Der Europameistermacher der deutschen Handballer ist ein Mann mit Fußballvergangenheit. Er hat für Islands U17 gespielt und ist der Sohn einer Torwartlegende.
Wäre das überhaupt übertragbar?
Ein paar Parallelen gibt es schon. Wenn zum Beispiel Ribéry diese Eins-gegen-Eins-Situation gewinnt (fuchtelt auf seinem mittlerweile legendären Taktikbrett), dann hat man eine Kettenreaktion. Dann kann der hier reinstoßen und der andere ist frei. Deshalb sind für beide Sportarten Leute sehr wichtig, die solche Situationen für sich entscheiden können. Und die auf der anderen Seite sind danach frei.
Sie betreiben gemeinsam mit Islands Fußballlegende Eidur Gudjohnsen ein Hostel in Reykjavik. Woher kennen Sie ihn?
Er hat ebenfalls bei Valur angefangen und dort zusammen mit meinem Bruder gespielt. Wir haben uns gesagt, wir brauchen einen Ort, wo wir unsere Freunde und Besucher unterbringen können. Also haben wir eine alte Keksfabrik zu einem Hostel umgebaut.
Spielt Gudjohnsen noch?
Zuletzt hat er in China gespielt. Er ist jetzt 38 Jahre alt und wird nach der Europameisterschaft definitiv aufhören. Ich bete nur, dass er bis zum Sommer gesund bleibt, weil ich es ihm so sehr gönnen würde, dass er bei dieser Krönung seiner Karriere dabei sein darf. Es ist das erste Mal, dass sich Island für ein großes Turnier qualifiziert hat, und er ist Islands größter Fußballer aller Zeiten. Da muss er dabei sein.
Wieso ist das kleine Island im Sport so erfolgreich?
Ich verstehe das auch nicht. In diesem Jahr sind wir bei den großen Turnieren im Fußball, Handball und Basketball dabei. Und das mit gerade mal 300.000 Leuten. Phänomenal.
Was trauen Sie Islands Fußballern im Sommer zu?
Wenn ich die Gruppe betrachte – mit Portugal, Österreich und Ungarn –, sehe ich keinen Grund, warum sie nicht das eine oder andere Spiel gewinnen sollten.