letzten Platz abrutschte. Im November folgten wegen eines erneuten Ver­stoßes wei­tere neun Minus­punkte, wes­halb der Verein trotz einer pas­sa­blen Saison mit ‑3 Punkten dastand. Die Mann­schaft ließ sich von dem Chaos im Verein nicht beirren und legte eine hel­den­hafte Auf­hol­jagd hin. Zwi­schen­zeit­lich waren die Rams nur fünf Punkte vom ret­tenden Ufer ent­fernt. Schluss­end­lich musste sich das Team jedoch geschlagen geben und der Verein stieg zum ersten Mal seit 1986 in die dritte Liga ab.

Der ein­zige Trost war die Hoff­nung auf einen Neu­start und die Auf­he­bung der Trans­fer­sperre durch Kirch­ners bevor­ste­hende Über­nahme. Die Insol­venz­ver­wal­tung sprach sich für den Ame­ri­kaner aus, sicherte ihm ein Exklu­siv­recht für die Über­nahme und sagte damit anderen Inter­es­senten ab. Kirchner ist nun jedoch Berichten zufolge kurz davor, dieses Exklu­siv­recht wieder zu ver­lieren, sollten sich seine Zah­lungen weiter ver­zö­gern. Nie­mand hat an die drei Fei­er­tage in dieser Woche gedacht“, schrieb der Unter­nehmer am 2. Juni auf Twitter. Geschlos­sene Banken seien dafür ver­ant­wort­lich, dass seine Über­wei­sung noch nicht ange­kommen sei. Am Don­ners­tag­abend gab es Gewiss­heit: Die Foot­ball League ver­kün­dete, dass Kirchner der Kauf des Klubs nicht gelungen sei. Wes­halb sich nun dessen Kon­kur­renten wieder in Stel­lung bringen. 

Heils­bringer Mike Ashley?

Der Name, der in den letzten Tagen am häu­figsten gehan­delt wurde, ist der von Mike Ashley. Der ehe­ma­lige Eigen­tümer von New­castle United hatte sich eben­falls für einen Kauf beworben, bevor sich die Insol­venz­ver­wal­tung für Kirchner ent­schied. Ashley bot Kirchner dar­aufhin eine gemein­same Über­nahme an, welche der Ame­ri­kaner aller­dings aus­schlug. Womög­lich wird diese Ent­schei­dung Kirchner nun zum Ver­hängnis. Der Brite kon­tak­tierte Sky Sport News zufolge am Don­nerstag den Verein und bat um ein Gespräch für ein mög­li­ches Angebot. 

Viele Fans for­dern mitt­ler­weile in den Sozialen Medien den Ver­kauf an Ashley, obwohl dieser bei den Anhän­gern seines Ex-Verein New­castle ver­hasst war und dort quasi vom Hof gejagt wurde. Für die Fans ist die Frage, ob nun Chris Kirchner oder Mike Ashley den Verein über­nimmt, wohl zweit­rangig. Wir wollen ein­fach unseren Klub zurück“, heißt es immer wieder auf Twitter. Um eine Sai­son­vor­be­rei­tung zu ermög­li­chen und die Abwärts­spi­rale des Ver­eins zu stoppen, bedarf es in erster Linie einer schnellen Lösung.

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