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Herr Sebe­scen, würden Sie sich als ehr­geizig bezeichnen?

Ja, eigent­lich schon. Zumin­dest war ich als aktiver Spieler sehr ehr­geizig. Ich habe immer ver­sucht, meine Ziele zu errei­chen, was auch bis auf wenige Aus­nahmen geklappt hat. Man kann das auch auf das Pri­vat­leben über­tragen. Da bin ich genauso ehr­geizig. Die Ziele sind natür­lich ganz andere, aber ich halte Ehr­geiz für eine gute Cha­rak­ter­ei­gen­schaft.

Welche wenigen Aus­nahmen spre­chen Sie an?

Mein größtes Ziel war es, nach der Ver­let­zung noch mal wieder Fuß­ball zu spielen. Ich wollte eigent­lich allen Ärzten, die mir gesagt haben, dass daraus nichts wird, beweisen, dass es doch funk­tio­niert. Dafür habe ich fast zwei Jahre intensiv gekämpft, aber ich habe es leider nicht geschafft.

Wie konnten Sie es mit ihrem Ehr­geiz ver­ein­baren, dass Sie nach ihrem ersten Län­der­spiel, in dem Sie in der Halb­zeit aus­ge­wech­selt wurden, nie wieder eine zweite Chance erhalten haben?

Das ist für mich über­haupt kein Pro­blem. Viele wissen gar nicht, wie das Ganze wirk­lich zustande gekommen ist. Es ist ein­fach dumm gelaufen für mich. Es gab Abspra­chen zwi­schen Natio­nal­trainer Erich Rib­beck und meinem dama­ligen Trainer bei Wolfs­burg, Wolf­gang Wolf, die nicht ein­ge­halten wurden. Ich habe auf einer fal­schen Posi­tion gespielt, und eigent­lich hätte ich auch gar nicht von Anfang an spielen sollen. Aber ich muss auch fest­halten: Ich habe in dem Spiel ein­fach schlecht gespielt, bin viel­leicht auch zu recht an den Pranger gestellt worden. Aber viele haben es sich zu ein­fach gemacht, indem sie mich als Allein­schul­digen dar­ge­stellt haben. Trotzdem war das Spiel, obwohl es eine schlechte Halb­zeit von mir war, das abso­lute High­light meiner Kar­riere. Ich bin total stolz darauf. Ich hätte zu meiner Lever­kusen-Zeit dann noch mal die Mög­lich­keit gehabt in der Natio­nal­mann­schaft zu spielen, leider kamen mir aber wieder einmal ein paar Ver­let­zungen dazwi­schen.

Glauben Sie, dass der Ein­satz damals zu früh für Sie kam?


Nein. Zu dem Zeit­punkt war ich zwar noch nicht lang in der Bun­des­liga, aber ich habe sehr gut gespielt. Ich hatte ein­fach nur das Pech, dass ich dieses Spiel gegen eine über­ra­gend starke hol­län­di­sche Mann­schaft gespielt habe, dass mein Gegen­spieler Bou­de­wijn Zenden in einer Top­ver­fas­sung war und ich viel­leicht mit der Posi­tion nicht gut zu recht kam. Und ich hatte einen Lothar Mat­thäus neben mir, der nicht wirk­lich ans Fuß­ball spielen gedacht hat, son­dern sich für sein 144. Län­der­spiel feiern ließ. Es sind also ganz viele kleine Dinge, die letzt­lich dazu geführt haben, dass dieses Spiel für mich schlecht aus­ge­gangen ist. Und meine Leis­tung natür­lich. Die will ich über­haupt nicht schön reden, die war sicher nicht gut. Aber es gibt jede Menge Spieler, die zwei Tore ver­schulden und trotzdem keine Grot­ten­ki­cker sind.

Ärgert es Sie, wenn Leute sagen, Sie seien der Fuß­ball­spieler der ein halbes Län­der­spiel bestritten hat?


Über­haupt gar nicht. Sie können ja mal durch­rechnen, wie viele Fuß­ball­spieler es in Deutsch­land gibt und wie viele davon ein Län­der­spiel gemacht haben. Da kommen nicht viele zusammen.

Haben Sie das damals nach der Aus­wech­se­lung auch schon so gesehen?


Nein, sicher nicht. Damals ist eine Welt für mich zusam­men­ge­bro­chen. Ich war im ersten Moment total depri­miert. Vor dem Län­der­spiel ging meine Kar­riere schnell und steil bergauf, und das Spiel war der erste Dämpfer, den ich als Fuß­baller bekommen habe. Das hat mich ande­rer­seits aber auch mensch­lich ein biss­chen weiter gebracht. Es gibt halt zwei Mög­lich­keiten, mit sol­chen Tief­schlägen umzu­gehen. Ent­weder man geht daran total zu Grunde und kommt nie wieder auf die Beine, oder man macht es so wie ich und schießt im nächsten Bun­des­li­ga­spiel zwei Wochen später drei Tore gegen Ham­burg. Damit war die Sache relativ schnell wieder erle­digt. Die Medien haben dann auch ver­söhn­lich geschrieben, dass ich so schlecht ja nicht sein könne.

Sie haben gerade schon die drei Tore gegen Ham­burg ange­spro­chen. Wel­ches Erlebnis war schöner? Län­der­spiel oder drei Tore in einem Bun­des­liga-Spiel?

Ein­deutig die Natio­nal­mann­schaft. Wenn mich jemand fragt: Was war das Größte, was du erlebt hast?“, dann nenne ich das Spiel in der Natio­nal­mann­schaft, danach das Cham­pions-League-Finale und irgend­wann kommt das Spiel mit den drei Toren. Aber die Tore waren gut, um den ganzen Kri­ti­kern und den Bes­ser­wis­sern mal, Ent­schul­di­gung, das Maul zu stopfen. Ins­ge­samt kommt aber nichts an ein Län­der­spiel ran. Das habe ich damals so emp­funden, und das ist auch heute noch so.

Als Sie in Lever­kusen spielten, haben Sie mal gesagt: Uns kann eigent­lich keiner mehr schlagen, außer wir uns selbst.“ War Bayer Lever­kusen 2002 selbst Schuld, dass es keinen Titel gewonnen hat?

(nach­denk­lich) Ja, wir waren tat­säch­lich selber Schuld. Wenn man drei Mal um einen Titel spielt und sich drei Mal die Butter vom Brot nehmen lässt, ohne irgend­eine ver­nünf­tige Begrün­dung zu haben, muss man das wohl so sagen. Spie­le­risch waren wir in dem Jahr mit Abstand die beste Mann­schaft nicht nur in Deutsch­land, son­dern in Europa. Wir haben in der Cham­pions League halb Europa aus­ge­schaltet, wir haben die Bun­des­liga eigent­lich domi­niert, bis drei Spiel­tage vor Schluss hatten wir fünf Punkte Vor­sprung. Sowas darf man sich nicht nehmen lassen. Aber es hat zum einen das letzte Quent­chen Glück gefehlt, aber mit Sicher­heit auch die Erfah­rung, die zum Bei­spiel die Bayern haben. Wir haben ein biss­chen das Flat­tern bekommen und dann hat es ein­fach nicht gereicht.

Wie oft ärgern Sie sich heute noch über die ver­passten Titel?


Heute ärgere ich mich eigent­lich nicht mehr. Ich habe mich lange Jahre dar­über geär­gert, heute sehe ich aber das Posi­tive. Sport­lich gesehen war das wohl die beste Saison, die Bayer Lever­kusen je gespielt hat. Wir haben zwar keinen Titel geholt, aber was wir in dem Jahr gespielt haben, das war aller erste Sahne. Natür­lich hätten wir am Ende gerne einen Titel gehabt, völlig egal wel­chen. Ein zweiter Platz ist leider recht schnell ver­gessen, und es inter­es­siert irgend­wann keinen mehr, wie man gespielt hat. Der Zweite ist eben immer auch der erste Ver­lierer.

War die Zeit in Lever­kusen die bisher beste ihres Lebens?

Sport­lich gesehen, war das besagte Jahr in Lever­kusen sicher mein bestes, weil wir da ein­fach eine tolle Mann­schaft hatten. In Wolfs­burg habe ich mit Sicher­heit mehr Spaß gehabt und das, was wir in Wolfs­burg erreicht haben, hat einen anderen Stel­len­wert, weil wir da mit ganz anderen Mög­lich­keiten gespielt haben. Da gab es keine Stars und wir haben trotzdem einen guten 6. Platz gemacht. In Lever­kusen ist es erwartet worden, dass wir oben mit­spielen. Aber ich hab eigent­lich überall schöne Zeiten gehabt. Ob bei den Stutt­garter Kickers in der zweiten Liga zu Beginn meiner Kar­riere, in Wolfs­burg oder in Lever­kusen.

Sie haben bei Bayer mit Bal­lack, Schneider und Zé Roberto zusam­men­ge­spielt. Was denken Sie heute, wenn Sie sehen, was aus denen geworden ist?

Die Frage, ob ich ähn­li­ches hätte errei­chen können, stellt sich natür­lich immer. Aber das ist ziem­lich müh­selig, weil sich diese Fragen eh nicht beant­worten lassen. Spe­ku­la­tionen und Träume sind zwar erlaubt, aber ich bin da nicht so der Typ für. Ich hatte lange Zeit, dar­über nach­zu­denken, wie es gekommen wäre, wenn ich wei­ter­ge­spielt hätte, aber irgend­wann muss man dann auch mal einen Schluss­strich ziehen und sich neue Auf­gaben und Ziel setzen.

Haben Sie also auch schon auf­ge­hört mit ihrem Schicksal zu hadern, dass sie nur vier Jahre Bun­des­liga gespielt haben, obwohl es wesent­lich mehr hätten werden können?

Ja, dar­über bin ich auch schon hinweg. In der Zeit, als ich selber noch daran geglaubt habe, dass ich noch mal zurück­kommen kann, als ich nach den vielen Ope­ra­tionen in der Reha war, da habe ich mir natür­lich schon den Kopf dar­über zer­bro­chen und geha­dert. Das war eine ganz schwie­rige Zeit, nicht nur kör­per­lich, son­dern gerade auch mental. Ich habe dann aber gemerkt, dass mich dieses ewige Hin­ter­fragen wirk­lich kaputt macht. Es hat fast zwei Jahre gedauert bis ich sagen konnte: Ok, jetzt inter­es­siert es mich nicht mehr, jetzt ist es so und fertig“. Ab dem Zeit­punkt ging es mir dann tat­säch­lich besser, weil der Druck, den ich mir selber gemacht hatte, end­lich weg war. Das war keine schöne Zeit, aber ich habe viel gelernt.

Ihr letztes Bun­des­liga-Spiel haben sie im Februar 2003 in Bochum bestritten. Sie wurden in der 68.Minute aus­ge­wech­selt. Wegen dem Knie?


Jaja. ich hatte schon eine Woche nach dem Cham­pions-League-Finale meine erste Meniskus-Ope­ra­tion. Das ist ja eigent­lich eine Stan­dard-Geschichte, und es ver­lief dann auch unpro­ble­ma­tisch. Zusätz­lich habe ich dann aber noch Bor­re­liose bekommen durch einen Zecken­biss, und das war wahr­schein­lich der Aus­löser dafür, dass ich so viele Ope­ra­tionen hatte. Die Bor­re­liose ist erst nach einem Jahr erkannt worden. In der Zeit hatte ich aber schon wieder drei Ope­ra­tionen. Die Kom­bi­na­tion aus Bor­re­liose und den vielen Ope­ra­tionen hat das Knie nicht ver­kraftet.

War es im Nach­hinein ein Fehler, dass Cham­pions-League-Finale zu spielen?

Über­haupt nicht. Ich wäre auch mit nur einem Bein auf­ge­laufen. Die Chance in einem Cham­pions-League-Finale zu stehen bekommt man nicht oft. Wer sich da nicht in der Luft zer­reißt… Ich weiß nicht wie viele Tabletten ich gefressen habe, damit ich auf­laufen konnte. Ich hätte mich vier Wochen vorher ope­rieren lassen können, dann wäre ich wahr­schein­lich zum Finale wieder fit gewesen, aber dann wäre in der Zeit vorher die Vie­rer­kette aus­ein­ander gerissen worden. Das wäre auch nicht gut gewesen. Ich würde es auf jeden Fall wieder genauso machen.

Wissen Sie eigent­lich wobei Sie sich die Bor­re­liose ein­ge­fangen haben?


Nein, keine Ahnung. Wenn ich das gemerkt hätte, dann wäre es ja nahe lie­gend gewesen, sich auf Bor­re­liose-Bak­te­rien unter­su­chen zu lassen. Da ich es aber nicht gemerkt habe und ich auch nicht die typi­schen Sym­ptome hatte, ist erst viel später ein Schweizer Arzt darauf gekommen.

Machen Sie den Ärzten einen Vor­wurf?


Ja, das muss ich in diesem Fall machen. Vor allem, weil wir zu diesem Zeit­punkt mit Ulf Kirsten schon einen Bor­re­liose-Fall in der Mann­schaft hatten. Und bei mir wussten die Ärzte nicht mehr weiter. Da wäre es nahe lie­gend gewesen, mich auch darauf zu unter­su­chen, selbst wenn ich nicht die glei­chen Sym­ptome hatte. Die medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung, die wir bei Bayer Lever­kusen hatten, gehörte ein­fach nicht mit zu den Besten. Darum bin ich natür­lich schon sehr ent­täuscht gewesen.

Was machen Sie heute, wenn Sie eine Zecke sehen?

(lacht) Da kann mir nichts mehr pas­sieren, weil ich jetzt durch die Anti­körper immun gegen Bor­re­liose bin. Das sind ja auch nur Tiere. Und ich bin in meinem Leben bestimmt schon zwanzig Mal von einer Zecke gebissen worden. Ich habe ein­fach nur Pech gehabt. Ande­rer­seits habe ich aber auch sehr viel Glück gehabt. Ich habe von vielen Men­schen Briefe bekommen, die wegen Bor­re­liose im Roll­stuhl sitzen. Ich hadere zwar mit meinem Schicksal, aber wenn ich das höre, bin ich froh, dass ich mein Leben ganz normal wei­ter­leben kann.

Sie haben zwei Jahre auf ein Come­back gehofft, sind mitt­ler­weile acht Mal ope­riert worden. Was hat Ihnen Kraft gegeben in dieser Zeit?

Das war mit Sicher­heit meine Familie, meine Frau und meine Eltern, auch meine Freunde, die mich wirk­lich in Allem unter­stützt haben. Ich war sicher einer der unaus­steh­lichsten Men­schen, weil ich besessen war von dem Trai­ning. Und wenn man ein Jahr lang jeden Tag bis zu acht Stunden in der Reha ver­bringt, dann macht es sicher keinen Spaß mit so einem Men­schen zusammen zu leben. Aber die Leute haben mich trotzdem unter­stützt und mir gut zuge­redet, auch an Tagen, an denen ich keine Lust mehr hatte. Es gab ja immer mal wieder kleine Erfolge, aber es ging alles sehr langsam und schlep­pend und es gab immer wieder Rück­schläge. Aber die Familie stand immer hinter mir und hat mir ein­ge­trich­tert, dass sie mich genauso mögen, wenn ich es nicht schaffe und kein Fuß­ball mehr spielen kann. Das war für mich wichtig, da mir mein Umfeld den Druck genommen hat und ich dann mit neuer Moti­va­tion an die Sache ran­gehen konnte.

Wann wussten Sie, dass es nicht mehr zu einem Come­back kommen würde?

Im Mai 2005. Bis Januar 2005 war ich in der Reha und hatte wäh­rend­dessen noch sehr guten Kon­takt zu den Stutt­garter Kickers und zum Trainer Robin Dutt. Den habe ich dann gefragt, ob ich in seiner Mann­schaft ein biss­chen mit­ma­chen kann, um zu testen, ob das Sinn macht. Kraft­raum ist eine Sache, das hat gut funk­tio­niert, aber auf dem Platz ist es dann doch was anderes. Ich habe zwei Monate locker mit­trai­niert und war sehr guter Dinge, dass es klappen könnte. Dann wollte ich die Som­mer­vor­be­rei­tung kom­plett mit­ma­chen und habe inner­halb von zwei Wochen gemerkt, dass es nicht geht. Ich hätte mir wahr­schein­lich inner­halb kurzer Zeit mein Knie so kaputt gemacht, dass ich den Rest meines Lebens nicht mehr viel Spaß gehabt hätte.

Wie konnten und können Sie ihren Frust kom­pen­sieren?


Wenn man an der Lang­hantel 100 Kilo drückt, dann kann man dabei ganz viel Frust abbauen. An Gewichten kann man sich sehr gut abre­agieren.

Wie geht es momentan mit dem Knie?


Am 19. Februar ist die nächste OP. Und das wird nicht die Letzte sein. Ich habe ständig Flüs­sig­keit im Knie, und dadurch sind die Knorpel kaputt gegangen. Da muss jetzt ein neuer rein­ge­pflanzt werden. Wenn wir das jetzt nicht machen, dann wird es immer schlimmer, und irgend­wann ist dann gar nicht mehr an Sport zu denken. Und das wäre ganz schlimm für mich. Ich möchte wenigs­tens in der Frei­zeit noch ein wenig Sport treiben, mal Tennis spielen oder auf den Golf­platz gehen.

Haben Sie sich von Bayer Lever­kusen aus­rei­chend unter­stützt gefühlt?


Wie sich Bayer Lever­kusen ver­halten hat, war für mich sehr ent­täu­schend. Ich habe einen feuchten Hand­schlag gekriegt und das war’s.

Was hätten sie sich gewünscht?

Zumin­dest hätte ich mir gewünscht, dass sie die Option meinen Ver­trag ein Jahr zu ver­län­gern genutzt hätten. Sie hätten mir irgend­einen Ver­trag geben können. Es ging ja nicht um Geld. Das hat alles die Berufs­ge­nos­sen­schaft bezahlt. Aber dann hätte ich wenigs­tens eine Anlauf­stelle gehabt und gemerkt, dass hono­riert wird, dass man sich ja auch irgendwie für den Verein das Knie kaputt gemacht hat.

Sind Sie den Stutt­garter Kickers dankbar, dass sie dort einen neuen Anfang machen können?


Ich habe den Weg der Kickers immer ver­folgt. Die Kickers sind der Verein, dem ich mehr zu ver­danken habe, als allen anderen. Ich habe hier in der Jugend gespielt, ich bin hier Profi geworden. Mich ver­bindet also sehr viel mit dem Klub. Es sind auch noch viele Leute von damals hier tätig. Und die haben mich dann irgend­wann gefragt, ob ich mir nicht vor­stellen könnte, dem Verein in irgend­einer Weise zu helfen. Und da ich relativ viel Frei­zeit hatte, habe ich da auch sehr gern zuge­sagt. Jetzt haben wir uns darauf geei­nigt, dass ich die Jugend­ar­beit bis zur Ober­liga über­nehme und da ein paar neue Struk­turen schaffe. Durch mein Sport­ma­nage­ment-Stu­dium bin ich da ja auch prä­de­sti­niert.

Könnten Sie sich vor­stellen, irgend­wann als Trainer zu arbeiten?

Nein. Die Trai­ner­lauf­bahn wird mit Sicher­heit nicht meine Lauf­bahn. Ich habe jetzt mein Sport­ma­nage­ment-Stu­dium beendet, will noch einen Betriebs­wirt machen, und ich glaube, im Anzug sehe ich besser aus als im Trai­nings­anzug.

Aber Sie haben schon vor, noch länger bei den Kickers zu bleiben?


Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Da hängt ja auch viel von dieser Saison ab, von der Qua­li­fi­ka­tion für die 3. Liga. Ich denke, wenn wir die Qua­li­fi­ka­tion schaffen, wovon ich wirk­lich aus­gehe, dann sind ganz andere Mög­lich­keiten für den Verein geschaffen. Wenn es nicht klappt, wird es sowieso ganz schwierig. Aber es muss mir schon Spaß machen, und ich muss sehen, dass ich auch irgendwie wei­ter­komme.

Was gibt es für Alter­na­tiven, was sind ihre Ziele?

Da bin ich sehr fle­xibel. Die ein­zige Vor­gabe, die ich mir gesetzt habe, ist, dass ich was im Sport­be­reich machen möchte. Es muss aber gar nicht unbe­dingt der Fuß­ball sein, aber ganz ohne Sport kann ich auch nicht, und wenn ich schon nicht aktiv dabei sein kann, bin ich gerne so nah wie mög­lich dran.