Es war der ganz persönliche Transfer-Countdown des Eric Maxim Choupo-Moting. Am 31. Januar 2011 faxte der ehemalige HSV-Spieler seinen neuen Vertrag zwölf Minuten zu spät an die DFL – und der Wechsel zum 1. FC Köln platzte.
Man wunderte sich, wie gnadenlos ein bürokratischer Apparat sein kann. Und dann wunderte man sich wieder nicht, weil es ja Fristen braucht, sonst macht am Ende jeder, was er will. Man wunderte sich, dass im 21. Jahrhundert, in dem die Übermittlung wichtiger Dokumente nicht mehr vom Wetter und der Kondition der Postpferde abhängt, der Wechsel eines Fußballers auf solch erbärmliche Weise scheitern kann. Und dann wunderte man sich wieder nicht, denn schließlich stand man auch schon mal vor einem Faxgerät und hat angekotzt die Fehlermeldung aus dem Papierschacht geangelt.
Schießt Choupo-Moting den HSV jetzt in die Champions League?
„Der Standpunkt der DFL ist: Für technische Probleme können wir nichts“, sagte Geschäftsführer Hostmann und fügte hinzu: „Wir aber auch nicht.“ War also der Fax-Hersteller schuld? Die Mainzelmännchen? Oder der Fußballgott? Vielleicht schießt Eric Maxim Choupo-Moting den HSV jetzt in die Champions League, hofften sie damals in Hamburg. „Faxim!“, das war sein neuer Name. „Faxim!“ Und die Reporter wanzten sich nun ganz dicht an ihn ran. „Ist ja ‚ne verrückte Geschichte mit dem Fax, Eric Maxim! Wie fühlen Sie sich?“
Eric Maxim Choupo-Moting verbrachte nach dieser Farce ein halbes Jahr in der zweiten Mannschaft des HSV und biss sich in den Arsch. „Ich hoffe, du bleibst uns noch lange erhalten!“, scherzte Trainer Rodolfo Cardoso nach Choupo-Motings letztem Gastspiel in der Reserve.
Moment: Hatte Cardoso etwa das Faxgerät manipuliert? Es wäre ein Fall für die „SOKO Köln“ gewesen.