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Cenk Gra­bowski*, Sie haben am Samstag mit einem Euro Ein­satz 250.000 Euro gewonnen. Wie geht es Ihnen?

Boah, ich hab seit Samstag ganz wenig geschlafen. Ich hab mir immer wieder diesen Schein ange­schaut und geprüft, ob das auch wirk­lich stimmt, dass ich wirk­lich gewonnen habe. Das ist echt immer noch ein Schock für mich. Und dann lese ich die ganze Zeit in den Medien: Rekord­ge­winn, Mär­chen­ge­schichte und so weiter. Kannst dir ja vor­stellen, was bei mir die ganze Zeit durch den Kopf geht.

Tippen Sie regel­mäßig?

Ich tippe eigent­lich jedes Wochen­ende für 50 Euro.

Warum 50 Euro?

Das habe ich mit meiner Frau so abge­macht. Ich tippe recht gerne und dann haben wir gesagt: 200 Euro pro Monat ist in Ord­nung.

Warum haben Sie nur einen Euro ein­ge­setzt?

Ich hab mir an diesem Wochen­ende gedacht, du bist jetzt ein­fach mal so dreist und spielst 50 Ein-Euro-Scheine. Ich bin aber nur bis 38 gekommen, dann war ich zu müde vom aus­füllen und ana­ly­sieren. Drei Scheine davon waren mit Kom­bi­na­tion Halb­zeit-End­stand, wie bei meinem Sieg­schein.

Wie sind Sie vor­ge­gangen? Haben Sie aus dem Bauch heraus getippt, oder alles ana­ly­siert?

Nor­ma­ler­weise schaue ich mir, bevor ich tippe, alle Sta­tis­tiken an, die Form der Mann­schaften, alles. Aber komi­scher­weise, aus­ge­rechnet da, hatte ich keine Zeit dafür, weil meine Frau shoppen war und ich mich um unseren Sohn geküm­mert habe. Ich hab dann nebenher ein­fach Sky Sport News laufen lassen und das wie­der­holt sich ja alles im 20-Minuten-Takt.

Wie hat das geholfen?

Bei­spiels­weise Heiko Herr­lich: Ich hab von 12 Uhr bis 15 Uhr fünf, sechs Mal gehört wie er gesagt hat: Wir haben die Chancen und wir müssen gewinnen. Wir müssen gewinnen, wir müssen gewinnen, wir müssen gewinnen.“ Da war mir klar, ey pass mal auf, das Spiel ver­liert ihr heute. Und dazu kommt: Wolfs­burg habe ich in der Vor­be­rei­tung gesehen. Da war ich mir zu 90 Pro­zent sicher, dass Lever­kusen das Spiel zu Hause ver­lieren wird.

Kamen Sie denn schon mal in die Nähe eines so hohen Gewinns?

Ich weiß nicht, wie viele Scheine ich mit über 100.000 Euro Gewinn schon hatte, bei denen ein ein­ziges Tor gefehlt hat. Ich bin wirk­lich schon durch die Hölle gegangen. Und diesmal wurde ich krass belohnt. Meine Jungs meinten auch: Wie oft saßen wir hier und du hat­test irgend­einen kranken Schein für 6.000, für 12.000, für 25.000… Wir wussten, wenn bei irgend­einem der Schein knallt, dann bist du das.“

Und jetzt hat’s richtig geknallt. Wie haben Sie denn die Spiele gesehen? Haben Sie Kon­fe­renz geschaut?

Ja, genau, zu Hause. Ich habe die Spiele nur bis zur Halb­zeit ange­schaut, weil ich meinen Sohn ins Bett gebracht habe und irgendwie mit ihm ein­ge­schlafen bin. In der 77. Minute bin wieder auf­ge­wacht, guck auf’s Handy und denk mir: Boah das ist jetzt nicht dein fucking Ernst.“ Die Halb­zeit­er­geb­nisse haben alle gestimmt, dann macht Wolfs­burg prompt zwei Tore.

Nur Bremen hat gefehlt, da stand es noch 1:1. Wie hat es sich ange­fühlt, als Milot Ras­hica für Bremen in der 96. Minute das 2:1 schießt?

Ich war erstmal im Schock. Ich habe nicht geschrien, ich hatte ja noch den schla­fenden Sohn im anderen Zimmer. Ich musste mir den Schein x‑Mal nochmal anschauen und immer wieder über­prüfen. Und irgend­wann habe ich mir an den Kopf gepackt und gesagt: Junge, du hast es end­lich geschafft.“ Dann bin ich in das Zimmer von meinem Sohn gegangen, hab ihn in den Arm genommen, gesagt, wie sehr ich ihn liebe und dass ich alles für ihn machen werde.

*Name von der Redak­tion geän­dert, unser Inter­view­partner möchte anonym bleiben.