Heute wird der „Held von Berlin“ 60 Jahre alt: Nobbi Dickel über das Spiel, das seine Laufbahn beendete und Jobs nach der Karriere, von denen er eigentlich keine Ahnung hatte.
Sie hatten früher mal eine eigene Currybude. Was macht denn eine gute Currysauce aus?
Die wichtigste Zutat bei der Sauce ist wirklich Cola oder Orangensaft. Da kriegt die so eine gewisse Säure. Ohne schmeckt’s nicht.
Der Ex-Dortmunder Kevin Großkreutz betreibt in der Stadt das Restaurant „Mit Schmackes“.
Es ist eine Kunst für sich, einfaches Essen gut zu machen. Das Schnitzel dort ist Bombe. Die Kneipe hat vorher nie funktioniert, so lange ich in Dortmund bin. Aber Kevin, der hat das hingekriegt. Alle lieben Kevin. In der Öffentlichkeit wurde er ja zuletzt nicht fair dargestellt. Vor einer Weile hat er mir mal seine Sicht auf all die Geschichten erzählt, die über ihn kursieren. Als es zum Beispiel hieß, er habe jemanden mit einem Döner beworfen. Wisst ihr, wo er den hingeschmissen hat? Direkt vor seine eigenen Füße! Der hat niemanden getroffen, das hat aber wohl gespritzt und der andere Typ hat direkt geschrien: Aua, aua!
Großkreutz hat die Skyline von Dortmund auf die Wade tätowiert und spielt heute trotzdem bei Uerdingen. Würden Sie, für sagen wir 100 Millionen Euro, zu einem anderen Verein wechseln?
(Lacht) Die Summe wäre angemessen. Aber ich kann nur Borussia Dortmund.
Sie sind begeisterter Golfer, haben den Verein „Gofus“ gegründet, die „Golf spielenden Fußballer“. Was ist so toll daran?
Man lernt Golf nie so ganz. Ich würde gern häufiger spielen, um besser zu werden. Mal schauen, wie es mit meinem neuen Knie klappt. Mein Handicap liegt bei 4,7. Bei 54 fängt man an, bei 4 geht es langsam in den Profibereich. Wenn ich den ersten Ball in die Wicken haue, kann ich die Golfrunde vergessen. Ich habe während meiner Reha damals den ganzen Tag mit anderen Oppas gespielt. Von denen habe ich all die Kleinigkeiten gelernt, wie man einen Ball unterm Baum weg spielt und so weiter. Du musst einen Schläger nehmen, den du normalerweise nicht für 30 Meter nimmst, sondern für 180. Damit darfst du dann aber nicht ganz so fest schlagen, damit der Ball flach bleibt.
Der BVB ist der einzige börsennotierte Fußballverein der Liga. 2017 machte ihn das buchstäblich zur Zielscheibe. Jemand verübte einen Anschlag auf den Mannschaftsbus, um dadurch den Aktienkurs in den Keller zu treiben. Wie haben Sie den Tag erlebt?
Das war ganz grausam. Als ich ins Stadion kam, war ja noch nichts. Dann kam die Info, dass etwas am Mannschaftshotel passiert sei. Später hieß es, das waren Böller. Aber niemand sprach davon, dass jemand verletzt worden sein könnte. Mit der Zeit wurde der Grad der Explosion in den Berichten immer größer. Da war klar, wir müssen irgendwas verkünden, weil der Bus nicht losfährt und das Spiel wahrscheinlich nicht stattfinden wird.