Yunus Malli gehört inzwischen zu den Führungsspielern in Mainz. Der 23-Jährige erklärt, warum er auf dem Platz trotzdem nicht rumschreit und was diese Saison anders ist als zuletzt.
Mainz ist nach Aussagen von Manager Christian Heidel kein Ausbildungsverein mehr, sondern im Umbruch: Macht sich das intern bemerkbar?
Mainz ist inzwischen ein gestandener Bundesligaverein, bei dem sich Spieler super weiterentwickeln, um vielleicht bei anderen Stationen den nächsten Schritt zu machen. Aber in der jüngsten Vergangenheit hat man gesehen, dass man Leistungsträger halten kann und Leute kommen, die hier in Zukunft etwas erreichen wollen. Die Entwicklung ist offensichtlich – weg vom „Ausbilden und Weiterverkaufen“. In Mainz fühlt man sich wohl, im Verein wie im Umfeld. Hier kann man eine schöne Karriere verleben.
Hat Sie diese neue Ausrichtung dazu bewogen, in Mainz zu bleiben?
Vom Verein, vom Umfeld, von den Leuten her, auch von der Mannschaft her stimmt alles. Deswegen hatte ich das Gefühl, dass ich hier weiterhin an der richtigen Adresse bin. Ich kann noch vieles lernen und mich weiterentwickeln.
Auf welchen Gebieten müssen Sie denn noch zulegen?
In jedem Bereich! Mein Ziel ist es, Leistungsschwankungen abzustellen. Konkret heißt das, dass ich beispielsweise weiter an meinem Abschluss arbeite. Ich komme oft zu Torchancen, da muss ich vor dem Tor cooler sein und die Dinger reinmachen. Defensiv geht natürlich auch immer was, dass ich da mehr für die Mannschaft tue und nicht ausschließlich mit Scorerpunkten zum Erfolg beitrage.
Momentan wird viel über die Arbeitsweise Ihres Ex-Trainers Thomas Tuchel gesprochen. Was macht Martin Schmidt anders?
Er ist ja jetzt seit Februar unser Cheftrainer und macht das bisher sehr gut. Man sieht im Training, dass bei ihm viel Leidenschaft ist und das verlangt er auch von uns: Aggressives Spiel, viel Laufbereitschaft, Gegenpressing, Umschaltspiel – das macht Mainz unter ihm als Trainer aus. Als Spieler fördert das einen natürlich, wenn man weiß, dass man in jeder Einheit hundert Prozent geben muss, weil ein sehr hohes Niveau und ein hohes Tempo herrscht. So muss das sein, damit man sich jeden Tag einen Schritt nach vorne macht. Deswegen spielt er eine sehr wichtige Rolle für den Erfolg.
Wie weit geht es diese Saison mit Mainz 05?
Das kann man nun einmal nicht vorhersagen. Für uns gilt es, in Ruhe an uns zu arbeiten. Das setzt voraus, dass wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben und dass wir genug Punkte sammeln, je früher desto besser.
Und Ihr persönliches Ziel auf lange Sicht?
Schwer zu sagen. Für diese Saison ist das Ziel, dass ich fit bleibe und auf dem Platz stehe, um so der Mannschaft zu helfen. Ich schaue lieber aufs Hier und Jetzt. Was danach kommt, kann man ja eh nicht beeinflussen. Deswegen ist es für mich wichtig, dankbar zu sein für den heutigen Tag. Dass man gesund ist und täglich an sich arbeiten kann, um ein besserer Spieler zu werden. Innerhalb der nächsten Jahre wird sich dann zeigen, in welche Richtung es geht. Fakt ist, dass ich mich hier sehr wohlfühle und dass mir hier die Voraussetzungen gegeben sind, meine Leistung zu bringen und mich weiterzuentwickeln.