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Markus Babbel, Thomas Broich hat mal in einem Blog geschrieben, dass sein Coach bei den Bris­bane Roars anstatt des Aus­lau­fens auch schonmal Aussurfen ange­ordnet hat. Weisen Sie ab und an Ähn­li­ches an? 

(Lacht). Das ist bei uns etwas schwie­riger, da wir hier im Westen sind und die Distanz zum Beach relativ weit ist, des­wegen haben wir das in der Form noch nicht gemacht. Wir laufen aus.

Hat sich Ihre Arbeits­weise, seitdem Sie in Aus­tra­lien Trainer sind, geän­dert?

Nein, über­haupt nicht. Es ist genau die­selbe Arbeit und es macht genauso viel Spaß wie in Europa. Ich habe das Glück wieder ein tolles, inter­na­tio­nales Trai­ner­team um mich zu haben. Unser Tor­wart­trainer kommt aus Ita­lien, der Co-Trainer aus Mau­ri­tius, der Fit­ness­trainer ist Bra­si­lianer, und mein Co-Trainer ein halber Grieche. Das ist das Schöne hier in Aus­tra­lien: Es ist ein großes Mit­ein­ander. Wer sich gerade in Sydney mal in die Stadt begibt, wird merken, wie­viele Kul­turen hier auf­ein­an­der­treffen. Das ist, was mir unglaub­lich viel Spaß bereitet. 

Jetzt ist Fuß­ball nicht wirk­lich die belieb­teste Sportart Down Under. In diversen Ran­kings wird behauptet, dass sogar Golf einen höheren Beliebt­heits­grad genießt. Inwie­fern merken Sie, dass die Men­schen hier nicht so heiß auf den Fuß­ball sind? 

Wir haben bei unseren Spielen immer zwi­schen 10 000 und 30 000 Zuschauern. Im Derby gegen Sydney FC waren es sogar fast 40 000. Das ist zumin­dest schonmal besser als in der Schweiz (lacht). Natür­lich ist es auch nicht Deutsch­land. Man merkt, dass Aus­tra­lian Foot­ball ganz klar die Nummer eins ist. Die haben auch ganz andere finan­zi­elle Mög­lich­keiten als wir. Auch Rugby ist vor uns, obwohl die Zuschau­er­zahlen geringer sind als bei uns. Aber es ist so wie es ist. Die Arbeit macht trotzdem Spaß und viel­leicht können wir auch etwas bewegen, damit die Popu­la­rität etwas steigt.

Hat der Gast­auf­tritt von Usain Bolt bei Cen­tral Coast dazu bei­getragen, dass die Popu­la­rität der Liga gestiegen ist?

Mar­ke­ting­tech­nisch war das natür­lich eine tolle Geschichte. Gerade für Cen­tral Coast, da sie dadurch nicht nur hier in Aus­tra­lien, son­dern welt­weit sehr oft medial ver­treten waren. Auf­grund der Gehalts­ober­grenzen in der Liga ist es aber auch wahn­sinnig schwierig, einen sol­chen Spieler unter Ver­trag zu nehmen. Die Liga hätte den Verein zwar bei einer Ver­pflich­tung unter­stützt, aber schluss­end­lich sollte es dann auch sport­lich ein biss­chen Sinn machen und das hat es mit Usain nicht. 

Sie haben lang­jäh­rige Erfah­rungen in Europas Top-Ligen gesam­melt: Was unter­scheidet den aus­tra­li­schen Fuß­ball von diesen?

Als ich hierhin gekommen bin, war ich schon etwas über­rascht. Ich habe mir so gedacht: Okay, viel­leicht sind sie tech­nisch und tak­tisch nicht so gut, dafür aber sehr, sehr hart und sehr kör­per­be­tont. Genau das Gegen­teil war der Fall. Die Spieler sind tech­nisch und tak­tisch eigent­lich ganz gut aus­ge­bildet, aber haben wenig Beißer-Men­ta­lität und sind unglaub­lich soft in den Zwei­kämpfen.