Heute kommt es zum 260. Frankenderby: 1. FC Nürnberg gegen Greuther Fürth. Christian Eigler kennt das Duell wie kaum ein Zweiter. Er liebte die Brisanz und wurde zum Derbyheld.
Sie scheinen ein Mann der wichtigen Tore zu sein. In vier Relegationsspielen mit dem Club schossen sie drei Tore. Was macht für Sie den Reiz solch packender Duelle aus?
Die Drucksituation und die Brisanz in solch speziellen Begegnungen hat mir immer gut getan. Ich konnte mich in diesen Spielen immer gut fokussieren und noch ein Stück besser auf das eigene Spiel konzentrieren. Im Endeffekt wäre es mir aber auch recht gewesen, ich hätte in dem ein oder anderen „unwichtigeren“ Spiel ein paar Tore geschossen.
Sie spielten in Ihrer Karriere vier Mal gegen Nürnberg. Wissen Sie noch, wie die Spiele ausgingen?
(überlegt) Ich kann mich noch an ein Derby mit Fürth erinnern – da war ich noch recht jung – das müsste Unentschieden ausgegangen sein. Und an ein Spiel mit Arminia Bielefeld, weil ich so schlecht gespielt habe, dass ich in der Halbzeit ausgewechselt worden bin (lacht). Bei den anderen zwei Partien hakt’s gerade.
In vier Duellen gegen Nürnberg spielten Sie immer Unentschieden. Tore von Ihnen: Fehlanzeige. Wollten Sie nicht gegen den „Club“ gewinnen?
Nein. Das war Zufall. Wobei ich mich an das besagte Spiel für Bielefeld noch gut erinnere. Meine Club-Vergangenheit und Gerüchte über einen baldigen Wechsel nach Nürnberg waren in den Bielefelder Medien kurz vor dem Spiel ein großes Thema. Der Rummel hat mich in der Situation vielleicht doch ein bisschen gehemmt. Im Endeffekt war ein Punkt dann ja doch gar nicht schlecht.
In Ihrer weiteren Karriere spielten Sie noch für Bielefeld und Ingolstadt. Von Ingolstadt aus hatten Sie es nicht weit „nach Hause“, von Bielefeld aus schon. War es ein komisches Gefühl, fern der Heimat zu spielen?
Die Heimat habe ich natürlich vermisst, aber mir haben die zwei Jahre in Ostwestfalen auch gefallen. Trotzdem gab es immer irgendwie den Drang, zurück nach Franken zu kehren. Als dann das Angebot von Nürnberg kam, musste ich nicht lange überlegen.
Gucken wir aufs aktuelle Tagesgeschehen. Heute Abend findet das 260. Frankenderby statt. Für wen schlägt ihr Herz?
Zu 100 Prozent für den „Club“. Ich bin zwar nicht wie ein Fan, der irgendetwas gegen Fürth hat, zumal ich dort ja auch eine schöne Zeit hatte, aber Nürnberg war meine intensivste Station. Ich glaube auch, dass sie das Derby gewinnen werden.
Ihr Tipp?
4:0 für Nürnberg – der Knoten platzt. Wird Zeit, dass sie das Derby nach so langer Zeit mal wieder gewinnen. Und die Chancen stünden dann ja auch nicht schlecht, dass der „Club“ am Ende endlich wieder aufsteigt.