Wir bauen unsere Seite für dich um. Klicke hier für mehr Informationen.

Seite 2: Battiston hatte Zuckungen!

Das 1:0 durch Pierre Litt­barski war sehr glück­lich: Litti hält ein­fach drauf und schießt unserem Tor­wart Jean-Luc Ettori den Ball durch die Beine. Wir glei­chen kurz darauf mit einem ver­dienten Elf­meter aus. Kurz vor Ende der regu­lären Spiel­zeit habe ich das 2:1 auf dem Fuß: Manuel Amoros knallt einen Distanz­schuss gegen die Latte, der Ball springt zu mir. Er ist sehr schwer zu nehmen, ich ziehe trotzdem ab. So einen Ball machst du bei 100 Ver­su­chen einmal rein. Leider habe ich Pla­tini über­sehen, sonst hätte ich ihn ange­spielt.

Wir dachten an Bat­tiston

In der Ver­län­ge­rung waren wir schon im Glück­s­taumel: Wir führten 3:1! Danach, man kann das nicht anders sagen, haben wir wie die Idioten noch zwei Tore gefangen. Viel­leicht waren die tak­ti­schen Ent­schei­dungen nicht immer die rich­tigen. Jeden­falls waren wir weniger berech­nend als später die Welt­meister von 1998. Dazu kam die Müdig­keit. Und natür­lich dachten wir an Patrick Bat­tiston.

Die Attacke von Harald Schu­ma­cher hat uns aus dem Kon­zept gebracht. Schu­ma­cher hatte Bat­tiston weit vor dem deut­schen Straf­raum mit dem Becken am Kopf getroffen. Bat­tiston war ein Freund von mir, ich war der Erste an seiner Seite, als er auf dem Boden lag. Er hatte Zuckungen von dem Zusam­men­prall mit Deutsch­lands Tor­hüter! Schu­ma­cher war in diesem Spiel irgendwie ein ganz anderer als sonst. Ich kannte ihn ja aus der Bun­des­liga und hatte ihn als netten, vor­bild­li­chen Typ ken­nen­ge­lernt.

In Frank­reich wurde Deutsch­land nach dem Spiel wegen Schu­ma­chers Attacke an den Pranger gestellt, es gab Kari­ka­turen mit Haken­kreuzen. Aber als ich zurück in Stutt­gart war, gab es über­haupt keine Ver­stim­mungen wegen des Spiels. Ich hatte eine tolle Zeit in Deutsch­land!