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18. Sep­tember 1976
6. Spieltag 1976/77
VfL Bochum – FC Bayern Mün­chen 5:6
In Bochum bleibt dieses Match bis heute das Jahr­hun­dert­spiel“. Die Vor­zei­chen schienen klar: Bochum trat ersatz­ge­schwächt an und war der krasse Außen­seiter gegen den amtie­renden Euro­pa­pokal-Sieger, der gespickt mit fünf Welt­meis­tern von 1974 nach Bochum kam. Umso über­ra­schender leuch­tete nach 55 Minuten ein 4:0 für die Heimelf auf der Anzei­ge­tafel an der Cas­troper Straße. Die 17.000 Bochumer, die wegen der Sta­dion-Bau­stelle ein­ge­pfercht auf den Bier­dunst-geschwän­gerten Rängen standen, wit­terten die Sen­sa­tion. Doch dann begannen 20 denk­wür­dige Minuten. Die Bayern drehten auf, es ging ganz schnell. Tore von Karl-Heinz Rum­me­nigge, Georg Schwar­zen­beck, Gerd Müller und Uli Hoeneß drehten das Spiel zum 5:4 für die Münchner. Trot­zige VFL! VFL! VFL!“-Rufe hallten durch das Sta­dion. Und tat­säch­lich: Jupp Kaczor glich für Bochum aus. In der 89. Minute! Schon dieses Dreh­buch hätte für jahr­zehn­te­lange Hel­den­ge­schichten gereicht. Einem aber gefiel diese Sto­ry­line noch gar nicht. Direkt nach dem Wie­der­an­pfiff schnappte sich Uli Hoeneß den Ball und nagelte mit dem 6:5 den Schluss­punkt ins Bochumer Tor. Bayern-Trainer Dettmar Cramer stam­melte nach dem Spiel nur von einem Tag der offenen Tür“ und einer glück­li­chen Bayern-Mann­schaft“.

7. April 1999
Cham­pions League Halb­fi­nale
Dynamo Kiew –
FC Bayern Mün­chen 3:3
Eigent­lich lief es im Rück­spiel ganz cool. Eck­ball, Abschlag, hoher Ball hinter die her­aus­lau­fende Abwehr und Mario Basler schlenzte den Ball vom rechten Straf­raum-Eck zen­ti­me­ter­genau in den Winkel. Das 1:0 in der 35. Minute, es war die Ent­schei­dung. Kiew hatte nichts mehr ent­ge­gen­zu­setzen und Bayern stand im Finale. Rück­blick: Im Hin­spiel hatte alles auf der Kippe gestanden. Am 7. April 1999 geriet Bayern im Lusch­niki-Sta­dion früh in Rück­stand. Ein auf­stre­bender 23-Jäh­riger aus der Kiewer Talen­te­schmiede hatte zweimal zuge­schlagen. Einen Pass in die Tiefe und eine Frei­stoß­flanke in den Fünf­me­ter­raum wusste Andrij Schewtschenko eis­kalt zu nutzen. Kurz vor der Pause konnte Michael Tarnat zwar das 1:2 erzielen, doch nach Wie­der­an­pfiff legte Kiew nach. Vitali Kosovsky traf zum 3:1. Damit schien die Partie ent­schieden und das End­spiel in Bar­ce­lona in weite Ferne gerückt. Vor allem, da Kiew die Mün­chener wei­terhin an die Wand spielte. In der 78. Minute dann aber die Wende: Stefan Effen­berg drehte einen Frei­stoß an der Mauer vorbei zum erneuten Anschluss­treffer. Und zwei Minuten vor Schluss schoss Carsten Jan­cker dann auch nach einem grenz­wer­tigen Zwei­kampf im Fünf­me­ter­raum den bedeut­samen Aus­gleich. So manche große euro­päi­sche Mann­schaft wäre hier heute unter­ge­gangen“, sagte Uli Hoeneß nach Abpfiff. Nicht aber der FC Bayern der Nuller­jahre, der noch alle Titel gewinnen sollte, die es zu gewinnen gibt.

19. Mai 2001
34. Spieltag 2000/2001
FC Bayern Mün­chen – Ham­burger SV 1:1
Die vier Minuten im Mai sind das Schul­buch-Bei­spiel der Nie­mals aufgeben“-Bayern, das gelebte Weiter! Immer Weiter!“ von Olli Kahn, die Lehr­stunde für alle resi­gnie­renden Fuß­ball­profis. Der letzte Spieltag der Bun­des­liga 2001: Die Bayern sind zu Gast in Ham­burg, Schalke schlägt nach einer Auf­hol­jagd zu Hause Unter­ha­ching mit 5:3. Nur wenn die Bayern ver­lieren, sieht die Meis­ter­schale nach 43 Jahren wieder den Schalker Himmel. In Ham­burg bestraft Sergej Bar­barez die Ergebnis-Ver­walter aus Mün­chen nach 89 Minuten mit dem 1:0, im Gel­sen­kirchner Park­sta­dion liegen sich fast alle in den Armen, die Reporter ver­künden den Schalker Meis­ter­titel. Spielt bei diesem Spiel nicht mit: Oliver Kahn. Nach Bar­barez’ Treffer rennt er zu Schiri Markus Merk, erkun­digt sich nach der Nach­spiel­zeit: Vier Minuten. Kahn packt sich Sammy Kuf­four, schubst ihn zum Anstoß­punkt. Der Weiter, immer weiter“-Mythos wird geboren. Rück­pass Tomas Ujfa­lusi auf Mathias Schober, Schieds­richter Markus Merk gibt indi­rekten Frei­stoß. Kahn hetzt nach vorne, rem­pelt, pro­vo­ziert, will den Frei­stoß selber schießen. Er muss von Kapitän Stefan Effen­berg beru­higt werden. Der Rest ist schnell erzählt: Patrik Andersson häm­mert den Ball ins Tor, Kahn rennt zur Eck­fahne, schüt­telt sie, rennt zu Effen­berg. Nie wieder wurde in Gel­sen­kir­chen so viel geweint wie in diesen Minuten. Manager Rudi Assauer findet nur wenige Worte: Jetzt werden die Bayern noch mehr ver­achtet als vorher!“ So sind sie eben, die Bayern.