An diesem Wochenende sollte es im Berliner Amateurfußball wieder losgehen. Doch daraus wird nichts. Der Fall zeigt, vor welchen Problemen die Amateurfußballer stehen.
Wer am Donnerstagnachmittag die Internetseite des Berliner Fußballverbandes (BFV) aufrufen wollte, bekam nur folgende Fehlermeldung zu sehen: „Dieses Seite funktioniert nicht. berliner-fussball.de kann diese Anfrage nicht verarbeiten.“ Zu diesem Zeitpunkt waberten gerade die ersten Gerüchte über eine Verschiebung des Saisonstarts im Berliner Amateurfußball durchs Netz, die kurz darauf vom BFV per Pressemitteilung bestätigt wurden.
Eigentlich sollte nach der Berlin-Liga, die bereits vor einer Woche den Spielbetrieb wieder aufgenommen hat, an diesem Wochenende auch für alle anderen Spielklassen die Saison beginnen. Doch daraus wird nun nichts. Sämtliche Spiele, auch Pokal der Frauen und der Jugend, wurden abgesagt. Gespielt wird lediglich in der Berlin‑, der Ober- und der Regionalliga.
Grund dafür ist ein neues Rahmenhygienekonzept, das dem BFV erst am Ende der vergangenen Woche von den Bezirksämtern vorgelegt worden ist. „Dieses Konzept bringt riesige organisatorische Herausforderungen für die Berliner Fußballvereine mit sich, die innerhalb weniger Tage zwischen dem BFV und den Behörden nicht gelöst werden konnten“, teilte der Verband am Donnerstag in seiner Presseerklärung mit. Der BFV fürchtet sogar das Schlimmste: „Stand heute ist eine ordnungsgemäße Durchführung der Saison gefährdet.“
Für die betroffenen Vereine kam die Nachricht am Donnerstag wie aus dem Nichts. „Ich bin fassungslos“, sagt Gerd Thomas, der erste Vorsitzende des FC Internationale, bei dem ein Anruf nach dem anderen eingeht. „Das ist komplett abenteuerlich.“ Zwei Tage zuvor hatte er erste vage Gerüchte gehört, dass es Ärger geben könnte. Aber damit, mit dem schlimmsten Fall von allen, „war jetzt nicht zu rechnen“.