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Ben­jamin Köhler, ver­trauen Sie als Fuß­baller Sta­tis­tiken?
Das hält sich in Grenzen. Wieso?

Welche Hei­lungs­chancen nannten Ihnen die Ärzte, als sie im Februar 2015 bei Ihnen einen bös­ar­tigen Tumor im Lymph­system dia­gnos­ti­zierten?
Etwa 80 Pro­zent.

Haben Sie jemals an die anderen 20 Pro­zent denken müssen?
(über­legt) Wirk­lich nur ganz selten.

Wie haben Sie die Dia­gnose auf­ge­nommen?
Die erste Woche war sehr hart. Ich infor­mierte mich im Internet über meine Krank­heit (das soge­nannte Hodgkin-Lym­phom“, d. Red.), das soll man ja bekannt­lich nicht tun. Eigent­lich hatte ich geplant, in den Urlaub zu fahren, doch statt in der Sonne zu liegen, begann wenig später die erste Che­mo­the­rapie.

Wie war das?
Es war die erste von sechs und mit Abstand die Schlimmste. Tage­lang hatte ich mit üblen Bauch­schmerzen zu kämpfen, auch die Schmerz­ta­bletten halfen nichts. Ich konnte mich nicht viel bewegen und lag zu Hause vor der Glotze. Diese Zeit war echt beschissen.

Wie groß war die Gefahr, dass Sie daran zer­bre­chen?
Gar nicht. Dafür bin ich ein viel zu opti­mis­ti­scher Mensch. Ich sagte dem Krebs den Kampf an, ohne einmal wirk­lich dar­über nach­zu­denken, dass ich viel­leicht sterben könnte.

Wer hat Ihnen dabei geholfen?
Mein Umfeld. Meine Familie, meine Freunde – und auch die unzäh­ligen Briefe, Mails oder Nach­richten bei Face­book und Insta­gram. Wenn du dau­er­haft von Men­schen umgeben bist, die an dich glauben oder dir mit ihren Nach­richten posi­tive Energie schenken wollen, dann ist das alles nur noch halb so schwer. Ich will gar nicht erst dar­über nach­denken, ob ich den ganzen Mist alleine durch­ge­standen hätte.

Hatten Sie ein Pro­blem damit, als Ihnen die Haare aus­fielen?
Die Haare und der Bart waren kein Pro­blem. Mütze auf­ge­setzt, fertig. Die Augen­brauen haben mich aller­dings wirk­lich gestört, so ganz nackt sah ich wirk­lich komisch aus. Ich ging in ein Fach­ge­schäft und kaufte mir neue Brauen. Meine Frau hat sie mir dann zuge­schnitten. Damit konnte ich leben.