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Seite 2: „Man sollte Niko Kovac dankbar sein“

Sind Sie froh, jetzt wieder in anderer Funk­tion bei der Ein­tracht zu sein?
Natür­lich. Aber wie gesagt, ich wäre gerne als Spieler wieder zurück­ge­kehrt. Dass ich Frank­furt ver­lassen habe, würde ich zwar keinen Fehler nennen. Schließ­lich hing die Ent­schei­dung nicht nur an mir. Bereut habe ich den Weg­gang aller­dings schon. Aber das ist Ver­gan­gen­heit.

Kommen wir zur Gegen­wart. Wie sehen Sie den bevor­ste­henden Wechsel von Niko Kovac zu Bayern Mün­chen?
Als Fan von Ein­tracht Frank­furt finde ich es schade, dass er geht. Aber Niko Kovac hat hier Großes geleistet. Für viele war die Mann­schaft schon sicher abge­stiegen als er 2016 in Frank­furt ange­fangen hat. Nie­mand hätte im Traum daran gedacht, zwei­ein­halb Jahre später zum zweiten Mal in Folge im Pokal­fi­nale zu stehen. Dafür sollte man dankbar sein.

Im Finale trifft Frank­furt nun aus­ge­rechnet auf Bayern Mün­chen. Schweres Spiel?
Natür­lich ist Frank­furt nicht gerade Favorit. (Lacht) Aber in einem Jahr, in dem der AS Rom den FC Bar­ce­lona schlagen kann, kann viel­leicht auch Ein­tracht Frank­furt den FC Bayern schlagen.

Nun sind Sie nicht nur Fan. Sie spielen mit mitt­ler­weile 41 Jahren immer noch selbst. Wie sind Sie beim 1. FC Hanau gelandet?
Als wir 2003 in die Bun­des­liga auf­ge­stiegen sind, habe ich einen 13-jäh­rigen Jungen mit auf den Rat­haus­balkon genommen, Alex­ander Hagi­kian. Seine Mutter ist die Paten­tante unserer Tochter. Vor sechs Jahren bin ich wieder nach Frank­furt gezogen und Alex hat mich irgend­wann gefragt, ob ich nicht Lust hätte, wieder Fuß­ball zu spielen. Jetzt sind wir Mann­schafts­kol­legen in Hanau. In vier Jahren sind wir dreimal auf­ge­stiegen, haben uns von der Kreis­klasse in die Ver­bands­liga hoch­ge­ar­beitet.

Als Ex-Profi erkennen ihre Gegen­spieler Sie doch bestimmt wieder.
Das kommt schon mal vor. Meis­tens sind das sehr schöne Begeg­nungen. Als ich in Hanau ange­fangen habe, haben viele mit dem Kopf geschüt­telt: Da wirst du doch nur umge­treten“. Aber damit gab es nie Pro­bleme. Ich bin ja nichts Bes­seres, weil ich irgend­wann mal Profi gewesen bin und so trete ich auch auf dem Platz auf. Den Respekt kriege ich von den Geg­nern zurück.

Wissen Sie schon, wann Schluss ist mit aktivem Fuß­ball?
Was heißt aktiver Fuß­ball? Ich stehe ja nicht mehr jedes Wochen­ende 90 Minuten auf dem Platz. (Lacht) Außerdem habe ich noch andere Ver­pflich­tungen. Ich bin U17-Trainer beim SC Hessen Drei­eich, arbeite für die Ein­tracht. Da reicht es mir, wenn ich zehn Minuten spiele oder ein­fach nur mit meiner Anwe­sen­heit in der Kabine meinen Bei­trag leisten kann. Meine Knie tun nicht weh, mein Rücken auch nicht. Solange das so bleibt, mache ich weiter.