Bruno Rodriguez hat vor 17 Jahre seine Karriere beendet. Bis zuletzt verursachten Spätfolgen schwere Schmerzen in seinem Bein. Nun entschloss er sich zur Amputation.
Was führt dazu, dass ein Fußballspieler sich lange nach Karriereende sein Bein amputieren lässt? Der ehemalige Fußballprofi Bruno Rodriguez hat sich in der vergangenen Woche genau diesem Eingriff unterzogen.
Der heute 49-jährige Rodriguez hatte seine Karriere im Alter von 32 Jahren wegen Problemen im Fußgelenk beenden müssen. Diese hatten Entzündungen nach sich gezogen, die er nie loswerden sollte. Rodriguez’ rechtes Bein wurde zwar in den letzten Jahren mehrfach operiert, französische Medien berichten aber, dass eine Amputation letztlich unvermeidbar war. Von „ständige(n) Schmerzen als Folge seiner Fußballkarriere“ ist in dem Statement der UNFP die Rede.
Die Folge einer Fußballkarriere, die bunt und bewegt war: Begonnen hatte Rodriguez’ Karriere in den Neunzigerjahren und sie führte ihn einmal quer durch sein Heimatland. Es ging von Monaco nach Bastia, über Straßburg nach Metz, von Paris mit einem Abstecher in Bradford über Lens nach Guingamp.
Insgesamt 234 Spiele machte der aus Korsika stammende Stürmer in der französischen Ligue 1. Ein Highlight bleibt die Vizemeisterschaft mit dem FC Metz 1998. Rang eins verpasste der Klub in jenem Jahr denkbar knapp, einzig das bessere Torverhältnis bescherte Lens den Titel. Die zwei Jahre im nordöstlichen Metz markierten Rodriguez’ erfolgreichste Zeit: Saisonübergreifend erzielte der Stürmer dort in 58 Spielen 23 Tore.
Seine glücklichste Zeit aber verbrachte er laut eigener Aussage in Paris. Rodriguez spielte bei Paris Saint Germain zu einer Zeit bevor Scheichs und Oligarchen die Fußballbühne betraten. An der Seite von Jay Jay Okocha, Aliou Cissé und Christian Wörns. In der Saison 1998/1999 brachte er es auf 20 Spiele in Frankreichs Hauptstadt. PSG wurde am Ende der Saison Neunter, heute eher schwer vorstellbar. Dabei konnte Rodriguez sechs Tore beisteuern, verließ den Klub aber schon zum Ende des Jahres wieder – und wechselte nach Lens. Im Rückblick bereute er den verfrühten Abgang: „Es war der größte Fehler meiner Karriere. Ich hatte ein gutes Saisonende bei PSG. Trotzdem entschied ich mich, den Verein zu verlassen“, sagte Rodriguez 2015 in einem Interview.
Er meint, es sei zu Missverständnisse zwischen ihm und der Vereinsführung gekommen, die zum Wechsel führten. Rodriguez sprach von Versprechungen, die die Vereinsbosse ihm gemacht, aber nicht eingehalten hätten. Im Stolz verletzt, packte er seine Sachen.