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Ist Sami Khe­dira mit dem Regen von Recife aus dem Team gespült worden?
Der Trainer muss ent­scheiden, was für ihn und die Mann­schaft das Beste ist“, sagte Khe­dira nach der Regen­schlacht von Recife. Beim 1:0 über die USA hatte der Mit­tel­feld­spieler von Real Madrid schlicht eine Pause erhalten. Die sei unaus­weich­lich“ gewesen, sagte Löw, der dafür Bas­tian Schwein­steiger im deut­schen Mit­tel­feld Regie führen ließ. Gegen Alge­rien aber könnte Khe­dira wieder in die Startelf rücken, der ja zum Teil eine nord­afri­ka­ni­sche Iden­tität in sich trägt. Khe­diras Vater ist Tune­sier, wes­halb der Sohn auch die tune­si­sche Staats­bür­ger­schaft besitzt und wohl auch ver­stehen würde, welche Kom­mandos die Alge­rier sich auf dem Platz geben. Damit könnte der Ober­bayer Schwein­steiger nicht dienen. Aber egal, bei beiden Füh­rungs­kräften werde es nach ihren Ver­let­zungen nicht über sieben Spiele kom­plett rei­chen, wie Löw sagte, wes­halb er ja auch zum Job-Sha­ring griff. Am Ende wird es wieder eine Bauch­ent­schei­dung“ geben.

Wird es nun in der K.-o.-Phase zu einer Sys­tem­ver­än­de­rung kommen?
Nein, das hat der Bun­des­trainer aus­ge­schlossen. Er sagte, es bleibe beim 4 – 3‑3-System, das sich auch in ein 4 – 1‑2 – 3‑System inter­pre­tieren ließe. Grund­sätz­liche Ver­än­de­rungen unseres Sys­tems und unserer Spiel­idee“ wird es nicht geben: Was wir brau­chen, sind Ver­bes­se­rungen im Detail“, sagte Löw und formte dabei den Daumen und den Zei­ge­finger seiner linken Hand zu einem langen dünnen U, das er dann hin- und her­schraubte. In den Team­sit­zungen und auf dem Trai­nings­platz gelte beson­deres Augen­merk dem Spiel im letzten Drittel, also der Zone vor des Geg­ners Tor. Die Details ließen sich wie folgt benennen: letzter Pass, Beset­zung der Front­po­si­tion, kon­se­quente Ver­wer­tung von Chancen.

Wie nah ist die Mann­schaft am Ideal?
Nach der Pflicht­er­fül­lung Grup­pen­sieg befinde sich das deut­sche Team im Sta­dium rela­tiver Grund­zu­frie­den­heit, wie der Bun­des­trainer sich aus­drückte. Das kann aller­dings nur eine Art Zwi­schen­sta­dium sein. Die deut­sche Mann­schaft kann besser spielen, und sie muss es auch ab sofort. Wir sind noch nicht am Limit“, sagte Löw. Viel­leicht sei das auch ganz gut so. Eine Mann­schaft, die ganz nach oben will, müsse in einem Tur­nier stei­ge­rungs­fähig sein.

Startet nun Deutsch­land ähn­lich wie bei der WM vor vier Jahren durch?
Von dieser Zuver­sicht ist zumin­dest Wolf­gang Niers­bach durch­drungen. Der DFB-Prä­si­dent schaute extra vor dem Abflug im deut­schen Camp bei den Spie­lern vorbei, um ihnen das zu ver­mit­teln. Beim Tur­nier in Süd­afrika habe Deutsch­land in der Vor­runde ähn­lich abge­schnitten. Damals lau­teten die Ergeb­nisse der Reihe nach: 4:0 (Aus­tra­lien), 0:1 (Ser­bien) und 1:0 (Ghana). Na ja, passt nicht ganz, aber danach explo­dierte das Löw-Team, zer­legte in der K.-o.-Runde erst Eng­land (4:1 im Ach­tel­fi­nale) und fegte dann über Argen­ti­nien (4:0 im Vier­tel­fi­nale) hinweg. An den wei­teren Ver­lauf könne sich Niers­bach nicht mehr so genau erin­nern – aber Spa­nien (0:1 im Halb­fi­nale) ist ja hier nicht mehr dabei. Ita­lien – 0:2 im EM-Halb­fi­nale 2012 – übri­gens auch nicht mehr.

Wer gibt uns den Lukas Podolski?
Aller Vor­aus­sicht nach wird Mario Götze wieder in die Startelf rücken, der von Podolski im letzten Grup­pen­spiel auf die Reser­ve­bank ver­drängt worden war. Podolski muss seine strammen Ober­schenkel kühlen – Mus­kel­zer­rung. Aller­dings beschei­nigte Löw auch dem flinken André Schürrle Star­ter­qua­li­täten. Eher unwahr­schein­lich ist, dass Löw mit Miroslav Klose das Spiel angeht. Den einzig klas­si­schen Mit­tel­stürmer im Kader dürfte sich der Bun­des­trainer erneut als Ein­wechsler in der Hin­ter­hand halten wollen. Der Miro funk­tio­niere immer, sagt Löw.

Welche Frisur wird Joa­chim Löw zur Auf­füh­rung bringen?
Nun, in Porto Alegre, dem süd­lichsten aller Spiel­orte, herr­schen im Ver­gleich zum tro­pi­schen Hit­ze­gürtel im Nord­osten gemä­ßigte Tem­pe­ra­turen. Zur Anstoß­zeit (Orts­zeit 17 Uhr) werden 15, 16 Grad erwartet. Regen? Eher unwahr­schein­lich, so die Vor­her­sage. Schade, denn die Frauen, glaubt man den Umfragen im digi­talen Netz, sollen schließ­lich Gefallen gefunden haben an Jogis Wet­look von Recife. Der tro­pi­sche Regen­guss hatte die übliche Schüt­tel­frisur mit Pony, die den Bun­des­trainer bis­weilen aus­sehen lässt wie ein Play­mobil-Männ­chen, derart aus der Fas­sung gebracht, dass der 54-Jäh­rige aussah wie der Badener Halb­bruder von Iggy Pop – aller­dings mit Hemd.