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Peter Meyer, haben Sie den ersten Schock bereits über­standen?

Peter Meyer: Ganz und gar nicht. Es war kata­stro­phal, was pas­siert ist. 200 Voll­idioten nutzen die große Bühne und lassen unsere jah­re­lange Auf­bau­ar­beit wie eine Sei­fen­blase zer­platzen.

Auf­bau­ar­beit?

Peter Meyer: Wir ver­su­chen seit Jahren, gegen das schlechte Image des BFC vor­zu­gehen. Wir haben bekannte Gewalt­täter aus dem Verein geworfen, haben Sta­di­on­ver­bote erteilt, haben uns von den radi­kalen Fans distan­ziert. Das Pokal­spiel gegen Kai­sers­lau­tern sollte eigent­lich eine Beloh­nung für all die Arbeit der ver­gan­genen Jahre sein.

Statt­dessen ist das Image des BFC Dynamo wieder einmal dahin.

Peter Meyer: Ach, unser Image war schon immer schlecht und wird es wohl auch immer bleiben. Daran hätte auch ein fried­li­cher Ablauf des Spiels nicht viel geän­dert. Aber wir wollten der breiten Öffent­lich­keit zumin­dest zeigen, dass sich einiges beim BFC geän­dert hat. Das ging natür­lich kom­plett in die Hose. Das Image des Hoo­ligan-Ver­eins BFC Dynamo hat sich in den Köpfen der Zuschauer nur noch ver­härtet.

Angeb­lich sollen Ordner ein Tor geöffnet haben, damit gewalt­be­reite Fans in den Gäs­te­block stürmen konnten. Außerdem wird das Ver­halten der Polizei kri­ti­siert. Wie stehen Sie dazu?

Peter Meyer: Ich kann nicht ins Detail gehen, denn die Gespräche mit dem Ord­nungs­dienst und der Polizei laufen noch. Wir können nicht genau sagen, welche Fehler gemacht worden und welche nicht. Aber Fakt ist: Wir als Verein haben alle Sicher­heits­auf­lagen des DFB und der Polizei ein­ge­halten. Das haben wir getan, indem wir für dieses Spiel eine Sicher­heits­firma beauf­tragt haben, die mit der Polizei ein Sicher­heits­kon­zept abge­stimmt hat. Außerdem haben wir zwi­schen dem Gäs­te­be­reich und dem Block mit unseren Fans einen kom­pletten Block als Puffer frei­ge­lassen. Dort sollten eigent­lich Poli­zisten und Ord­nungs­dienst stehen. Aber dort stand nie­mand.

Der BFC Dynamo zieht seit Jahren ver­stärkt Gewalt­tou­risten an, Hoo­li­gans, die nur zu den Spielen kommen, um sich zu prü­geln. Angeb­lich sollen auch bei den Aus­schrei­tungen am Samstag vor allem Zuschauer außer­halb des BFC-Umfeldes betei­ligt gewesen sein.

Peter Meyer: Die Aus­wer­tungen der Polizei liegen uns noch nicht vor, des­halb können wir dazu noch nichts sagen. Aber egal wer es gewesen ist, für unseren Verein ist das eine Kata­strophe. Wir wollten zeigen, dass der BFC noch immer tau­sende Fans anzieht, selbst wenn er in der fünften Liga spielt. Das haben wir ja auch geschafft. Aber das inter­es­siert nach diesen furcht­baren Szenen natür­lich nie­manden mehr. Es ist eine Schande und ich schäme mich dafür, dass Frauen und Kinder bei einem Spiel des BFC Angst hatten. Ich möchte mich auch hier im Namen des Ver­eins bei allen dafür ent­schul­digen.