Wir bauen unsere Seite für dich um. Klicke hier für mehr Informationen.

Seite 2: „Jeder will beweisen, dass er der Bessere ist“

Dort heißt Ihr interner Kon­kur­rent Marco Reus, der seit der EM 2016 gefehlt hat, aber hier selbst­be­wusst ver­kündet, im Tur­nier­ver­lauf eine wich­tige Rolle spielen zu wollen. Müssen Sie ihn fürchten?

Marco ist von seinen Qua­li­täten her ein außer­ge­wöhn­li­cher Spieler, der Spiele ent­scheiden kann, der unbe­re­chenbar ist. Des­wegen bin ich in erster Linie auch froh, dass wir ihn jetzt in unserem Kreis haben, weil er auch eine Waffe ist. Aber ja, er ist auch ein Kon­kur­rent, er spielt auch am liebsten links offensiv. Wir werden uns sicher­lich in jedem Trai­ning pushen, jeder will beweisen, dass er der Bes­sere ist. Das ist für die Mann­schaft doch nur för­der­lich, zumal wir diese Kon­kur­renz­si­tua­tion auf vielen Posi­tionen haben.

Für viele Experten ist der Kampf Draxler kontra Reus der här­teste. Wie sehen Sie das?

Auf jeder Posi­tion ist er viel­leicht nicht gleich hart, das stimmt schon: Ich denke, dass Marco und ich zwei Spieler sind, die … wie soll ich das sagen? Die viel­leicht Über­ra­schungs­mo­mente in ein Spiel bringen können. Der Bun­des­trainer wird froh sein, dass er diese beiden Alter­na­tiven hat. Am Ende wird die Leis­tung den Aus­schlag geben, wer spielt.

Eine dritte Alter­na­tive, Leroy Sané, musste abreisen, was einige über­rascht hat. Sie auch?

Ja, das muss ich offen sagen: Es hat mich über­rascht. Ich kenn‘ ihn schon aus gemein­samen Tagen bei Schalke, also lange. Leroy hat in Eng­land eine super­starke Saison gespielt. Ich glaube auch, wie der Bun­des­trainer es sagte, dass er das so in der Natio­nalelf noch nicht bestä­tigt hat. Ich per­sön­lich finde das schade, ich habe seine Ent­wick­lung gesehen. Daher denke ich, dass er nicht kom­plett aus der Bahn geworfen wird, dass er jetzt nicht dabei ist. Aber Sie haben recht, er ist nicht nur mein Freund, son­dern wäre ein harter Kon­kur­rent gewesen. Der Trainer wird seine Gründe gehabt haben, in welche Rich­tung auch immer: das Mann­schafts­ge­füge, viel­leicht brauchte er einen Ver­tei­diger mehr – ich weiß es nicht.

Viel­leicht war es ein Signal an die Spieler der zweiten Reihe, die in den beiden Spielen gegen Bra­si­lien und Öster­reich nicht über­zeugt haben?

Ich kenne die Gründe des Bun­des­trai­ners nicht, ich kann es nicht sagen. Ich möchte mich auch nicht in die Posi­tion bringen, dar­über zu urteilen, das steht mir ein­fach nicht zu.

Inwie­fern ist es für Sie ein Vor­teil, bereits eine erfolg­reiche WM gespielt zu haben? Und inwie­fern braucht die Mann­schaft etwas Neues?

Es ist ein Vor­teil, dass wir, die wir in Bra­si­lien dabei waren, die Abläufe kennen und die Dimen­sion, die so ein Tur­nier mit sich bringt. Ich meine die mediale Auf­merk­sam­keit in Deutsch­land und die sich daraus erge­benen Druck­si­tua­tionen. Ich glaube aber nicht, dass es ein Vor­teil ist, dass wir 2014 die WM gewonnen haben, im Gegen­teil. Die anderen Mann­schaften werden alles unter­nehmen, um uns vom Thron zu stoßen. Aber wir haben ein biss­chen fri­sches Blut dabei, Spieler, die 2014 noch nicht dabei waren. Solche Impulse braucht die Mann­schaft auch, um den Hunger auf­recht­zu­er­halten. Der Bun­des­trainer sagt uns immer wieder, dass eine Leis­tung wie 2014 jetzt nicht rei­chen wird. Wir alle müssen uns stei­gern.