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Seite 2: „Verstauchte Knöchel, ausgekugelte Schulter, Muskelfaserriss“

Kommen wir zu den kri­ti­schen Fragen: Was war los in den Spielen gegen DSC Wanne-Eickel III und SuS Pöp­ping­hausen?
Wie meinen Sie das?

Wenn das Internet nicht lügt, haben Sie in diesen Spielen nur jeweils ein Tor geschossen.
Ach so. Aber das kann ich erklären. (Lacht.) Kurz vor der Win­ter­pause habe ich mir einen Mus­kel­fa­ser­riss zuge­zogen, dadurch habe ich die Vor­be­rei­tung ver­passt. Danach bin ich nicht mehr richtig fit geworden. Ich konnte nicht mit Über­zeu­gung in die Zwei­kämpfe gehen, ich konnte nicht mit voller Kraft schießen. Des­wegen war ich im ersten Moment gar nicht so böse über die Zwangs­pause.

Kommen Sie wäh­rend der Spiele manchmal durch­ein­ander? So dass Sie nicht mehr wissen, wie oft Sie schon getroffen haben?
Das pas­siert mir dau­ernd, ich zähle meine Tore eigent­lich nie mit. Wenn mich dann ein Spieler auf dem Platz fragt, wie viele ich gemacht habe, stehe ich immer doof da. Drei, vier, viel­leicht fünf? Keine Ahnung.

Ab wann zählt ein Spiel für Sie eigent­lich als ein gutes? Drei­er­pack? Vie­rer­pack?
Ich würde das gar nicht so strikt an der Anzahl der Tore fest­ma­chen. Für mich ist eher wichtig: Wie habe ich mich auf dem Platz gefühlt? Hatte ich Selbst­be­wusst­sein? Manchmal treffe ich nur einmal, habe aber gut gespielt. Manchmal mache ich vier, fünf Dinger, aber habe danach den Ein­druck, ein rich­tiges Kack­spiel abge­lie­fert zu haben. Aber klar: Ein Tor sollte ich min­des­tens gemacht haben. Abge­sehen davon ist es Gefühls­sache. Wie gesagt: Ich bin ein sehr gefühl­voller Mensch.

Tun Ihnen dann auch die Ver­tei­diger leid?
Nein. Die ver­su­chen ja mit allen Mit­teln, meine Erfolgs­er­leb­nisse zu ver­hin­dern. In der Rück­runde haben die meisten Teams gegen mich zum Bei­spiel mit Mann­de­cker gespielt. Selbst wenn die geg­ne­ri­schen Mann­schaften in Ball­be­sitz waren, standen die bei mir rum und haben ver­sucht, mich zu decken. Da ver­stehe ich es eher als Her­aus­for­de­rung, mich trotzdem durch­zu­setzen. Und wenn das klappt, macht mich das froh.

Manchmal mache ich fünf Dinger, aber habe danach den Ein­druck, ein rich­tiges Kack­spiel abge­lie­fert zu haben“

Top-Torjäger Niklas Groß

Was sagt man denn zu einem Gegen­spieler beim Hand­shake nach dem Spiel, wenn man gerade neun Hütten gemacht hat, so wie Sie gegen die SG Ste­phanus II im Herbst 2019? Gutes Spiel?
Ehr­lich gesagt waren in dieser Saison ein paar ziem­lich schlechte Ver­lierer dabei. Da kam es nach dem Spiel gar nicht erst zum Abklat­schen.

Wird es da nicht oft gefähr­lich für Sie? Die Kreis­liga C ist nicht unbe­dingt bekannt für Ver­tei­diger, die brenz­lige Situa­tionen allein durch ihr gutes Stel­lungs­spiel klären.
Meine Ver­let­zungs­his­torie spricht in der Hin­sicht leider für sich. Ich hatte in dieser Saison schon ver­stauchte Knö­chel, eine aus­ge­ku­gelte Schulter, den Mus­kel­fa­ser­riss. Aber wenn ich umge­nietet werde, sagt mein Trainer meis­tens nur: Hät­test du halt früher abge­spielt.“ Inso­fern will ich lieber gar nicht meckern.

Haben Sie einen Lieb­lings-Treffer aus dieser Saison?
Für mich per­sön­lich auf jeden Fall das Tor zum 3:1 gegen den VfR Rauxel in der Hin­runde. Der Treffer selbst war gar nicht so schön – eine nor­male Eins-gegen-Eins-Situa­tion mit dem geg­ne­ri­schen Tor­hüter. Das schöne daran: Der geg­ne­ri­sche Tor­hüter war ein Ver­wandter von mir. Ich lief auf den Mann meiner Cou­sine zu und dachte: Dem knall’ ich jetzt einen um die Ohren. Ein unbe­schreib­li­ches Gefühl.

Sie können den Mann Ihrer Cou­sine also nicht beson­ders gut leiden.
Doch, im Gegen­teil. Wir haben total viel Kon­takt. Das hat es ja so schön gemacht. Zum Glück hat das Tor nichts an unserer Freund­schaft geän­dert.