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Her­mann
Das Sta­dion kocht, die Ver­ant­wort­li­chen bib­bern, nur der arme HSV-Dino Her­mann macht immer noch gute Miene zum Spiel seiner Leib- und Magen­mann­schaft. Mit diesem ewigen Opti­mismus über­strahlte Her­mann an diesem Wochen­ende mal wieder den Kata­stro­phen­start der Mann­schaft von Thorsten Fink. Schon allein des­wegen ist er der letzte ver­blie­bene Hoff­nungs­träger, den die (Noch-)Unabsteigbaren von der Elbe in ihren Reihen haben. Wir haben das Gefühl, dass wir den armen Her­mann in dieser Saison noch des Öfteren in der Elf des Spiel­tags zu sehen bekommen.

Marko Arn­au­tovic

Man liebt ihn, oder man hasst ihn. Dazwi­schen geht nichts bei Bre­mens Marko Arn­au­tovic. Es gibt Werder-Fans, die halten den Transfer des exzen­tri­schen Öster­rei­chers für den über­flüs­sigsten Ein­kauf der Ver­eins­ge­schichte. Am Freitag, gegen Dort­mund, bewies der Stürmer aber mal wieder, warum er noch immer als eines der größten Talente im euro­päi­schen Fuß­ball gehan­delt wird. Zau­berte und trickste, rannte und grätschte. Und flankte den Ball so but­ter­zart auf den Schädel von Kol­lege Theodor Gebre Selassie, dass es eine Pracht war. Flanken als Kunst­form, viel­leicht können das nur exzen­tri­sche Öster­rei­cher (Bana­nen­flanken mal aus­ge­nommen). Fast noch besser als sein Auf­tritt wäh­rend des Spiels war Arn­au­to­vics Field­in­ter­view im Anschluss. So erfri­schend ein­fach prol­loecht hat man lange keinen Spieler mehr drauflos plap­pern hören. Dort­mund“, so der Bremer zum Abschluss seiner Ana­lyse, habe eben ein­fach nur Glück gehabt.“ Ein Satz, aus dem man Arn­au­tovic gleich wieder einen Strick drehen könnte. Das aller­dings würde bedeu­teten, dass Wer­ders Pres­se­stelle den Stürmer in Zukunft von den Kameras fern halten würde. Und das wäre ein­fach viel zu schade.

Vedad Ibi­sevic
87. Minute im Spiel VfB Stutt­gart gegen den VfL Wolfs­burg. Stutt­garts Vedad Ibi­sevic wird im Straf­raum gefoult, Elf­meter, Ibi­sevic schießt selbst. Ent­scheidet sich für die von ihm aus gesehen rechte Ecke. Tor­wart Diego Benaglio hält, der Ball prallt von seinen Händen auf den Rasen. Einmal, zweimal, genau vor die Füße von Ibi­sevic. Der trifft den Ball per Drop­kick, zieht durch – und haut den Ball am Tor vorbei Rich­tung Ober­rang. Der ver­ge­benste Elf­meter des Jahres, gleich am ersten Spieltag. Unser Bei­leid, Vedad Ibi­sevic. PS. Wolfs­burg gewann durch ein Kopf­balltor von Bas Dost in der 90. Minute mit 1:0…

Dani Schahin
Eigent­lich begann dieser Spieltag für Dani Schahin so, wie er ihn sich wohl schon vor­ge­stellt hatte: Die Anderen spielten, er saß auf der Bank und guckte zu. Doch dann rief Düs­sel­dorf-Coach Nor­bert Meier den gebür­tigen Ukrainer in der 60. Minute zu sich – und das Mär­chen begann. Mit zwei äußerst feinen Toren schnürrte Schahin den ersten Dop­pel­pack der Saison, bei seinem anschlie­ßenden Jubel konnte man sehen, dass er damit nun wirk­lich nicht gerechnet hatte. Erst strei­chelte er sich unko­or­di­niert über das dürf­tige Haupt­haar, anschlie­ßend ent­le­digte er sich auch noch seines Tri­kots. Was er wohl nicht ahnte: Bei so viel Anfangs­furor wurde er auch prompt ins Aktu­elle Sport­studio“ ein­ge­laden. Nun weiß auch er: Erfolg hat eben auch seine Schat­ten­seiten.

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Jens Lan­ge­neke
Nur zur Erin­ne­rung: Mit 35 waren viele Große bereits tot: Jim Mor­rison, James Dean, Kurt Cobain und Janis Joplin sind da nur der Anfang einer langen Liste. Düs­sel­dorfs Abwehr­mann Jens Lan­ge­neke erfreut sich trotz seines bibli­schen Alters von 35 Jahren noch aller­bester Gesund­heit und debü­tierte zudem jetzt auch noch in der ersten Liga. Dass ist in soweit ver­wun­der­lich, weil Spieler seiner Alters­klasse doch eigent­lich längst im Scheichtum Katar das große Geld ver­dienen, anstatt sich von den Jung­spunden die Hacken zeigen zu lassen. Doch Lan­ge­neke wollte es noch einmal wissen, raffte seinen Rent­ner­körper in das Trikot der For­tuna und machte seine Sache ordent­lich bis gut. Düs­sel­dorf blieb ohne Gegentor. Nun gut, der Gegner war – mit Ver­laub – auch nur FC Augs­burg.

Lewis Holtby
Der Mann, der eigent­lich nicht viel größer ist als Prince, köpfte Schalke zur 2:1‑Führung. Abge­schaut habe er sich die Sprung­kraft beim Vol­ley­ball-Duo Brink/​Reckermann. Zu Gold reichte es für Holtby nicht ganz, weil ein gewisser Nikci einen Wim­pern­schlaf nach seiner Ein­wechs­lung zum 2:2 traf. Und Holtby machte sich wütend auf zum Tim­men­dorfer Strand.

Thomas Tuchel/​Christian Streich
Da war diese rühr­se­lige Geschichte im Vor­feld. Thomas Tuchel, seit 2009 Trainer bei Mainz 05, hatte sei­ner­zeit Chris­tian Streich als Co-Trainer ver­pflichten wollen. Weil ihm die Frei­burger zu erkennen gaben, dass sie lang­fristig mit ihm als Chef planten, lehnte der dama­lige Jugend­coach ab. Nun trafen beide auf­ein­ander, Tuchel als Mainz-Coach, Streich als sein Frei­burger Pen­dant. Die Begrü­ßung: herz­lich. Die Ver­ab­schie­dung: wieder herz­lich. Dazwi­schen aller­dings flogen in bester Kohl-Strauß-Manier die Fetzen. Streich nahm Tuchel wäh­rend der 90 Minuten auf­fal­lend häufig mit seinem Gesten- und Mie­nen­spiel ins Visier. Der Mainzer Coach kon­terte nach dem Spiel, das 1:1 endete, im Kabi­nen­gang: Wieso kommst du zehnmal und zeigst mir die Faust? Irgend­wann geb´ ich dir nicht mehr die Hand.“ Der Kessel kochte, doch der Druck ent­wich nur kurze Zeit später. Ein Hand­schlag, und schon war die Sache aus der Welt. Streich hatte auf Tuchel bezogen übri­gens schon vor dem Spiel geäu­ßert: Es gibt kaum einen Men­schen, mit dem ich so gut über Fuß­ball dis­ku­tieren kann. Aber auch keinen, mit dem ich so leicht anein­ander gerate.“ The Streit­kultur is back! Wir freuen uns schon auf das Rück­spiel!

Felix Brych
Das ging ins Auge. Der Schieds­richter der Partie Han­nover gegen Schalke wollte sich auch einmal kurz erfri­schen mit den eigen­ar­tigen Trink­be­häl­tern der Bun­des­li­ga­spieler. Unter Anlei­tung von Ron-Robert Zieler schaffte es Brych dann, sich den kom­pletten Saft ins Gesicht zu drü­cken. Experten urteilten hin­terher gna­denlos: feh­lendes Fin­ger­spit­zen­ge­fühl!

Felipe
Über­ra­schend in der Startelf, über­ra­schend frei beim 1:0, von Hun­telaar beim 1:2 über­rascht – und vor allem: mit einer über­ra­schenden Frisur am Start. Der Dop­pel­gänger von Dante ver­letzte sich dann am Fuß, beim Absprung zum Kopf­ball wohl­ge­merkt. Ließ sich des­halb aus­wech­seln, um in der Dusche Mar­leys Three little birds“ zu träl­lern. Every little thing is gonna be alright.

Juan Arango
Seinem Spitz­namen Hur­rikan der Karibik“ wird Juan Arango der­zeit mehr als gerecht. Unauf­haltsam fegt der Vene­zue­laner mit seinem linken Zau­ber­füß­chen über die Spiel­felder der Repu­blik hinweg. Auch gegen Hof­fen­heim hin­ter­ließ er staun­dende Beob­achter. Das 1:0 durch Mike Hanke berei­tete er mus­ter­gültig vor, anschlie­ßend schnib­belte er einen Frei­stoß zum 2:1 in das Gehäuse von Tim Wiese. Irgendwie kari­bisch.

Bas Dost
Ob Felix Magath ein Fan von Rapper Das Bo“ ist, ist nicht bekannt. Scheinbar kennt er jedoch dessen Hit „‚tür­lich, tür­lich“ und ließ sich von der Zeile „ Bass, Bass, wir bau­chen Bass“ inspi­rieren. Wolfs­burg brauchte nach der ver­gan­genen Saison drin­gend mehr Bass – da lag die Ver­pflich­tung von Bas Dost natür­lich nahe. Der nie­der­län­di­sche Tor­schüt­zen­könig häm­merte sogleich mit ordent­lich Bass den Kopf­ball zum 1:0‑Siegtreffer gegen Stutt­gart ins Tor.